Mittwoch, 20. Dezember 2023
Grußwort für den Januar 2024
Grußwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Anfang Januar bemühen sich die meisten von uns um gute Vorsätze für das neue Jahr. Es sind Veränderungen, die wir uns schon lange vornehmen wollen, aber dann nie in die Tat umsetzen. Die Rede ist von Zielen, die wir erreichen möchten, oder von schlechten Angewohnheiten, die wir loswerden wollen. Natürlich sind nicht alle Vorsätze für jede oder jeden. Manchmal mangelt es an Zeit, Geld oder Platz und manchmal macht einem die körperliche Verfassung einen Strich durch die Rechnung. An dieser Stelle fällt mir eine Geschichte von Heribert Arens ein, die ich mit Ihnen teilen möchte und die für uns als ein einfacher aber ein guter Vorsatz für das neue Jahr dienen könnte.
"Das sehe ich mir nicht mehr länger an!" - Der ganze Himmel hielt den Atem an. Kein Geringerer als Jesus selbst hatte diesen Satz im heiligen Zorn ausgerufen. "Da habe ich nun 33 Jahre lang unter den Menschen gelebt, habe ihnen x-mal gesagt, dass Handeln wichtiger ist als Reden; habe mich ans Kreuz schlagen lassen dafür, ohne viele Worte zu machen. Aber viele Christen haben es nicht begriffen! Predigten werden gehalten, festliche Lieder werden gesungen, schöne Gottesdienste werden gefeiert, aber sie tun zu wenig!"
Und so beschloss Jesus, allen Christen die Sprache zu nehmen. Sie sollten kein Wort mehr über ihn reden können, sondern nur noch durch ihre Taten Zeugnis von ihm geben können. Keiner konnte mehr ein Wort über Jesus sagen. Und mit einem Schlag wurde es still bei den Christen auf der ganzen Welt.
Der Papst wollte gerade auf dem Petersplatz vor mehreren tausend Menschen eine Predigt halten, aber er brachte kein Wort heraus.
Im überfüllten Kölner Dom stimmte gerade die Orgel an "Großer Gott, wir loben dich", doch keiner sang mit. Jesus hatte ihnen ja die Sprache genommen.
Ein großes Erschrecken brach über die Christen herein. Keiner konnte mehr sprechen. Wie sollten sie jetzt Jesus sagen, dass sie ihn lieben - ohne Worte?
Wie sollten sie ihren Mitmenschen Jesus verkünden - ohne Worte?
Nach und nach begriffen es einige: "Wenn es nicht mit Worten geht, dann müssen wir es eben mit Taten versuchen." Andere machten es ihnen nach.
Am leichtesten taten sich die, die es auch vorher nicht gewohnt waren, große Worte zu machen, sondern die einfach zugepackt haben. Besonders schwer aber hatten es diejenigen, die Jesus zwar im Gottesdienst und bei den Gebeten wortreiche Liebeserklärungen abgaben, gleichzeitig aber ihren Mitmenschen durch ihre Bösartigkeit das Leben zu Hölle machten.
Da fingen einige an, sich über sich selbst zu schämen - und sich zu ändern. Die großen Meister des Wortes, ganz egal, ob auf Kanzeln oder an den Stammtischen - sie wurden ganz leise und gingen in die Schule der einfachen Leute. Sie lernten dort, wie man den Glauben in die Tat umsetzt - und bewunderten die Größe der kleinen Leute.
So wurde die christliche Religion immer mehr von einer Religion der Worte zu einer Religion der Tat. Das konnte auch die Öffentlichkeit auf die Dauer nicht übersehen. In einer Zeitung stand die Überschrift: "Seht, wie sie einander lieben." Und viele Menschen fanden diesen christlichen Glauben wieder interessant, weil sie sahen, welche Kraft von ihm ausging, und sie schlossen sich ihnen an.
Als Jesus ihnen später die Sprache wiederschenkte, waren einige fast traurig. Sie hatten in dieser Zeit gespürt, welche Lebenskraft im Glauben steckt.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
unsere Vorsätze für das neue Jahr könnten auf eine einfache Art und Weise eine Gestalt annehmen. Weniger reden – mehr anpacken. Es muss nichts Großes sein. Die schönsten Dinge beginnen ja bekanntlich meistens im Kleinen. Die Frohe Botschaft Jesu gibt uns stets die besten Anregungen und Tipps, wie wir die Sache angehen und in seinem Sinne handeln können. Wagen wir einen Neubeginn, ganz ohne Worte. Gehen wir neue Wege. Handeln wir neu – hier und jetzt! Tragen wir Gottes Liebe mit Herz und Hand zu den Menschen und schenken der Welt eine neue Hoffnung.
So wünsche ich Ihnen/Euch ein gesundes, gutes und gesegnetes Neues Jahr 2024. Mögen Ihre/Eure Träume und Wünsche in Erfüllung gehen, so geheim sie auch sind und so unerreichbar sie zu sein scheinen. Für die geplanten Vorsätze oder Veränderungen wünsche ich Ihnen/Euch ganz viel Gelassenheit, Ausdauer und Geduld und dass diese Ihnen/Euch und Ihren/Euren Mitmenschen den Himmel auf Erden bescheren.
Ihr / Euer Gemeindereferent
Martin Dyjecinski
Diese Meldung und weitere Nachrichten von Pfarrei Hl. Maria Magdalena
finden Sie auf folgender Internetseite: www.pfarrei-klingenmuenster.de