Mittwoch, 01. Juli 2020
Noch vor den Bergen ...
Pfarrer Udo Stenz schreibt in seinem Impuls über Berge, die doch nicht so unveränderlich sind, wie es scheint.
Liebe Mitchristen,
auf einer Bergwanderung entdeckte ich vor einiger Zeit ein Schild, das auf einen Sachverhalt hinwies, der mir eigentlich bekannt war, mich aber doch eindrücklich berührte und zum Nachdenken brachte. Da stand, dass die Bergwelt in ihrer jetzigen Formation nur eine Momentaufnahme in der Geschichte der Erde ist.
Ausgerechnet die Berge, dieses Symbol für Unveränderlichkeit, sind zugleich ein Hinweis darauf, dass alles in Bewegung ist und nichts bleibt, wie es war – ebenso wie es nicht so war, wie es jetzt ist. Angesichts dieser Größe erscheint das, was wir tun, erscheinen wir selbst aufs Ganze gesehen sehr relativ und im Grunde genommen unerheblich. Das ist ernüchternd und nicht gerade erbaulich. Und irgendwie regt sich dagegen Widerstand.
Hier kann vielleicht der Psalm 90 ins Blickfeld rücken, in dem es heißt: „Ehe geboren wurden die Berge, ehe du unter Wehen hervorbrachtest Erde und Erdkreis, bist du Gott zu Ewigkeit.“ Hier erscheinen nun die Berge selbst und die ganze Welt relativ angesichts der Größe Gottes. In der Größe Gottes sind wiederum wir Menschen schon mit beschlossen und enthalten.
Die Kürze und vermeintliche Unerheblichkeit unseres Daseins müssen uns deshalb auch im Angesicht der Berge weder Angst machen noch die Lebenslust nehmen. Wir sind geborgen in Gott. Deshalb können wir uns auch an den vergänglichen Bergen freuen. Ihre Größe ist nur ein Widerschein der Größe Gottes.
Ihr Pfarrer Udo Stenz
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