Freitag, 15. Oktober 2021
Klimagebet
01.-12. November täglich um 17.00 Uhr | Rathausplatz Landau
Vom 1.–12. November tagt die Klimakonferenz in Glasgow. Das Klimagebet findet während dieser Zeit täglich um 17:00 Uhr statt. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf die Verhandlungen in Glasgow und fordert Christinnen und Christen auf, Position zu beziehen.
Bisher an folgenden Orten - andere können noch dazukommen: Rathausplatz Landau; Marktplatz Neustadt und Domplatz (Domnapf) Speyer. Weitere Orte schließen sich gegebenenfalls an.
Das Gebet dauert 20-25 Minuten, angedacht ist ein schlichter Rahmen mit Impulsen, Austausch und gemeinsamem Schweigen.
Das Klimagebet vom 1.–12.November lehnt sich zeitlich bewusst an die Weltklimakonferenz in Glasgow an. Es ist keine Demonstration, es ist eine Einladung: aus christlichem Selbstverständnis drängen wir darauf, dass mutige und weitsichtige politische Entscheidungen jetzt umgesetzt werden müssen, um die fortschreitende Erderwärmung möglichst gering zu halten. Wir sind Teil der globalen Menschheitsfamilie, der eine massive Veränderung bevorsteht. Ob wir die Veränderung nach bestem Vermögen gestalten, oder ob sie mehr oder weniger unkontrolliert auf uns zu kommt, hängt zu einem gewissen Teil von uns ab.
Hintergrund
Unsere Schwester, Mutter Erde „schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat. Wir sind in dem Gedanken aufgewachsen, dass wir ihre Eigentümer und Herrscher seien, berechtigt, sie auszuplündern.“ [LS 2]
Papst Franziskus schreibt diese aufrüttelnden Worte in der Enzyklika Laudato si´ einige Monate vor der Weltklimakonferenz in Paris im Jahr 2015. Seither ist im Bewusstsein vieler Menschen etwas passiert: wenn wir so weiter wirtschaften wie bisher, wenn sich an der Ausbeutung von Mensch und Natur nicht schnell etwas ändert, dann steuern wir auf eine massive und existentielle Bedrohung zu. Den beginnenden Bewusstseinswandel haben wir – das muss man ehrlicherweise sagen – nicht den Kirchen zu verdanken, die den Appell der Enzyklika mit Entschiedenheit aufgenommen hätten. Es waren vor allem die jungen Menschen, die mit großer Beharrlichkeit auf Demonstrationen und Protesten ihrer bzw. den kommenden Generationen und unserer Erde eine Stimme gegeben haben. Außerdem sind die beginnenden Folgen des Klimawandels auch „bei uns“ mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Und dennoch: das in Paris festgelegte Klimaziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen, bleibt in weiter Ferne. Zu schwach sind nach wie vor die nationalen und internationalen politischen Reaktionen, zu komplex die Gemengelage, zu begrenzt und kurzsichtig die Art und Weise wie wir wirtschaften. Die Kirchen machen hier keine Ausnahme.
Gleichzeitig haben wir als Christinnen und Christen Ressourcen, die dazu beitragen könnten, den Bewusstseinswandel und eine ökologische Transformation voranzutreiben: die Gerechtigkeits- und Friedensbewegung hat innerkirchlich eine lebendige Tradition; Achtung und Respekt vor allen Geschöpfen gehören zum christlichen Selbstverständnis; nicht zuletzt sind die Bilder und die Botschaft vom Reich Gottes revolutionär: es beginnt im Kleinen, es widersetzt sich Strukturen der Ungerechtigkeit und es erfordert unser Mittun, ohne dass wir es „herstellen“ könnten. Wir sollten diese Ressourcen einsetzen und der Einladung des Papstes folgen: „Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderungen der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle.“ [Papst Franziskus 2015 in: Laudato si´, 14]
Nico Körber | KHG Landau
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