Mittwoch, 16. November 2016
Kerzenschein im Dom
Rote Grablichter und Namensschilder erinnern an die im Dom zu Speyer bestatteten Bischöfe – Pontifikalrequiem mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am 22. November
Speyer. Neben der modernen LED-Beleuchtung spielen Kerzen im Dom immer noch eine besondere Rolle. Sie leuchten während der Gottesdienste oder werden in Verbindung mit einem persönlichen Gebet auf einem der Opferkerzenständer entzündet. In der Woche ab dem 21. November kommen 40 Grablichter hinzu. Sie dienen dem Gedächtnis an die in der Kathedrale bestatteten Bischöfe. Jeweils in der Woche des Requiems für die Bischöfe und Geistlichen des Doms, in diesem Jahr am Dienstag, 22. November, kennzeichnen Kerzen und Namensschilder die Grabstätten im Dom.
Mehr als ein Kaisergrab – mehr als 40 Bischöfe ruhen im Speyerer Dom
Die Grablege der acht Könige und Kaiser ist weit bekannt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist diese über eine neu angelegte Gruft begehbar, wobei der Zugang von der Krypta des Doms aus erfolgt. Die weitaus größte Anzahl von Gräbern im Dom sind jedoch die der Bischöfe von Speyer. Einige von ihnen sind in einem Sammelgrab bestattet, weitere 37 Bischöfe fanden ihre letzte Ruhestätte in Einzelgräbern. In einem Sammelgrab in der Hauptapsis der Krypta wurden die sterblichen Überreste beigesetzt, die beim Bau der romanischen Kathedrale exhumiert wurden. Weitere Gräber der Bischöfe von der Zeit der Erbauung des Doms bis heute befinden sich im Mittelschiff und den Seitenschiffen, dem Königschor und der Kapelle St. Emmeram und St. Martin sowie der Krypta. Nicht alle von ihnen können mit Sicherheit einzelnen Personen zugeordnet werden.
Seit der Wiedererrichtung des Bistums 1817 wurden acht Bischöfe im Dom beigesetzt. Zuletzt fand am 4. Oktober 2013 Weihbischof emeritus Ernst Gutting im nördlichen Seitenschiff des Doms seine letzte Ruhestätte.
Gedächtsnisorte
Unter den Toten finden sich auch einige „Prominente“ wie der selige Bischof Reginbald II. von Dillingen (gest. 1039), dessen Grab im Mittelalter Wallfahrtsstätte war. Konrad III. von Scharfenberg (gest. 1224) war nicht nur Bischof sondern auch Kanzler des römisch-deutschen Reiches und als solcher Berater von drei Kaisern. Das früheste Grab stammt aus der Zeit des salischen Dombaus um 1030.
Gedächtnisfeier
Zum Gedenken der im Dom bestatteten Geistlichen wird jährlich ein Pontifikalrequiem abgehalten und Kerzen und Namensschilder auf den Gräbern erinnern an die Toten. Der Tag für das Pontifikalrequiem ist bestimmt durch das Sterbedatum des letzten Diözesanbischofs, der im Dom seine Ruhe fand. Momentan ist dies der Sterbetag von Bischof Isidor Markus Emanuel, der am 30. November 1991 verstarb. Am 22. November findet um 18 Uhr die Pontifikalvesper in der Apsis statt, ab 18.30 Uhr hält Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann das Pontifikalamt am Volksaltar des Doms.
Foto: Domkapitel Speyer
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.dom-zu-speyer.de