Samstag, 01. Juni 2024
Grußworte Juni 2024
JOHANNISFEUER - WENDEZEIT
Liebe Gemeinden!
Die Sonne als Licht des Tages erscheint uns erhellend und wärmend als Zeichen des Lebens. Der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang, ihr Kreislauf um die Erde, wie ihn schon alle Generationen vor uns, und wie wir ihn mit unseren eigenen Augen wahrnehmen, er bestimmt unser Leben. Ihr Höchststand zeigt uns den Sommer an. So feiern wir Sonnwende, weil wir uns über diesen längsten Tag und über den intensivsten Sonnenschein freuen.
Wir wissen zwar: nun wird Tag um Tag der Sonnenstand wieder niedriger, die Tage werden wieder kürzer und bis zum Winter die Nächte wieder langsam länger. Aber wir wissen auch: die Sonne wird wieder kommen mit ihrer Kraft und uns neu wärmen.
Das Sonnwendfeuer manifestiert unser Mitleben mit der Natur, unsere Dankbarkeit für ihr Geschenk, unser Ja auch zum Wechsel, zum Rhythmus des Jahres, zu Aufstieg und Niedergang.
Die Sonnwende wird bei uns in katholischen Gegenden auch auf Johannes den Täufer bezogen, auf sein Fest, das wir am 24. Juni feiern. So wird der Jahresrhythmus auf seine christliche Mitte hin gedeutet.
Johannes der Täufer ist ja solch ein Mann der Wende, der großen Wende in der Geschichte, der Wende vom Alten zum Neuen Bund. Er ist der größte und letzte der Propheten, der in die Zukunft Weisenden. Er steht in der Zeit und geht voraus. Er zeigt auf den, der da kommen soll, er führt seine Jünger zu Jesus. So wird sein Lebensgesetz: „Er (Christus) muss wachsen, ich muss geringer werden“.
So wird das Sonnenzeichen der Wende, das Gesetz der zeitlichen Existenz, des Wachsens und Abnehmens ein Hinweis auf das, was Sinn und Ziel alles Werdens und Vergehens, was alles Zeitenwechsels ist. Es deutet auf das Ewige hin, aus dem die Zeit entspringt und dem sie dient. Sie läuft auf die wahre Sonne zu, auf Christus, der Anfang und Ende aller Zeiten ist. Christus hat sich so auch der Vergänglichkeit unterworfen, um alles mit hinein zu nehmen in seine Auferstehung, in die Auferweckung zum Leben.
Ich darf sie alle einladen, das Johannisfeuer mitzufeiern und grüße Sie ganz herzlich.
Ihr
Michael Baldauf, Pfarrer
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