Mittwoch, 30. Januar 2019
Grußwort Pfarrbrief Februar 2019
Liebe Gemeinde,
Ich erzähle Ihnen eine wahre Geschichte von einem Jungen, der vor langer Zeit in einem Land lebte, in dem man sagte, dass der Februar der kälteste Monat im Jahr sei. Oft fiel die Temperatur auf über -20°C und verwandelte die Landschaft in eine Welt aus Eis und Schnee. Da kam es doch wie gerufen, dass es in diesem Monat einen Tag gab, an dem eine Person besucht werden durfte, mit der man sein Herz teilte. An diesem besonderen Tag geriet das raue Unwetter da draußen schnell in Vergessenheit, denn man verbrachte seine Zeit mit jemanden, den man sehr gerne hatte.
So wollte auch der Junge an dem besagten Tag seine Freundin besuchen, die in einem benachbarten Stadtviertel wohnte. Doch bald verunsicherten ihn verschiedene Gedanken, weil er nicht wusste, was er ihr schenken sollte. Sein Land befand sich im Kriegszustand und in den wenigen Läden gab es so gut wie gar nichts zu kaufen. Keine Schokolade und erst recht keine Pralinen. Den teuren Schmuck konnte er sich nicht leisten und auch um die Blumen war es aufgrund der Jahreszeit schlecht bestellt. Da er Ministrant war, diente er an diesem Morgen als Erstes im Werktaggottesdienst um 6.00 Uhr in der Frühe. Als der Gottesdienst zu Ende war, fragte ihn der Pfarrer, warum er so ein trauriges Gesicht mache und ob alles in Ordnung sei. Daraufhin erzählte ihm der Junge von seinem Dilemma. "Vielleicht kann ich dir helfen", sagte der Pfarrer, "ich gebe dir etwas, was du deiner Freundin schenken kannst." Er holte etwas aus dem Schrank, das ziemlich vertrocknet, dürr und kaputt aussah. Dann sagte er: "Das ist die Rose von Jericho - diese kannst du deiner Freundin schenken." Der Junge sah ziemlich verwundert und enttäuscht drein als er die Worte hörte: "Vertraue mir".
Nach der Schule fasste sich der Junge ans Herz und machte sich zu Fuß auf den Weg zu seiner Freundin. Es war schon längst dunkel und die unerträgliche Kälte riss seine Lippen auf. Das aus seiner Sicht kaputte Ding in seiner Jackentasche tragend, klopfte er schließlich an ihre Tür, als er dann eine freundliche und warme Stimme hörte: "Komm herein. Schön, dass du da bist. Ich freue mich sehr darüber, dass du da bist, um mich zu besuchen."
Große Freude erfüllte den Jungen. Er fasste erneut Mut und sagte: "Ich bin froh bei dir zu sein... und ich habe dir etwas mitgebracht. Es heißt, es sei eine Rose."
Da sagte das Mädchen: "Ich mache uns jetzt einen heißen Tee. Bis er fertig ist, stelle ich die Rose, wie es sich für jede Blume gehört, ins Wasser." Sie holte eine Schale, füllte sie mit Wasser und legte die Rose hinein. Und als sich das junge Paar ihrer Freundschaft und Zuneigung erfreuen durfte, blühte die Rose aus Jericho in all der Pracht, die sie aufbringen konnte, auf.
Liebe Gemeinde, wie Sie es bestimmt bemerkt haben, bezieht sich diese Geschichte auf den uns allen bevorstehenden Valentinstag. Sie möchte Sie dazu anregen, darüber nachzudenken, was das eigentlich Wichtige an diesem und an jedem Tag ist. Ich lade Sie herzlich dazu ein, die verschiedenen Aspekte der Geschichte zu erforschen und auf sich wirken zu lassen. Gerne können Sie Ihre Ideen und Ihre Gedanken per Email (martin.dyjecinski@bistum-speyer.de) oder auch persönlich mit mir teilen. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und freue mich über einen regen Austausch mit Ihnen.
Gemeindereferent, Martin Dyjecinski
Diese Meldung und weitere Nachrichten von Pfarrei Hl. Maria Magdalena
finden Sie auf folgender Internetseite: www.pfarrei-klingenmuenster.de