Mittwoch, 02. Februar 2022
"Kirche bedarf einer radikalen Umkehr und Erneuerung"
Bischof Wiesemann bittet Gläubige im Bistum Speyer in einem Brief um Unterstützung für den Synodalen Weg – "Perspektivwechsel mit aller Kraft vorantreiben"
Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann setzt sich für eine radikale Erneuerung der Kirche ein. In einem Brief bittet er die Gläubigen im Bistum Speyer, die dritte Synodalversammlung vom 3. bis 5. Februar im Gebet zu begleiten und ihm in „in aller Offenheit mitzuteilen, wie sie die Kirche erleben und welche Veränderungen sie sich – auch von mir - erhoffen.“
In vielen Gesprächen mit Haupt- und Ehrenamtlichen habe er erfahren, „wie fassungslos viele sind, aber auch, wie sehr sie an ihrer Kirche leiden und mit ihrer Kirche hadern“ so Bischof Wiesemann. „Auch an mir geht das alles nicht spurlos vorbei. Im Gegenteil. Es erschüttert mich zutiefst, diese Kirche, der ich so viel von Kindheit an verdanke und in der ich großartige Menschen, Laien wie auch Amtsträger, kennen lernen durfte, als tief verstrickten Ort verbrecherischer Taten, unsäglichen Leids und unerklärlichen Versagens erleben zu müssen“, bekennt Wiesemann sehr persönlich. Es laste auf seinem Gewissen „die nicht einfache Frage, inwieweit ich, der ich mit so viel Begeisterung und Leidenschaft Priester in dieser Kirche geworden bin, durch falsch verstandenen Gehorsam, durch Wegschauen und Verdrängen, durch fehlende Anteilnahme und Einfühlung mitschuldig an so manchem Leid geworden bin.“ Ihm sei bewusst, wie sehr „das Vertrauen in die Kirche und auch insbesondere in das Bischofsamt, einschließlich des Petrusdienstes“ erschüttert sei. Dieser Glaubwürdigkeitsverlust gehe über die Institution Kirche hinaus bis in den Glauben hinein.
Der Brief von Bischof Wiesemann: hier im Anhang.
- Links:
- www.synodalerweg.de
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