Montag, 20. März 2023
Katholiken in Ludwigshafen auf dem Weg in die Zukunft
Der Dekanatsrat hat die Einsetzung einer Lenkungsgruppe beschlossen, die sich mit der Zukunft der Ludwigshafener Pfarreien befassen wird.
Bei seiner Sitzung am 14. März 2023 hat sich der Dekanatsrat wieder mit der Zukunft der Ludwigshafener Pfarreien befasst. Nachdem sich die Räte der fünf Pfarreien für eine stadtweite Zusammenarbeit ausgesprochen haben, werden nun die Mitglieder einer Lenkungsgruppe nominiert. Wie die Struktur letztlich aussehen wird, ist noch vollkommen offen.
Schon vor anderthalb Jahren haben sich die Ludwigshafener Katholik*innen auf den Weg gemacht. Im Herbst 2021 waren bei einem Treffen des Dekanatsrats im Zusammenhang mit der damals vakanten Pfarrei Hl. Edith Stein Entwicklungsmöglichkeiten für Ludwigshafen angerissen worden. Im November 2022 waren dann Generalvikar Markus Magin, Ordinariatsdirektorin und Leiterin der Hauptabteilung Personal, Christine Lambrich, sowie Abteilungsleiter Dr. Thomas Kiefer nach Ludwigshafen gekommen, um mit dem Dekanatsrat über die Zukunft der katholischen Pfarreien in Ludwigshafen zu beraten. Am Ende stand die Bitte an die Räte der Pfarreien, die Zukunft der katholischen Kirche in Ludwigshafen zu diskutieren.
Votum für den Weg zu einer gemeinsamen Zukunft
Bei der Sitzung am vergangenen Dienstag sprachen sich die Vertreter*innen aller Gemeinden für den Weg zu einer gemeinsamen Zukunft aus. Aber auch Bedenken und Kritik wurden geäußert: So könnten die Seelsorger*innen mit Blick auf die Größe der künftigen Seelsorgeeinheit den Bezug zu den Menschen verlieren. Es sei wichtig, Beteiligung über die Räte hinaus herzustellen. Mit Blick auf die notwendige Reduzierung der Immobilien wurde die Frage gestellt: „Was bleibt uns überhaupt? Gibt es noch ein ausreichendes Angebot an Gottesdiensten, Sakramenten, Kommunion- und Firm-Vorbereitungen? Und welchen Mehrwert hat eine Stadtkirche? Gleichzeitig dürfe die Ökumene nicht aus den Augen verloren werden.
„Hoffnungsbilder“
In einem zweiten Schritt benannten die Mitglieder „Hoffnungsbilder“ für die Zukunft. Dazu gehörte die Vision eines geistlichen Zentrums als Heimat für katholische Christen in einem weiteren Umkreis, das beispielsweise am Heinrich Pesch Haus angesiedelt sein könnte. Wichtig sei, Netzwerke zu schaffen, Ressourcen gut zu nutzen, den Teamgedanken zu stärken und selbst schwindende Ressourcen gut zu verwalten. Kirche werde durch eine große Seelsorgeeinheit sichtbarer in der Stadt.
Bewusst wurde der Blick auch auf die Zielgruppe des Wegs gelenkt: „Wen wollen wir mitnehmen?“ hieß hier die Leitfrage. Die Antwort: vor allem junge Menschen, aber auch Menschen, die nicht zum Gottesdienst kommen, aber Sehnsucht haben. Auch arme Menschen dürften nicht vergessen werden.
Lenkungsgruppe wird eingesetzt
Am Ende der Sitzung sprach sich der Dekanatsrat einstimmig dafür aus, eine Lenkungsgruppe für die zukünftige Gestaltung einzusetzen. Diesem werden fünf Personen aus jeder Pfarrei, drei Hauptamtliche — jeweils ein*e Gemeinde- und Pastoralreferent*in sowie ein Diakon –, Dekan Dominik Geiger, Thomas Kiefer, zwei Gemeindeberater*innen sowie Felix Goldinger, Referent Missionarische Pastoral im Bistum Speyer, angehören. Wie in der Sitzung angeregt, werden auch die muttersprachlichen Gemeinden und Gemeinschaften, die Verbände und die kategoriale Seelsorge, also zum Beispiel Krankenhaus- oder Gefängnisseelsorger*innen und Religionslehrer*innen in den Prozess einbezogen. Hier können zwei Personen vom Dekanatsrat berufen werden.
So geht es weiter
Nun ist es an den Räten, ihre Vertreter*innen für die Lenkungsgruppe zu benennen. Auf der nächsten Sitzung des Dekantsrats Mitte Mai werden die Mitglieder dann bestätigt und mit ersten Vorarbeiten beginnen. Angedacht ist unter anderem eine Zukunftswerkstatt, in der eine „Zukunftspfarrei“ gebaut werden soll. „Wir müssen die Menschen auf dem Weg mitnehmen“, betonte Dekan Geiger. Der eigentliche Prozessstart wird dann nach den Wahlen zu den Räten im Herbst erfolgen. (ako)
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