Freitag, 01. Mai 2020
Grußworte Mai 2020
von Pfarrer Markus Hary
Liebe Leserin, lieber Leser,
in einer höchst ungewöhnlichen Zeit habe ich meine Aufgabe als Pfarrer der Pfarrei Hl. Petrus begonnen. In meiner Sabbatzeit war ich gespannt, wie der Anfang sein würde, mich auf die ersten Begegnungen gefreut und die Gottesdienste mit Ihnen zu feiern.
Der Monat Mai weist traditionell auf Maria hin. In den Kirchen werden die Marienaltäre besonders geschmückt und zur Feier von Maiandachten wird vielfach eingeladen. Dabei wird sicher das bekannte Kirchenlied ‚Maria Maienkönigin‘ gesungen. Der Text stammt von Guido Görres, Sohn des bekannten Romantikers Joseph Görres. Entstanden ist der Text in Rom. Hier hat Guido Görres die Tradition der Maiandachten kennengelernt und wollte zur Verbreitung dieser Frömmigkeitsform auch in Deutschland beitragen. Gefühl, die Verbundenheit mit der Natur und das Erwachen eines ‚herzlichen, kindlichen und warmen‘ Vertrauens in Maria, die als Weg zu ihrem Sohn verstanden wurde, kennzeichneten diese Zeit und prägen die Strophen seines Gedichtes.
Vielen mag diese Form heute fremd vorkommen. Die Gefühls-, Sprach- und Gedankenwelt einer anderen Zeit, die nicht mehr unserer Gegenwart, unseren Herausforderungen, Fragen und Problemen entspringt und entspricht. Ein Lied, das schon im Gotteslob von 1975 keine Aufnahme fand und im neuen Gesangbuch im Anhang der Diözese Speyer zu finden ist.
Papst Paul VI. hat 1965 die Enzyklika ‚Mense maio‘ veröffentlicht. In ihr lädt er zur Feier dieser besonderen Tradition ein. Der Papst sieht für seine Zeit zwei besondere Heraus- forderungen, die der Fürbitte Mariens anempfohlen werden sollen. Er weist auf die wichtigen Aufgaben hin, die sich nach dem Konzil für die Kirche ergeben. Alle gemeinsam sind aufgerufen mitzuwirken, dass die während des Konzils ausgestreuten Samen wirksam und nutzbringend aufgehen. (vgl. Mense maio Nr. 5)
Die Ideen und Visionen des Konzils zu fördern und zu behüten, bleibt auch angesichts der jetzigen Krise eine Herausforderung unserer Kirche und unserer Gemeinden.
Papst Paul VI. stand eine drohende militärische Eskalation vor Augen, die ihre Grundlage in der Ungleichheit und Ungerechtigkeit habe. Er gibt zu bedenken, dass in einigen Teilen der Welt eine Verschärfung der Gegensätze unter den Völkern zu sehen sei und es mangele am Bemühen, diese Gegensätze durch Verhandlungen zu entschärfen. Dies habe zur Folge, dass die Bevölkerung ganzer Nationen unsagbaren Leiden ausgesetzt ist, die sich immer mehr ausweiten und stärker werden und die jeden Augenblick einen neuen schweren Konflikt auslösen können. (vgl. Mense maio Nr. 6) Er rief die Verantwortlichen Politiker auf, vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen der Zeit zu lösen. Nur gemeinsam könne der Frieden und die Gerechtigkeit in der Menschheitsfamilie verwirklicht werden. (vgl. Mense maio Nr. 7) Die Nöte der Kirche und der Welt vertraute der Papst der Fürbitte Mariens an.
Sie, die die Sorgen und Ängste dieser Erde gekannt hat, die Müdigkeit der alltäglichen Arbeit, die Last und die Enge der Armut und die Schmerzen von Kalvaria, sie hilft auch in der Not der Kirche und der Welt. Sie hört in Güte den Ruf nach Frieden, der aus allen Teilen der Erde zu ihr dringt. Sie soll die erleuchten, die das Schicksal der Völker lenken. Sie soll erreichen, dass Gott, der den Winden und Stürmen gebietet, auch die Stürme des menschlichen Herzens zur Ruhe bringt, und dass »er uns Frieden schenke in unseren Tagen«, den wahren Frieden, der sich gründet auf dem starken um dauerhaften Fundament der Gerechtigkeit und der Liebe; einer Gerechtigkeit, die der Schwache genauso erfährt wie der Starke, einer Liebe, die die Verirrungen des Egoismus fernhält in einer Weise, die die Wahrung der Rechte eines jeden nicht entarten lässt in ein Vergessen oder eine Leugnung des Rechtes des anderen. (Mense maio Nr. 12)
In dieser besonderen Zeit können wir uns der Fürbitte Papst Paul VI. anschließen und um den Geist bitten, der uns Trost, Kraft, Hoffnung und Solidarität schenkt.
In der Hoffnung, dass Gott uns nahe ist, grüße ich Sie ganz herzlich.
Markus Hary Pfarrer
Viele Blumen werden in der Tradition und Bildsprache mit Maria in Verbindung gebracht. Die Rose und die Lilie dürften dabei die bekanntesten Blumen sein, die sowohl Bilder wie auch Statuen der Gottesmutter zieren. [ weiterlesen ]
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