Dienstag, 24. November 2015
Ein musikalisches Geburtstagsgeschenk zum 175.
Mit einem gut besuchten Konzert der Kirchenchöre von Lingenfeld und Germersheim ist das Jubiläumsjahr anlässlich der Kirchweihe von St. Martinus vor 175 Jahren zu Ende gegangen.
Für ihr Jubiläumskonzert am 15. November in der Lingenfelder Martinuskirche hatten die Kirchenmusiker ein Programm zusammengestellt, dass wohl nicht passender hätte sein können - es ging darin um den Wunsch nach Frieden. Nur zwei Tage nach den Terroranschlägen in Paris brachten Musik und Gesang das zum Ausdruck, was sicher die meisten Kirchenbesucher fühlten. Nach einer Schweigeminute stellte dann Felix Mendelssohn Bartoldys "Verleih' uns Frieden gnädiglich" den Konzertauftakt am Abend des Volkstrauertages dar.
Mit den beiden Chören von Lingenfeld-St. Martinus und Germersheim-St. Jakobus musizierte unter der Gesamtleitung von Sabine Nebel das Heidelberger Kantatenorchester, das im weiteren Verlauf Mendelssohn Bartoldys Streichersinfonie Nr.7 in d-moll präsentierte. Gesangs-Solistinnen des Abends waren Gunda Baumgärtner und Pia Knoll, beide Sopran. Den Orgelpart hatte kurzfristig Edith Laxa übernommen.
Überhaupt lag ein Schwerpunkt des Konzertprogramms auf Werken von Felix Mendelsohn Bartholdy, zunächst mehrere Psalmvertonungen, darunter auch "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser" in Anklang an Psalm 42, der neben Psalm 23 sicher zu den bekannteren altestamentlichen Liedern zählt.
In seiner Hinführung zum Konzert erwähnte Pfarrer Jörg Rubeck den "Urheber" vieler Psalmen, David, der es in einer "steilen Karriere" vom Hirtenjungen bis auf den Thorn Israels geschafft habe. Das sei nur möglich gewesen, weil David zugleich Dichter und Musiker war und mit seiner Musik den schwermütigen König Saul tröstete. "Musik hat die Kraft, Schwermut zu vertreiben, Mut zu machen und neue Lebensperspektiven zu schenken." Vieles an Alltagssorgen und Lasten könne man bei guter Musik abschütteln, bei geistlicher Musik nochmal besser, so der Pfarrer, der den Musikern, Chören und Solistinnen dankte für ein "musikalisches Geburtstagsgeschenk für unsere 175 Jahre alte Kirche, deren lebendige Steine wir alle sind".
Wie die Psalmen selbst einen Wechsel von Klage, Bitte, Vertrauen und Lob Gottes beinhalten, so nahm auch das Konzertprogramm diese verschiedenen Ausdrucksweisen des Glaubens auf, vom Flehen um das Erhörtwerden bis hin zum erhebenden Lobgesang in Antonio Vivaldis "Laudamus te" oder im Gloria von Joseph Haydns Missa brevis in F. Die Hymne "Hör mein Bitten" nach Psalm 55 wurden dem Publikum nach langem Applaus nochmals als Zugabe und Dankeschön geboten.
Die beiden Chorvorsitzenden Ansgar Mohr (Germersheim) und Klaus Fischer (Lingenfeld) nutzten in ihren Einführungs- und Dankesworten auch die Gelegenheit, um für die Chöre Werbung zu machen. Chorproben finden donnerstags im Pfarrheim von Lingenfeld statt und freitags in der Seniorenstube der Stadt Germersheim (jeweils 19.30 Uhr), Sängerinnen und Sänger sind stets willkommen. Am Konzert selbst hatten auch einige Projektsänger teilgenommen.
Diese Meldung und weitere Nachrichten von Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini
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