Dom

Dienstag, 12. März 2024

Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler spricht „Im Puls“ zur Fastenzeit im Speyerer Dom

Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler © Felix Brüggemann

Abschluss der Predigtreihe mit dem früheren Bundespräsidenten

Speyer. Am Donnerstag, 14. März, 19:30 Uhr, wird Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler im Speyerer Dom predigen. Sein Beitrag bildet den Abschluss einer dreiteiligen Reihe, die unter dem Titel „Im Puls“ die Tradition der Fastenpredigten im Dom fortführt.

Thematisch setzt sich Horst Köhler mit der biblischen Erzählung vom Turmbau zu Babel auseinander und fragt danach, wie angesichts der Vielfalt an Völkern und Nationen in unserer Welt Zusammenarbeit gelingen kann. Dabei nimmt er gegenwärtige geopolitische Spannungen und Konflikte in den Blick und betont die Bedeutung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen als maßgebliches „Angebot für eine gedeihliche Kooperation aller Völker unserer Welt“. Den Prozess der Europäischen Einigung würdigt Horst Köhler. Zugleich mahnt er notwendige Weiterentwicklungen zu einer europäischen Verteidigungsunion an.

Die Fastenpredigt steht im Rahmen einer abendlichen Andacht im Dom. Die liturgische Leitung übernimmt Domdekan Dr. Christoph Kohl. Domorganist Markus Eichenlaub wird der Fastenpredigt einen passenden musikalischen Rahmen geben.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und das Domkapitel Speyer möchten mit den Fastenpredigten im Dom einen Beitrag zu einer zeitgemäßen Verkündigung der christlichen Botschaft in die Gesellschaft hinein leisten. Dazu konnten herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens gewonnen werden. Vor Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler haben in den vergangenen Wochen bereits Peter Müller, Ministerpräsident a.D. und ehemaliger Richter beim Bundesverfassungsgericht, sowie die Chefredakteurin des ZDF Bettina Schausten gesprochen. Im vergangenen Jahr waren Norbert Lammert und Annette Schavan der Einladung in den Speyerer Dom gefolgt.

Die Fastenpredigt wird live auf den Social Media Kanälen von Bistum und Dom sowie auf YouTube gestreamt.

 

Zur Person: Horst Köhler

Prof. Dr. Horst Köhler wurde 1943 im polnischen Skierbieszów geboren. Von 2004 bis 2010 war er Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war der promovierte Wirtschaftswissenschaftler geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds, Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Er übt weiterhin verschiedene Ehrenämter auf nationaler und internationaler Ebene aus. So war er u.a. Mitglied des hochrangigen Ausschusses des UN-Generalsekretärs für die Post-2015-Agenda und von 2017 bis 2019 persönlicher Gesandter des UN-Generalsekretärs für die Westsahara. Er engagiert sich für eine gute Partnerschaft zwischen Europa und Afrika, eine Große Transformation zur Nachhaltigkeit und partnerschaftliche internationale Politik.

 

Hintergrund: Zur Tradition der Fastenpredigten

Fastenpredigten haben in der katholischen Kirche eine lange, bis in das 5. Jahrhundert zurückreichende Tradition. In früherer Zeit dienten sie auch der Vorbereitung der Taufbewerber auf den Empfang der Taufe in der Osternacht. Heute sollen sie, entsprechend dem Sinn der Österlichen Bußzeit, den Glauben der Zuhörer intensivieren und sie dabei unterstützen, ihr Leben am Evangelium zu orientieren.
Fastenpredigten sind gewöhnlich länger als eine Sonntagspredigt und werden meist von bekannteren Kanzelrednern, gelegentlich auch von prominenten Laien, gehalten. Thematisch beschäftigen sie sich häufig mit den Grundlagen des christlichen Glaubens sowie Übungen der christlichen Askese, wie sie beispielsweise im Fasten zum Ausdruck kommen. Liturgisch wird die Fastenpredigt allenfalls durch wenige Liedstrophen oder meditative Musik, Abschlussgebet und Segen zu einer Andacht erweitert.
Für das Spätmittelalter, vor Einführung der Predigtpflicht im Sonntagsgottesdienst, sind Fastenpredigten als allabendlicher Brauch von Aschermittwoch bis Ostern bezeugt. Oft wurden sie von Mönchen der Predigerorden gehalten und kamen dem wachsenden Bedürfnis nach persönlich-individuellem Glauben entgegen. Nicht selten enthielten sie eindringliche Beschreibungen der Leiden Christi und drastische Appelle zur Lebensführung der Zuhörer. Heute ist die wöchentliche Fastenpredigt im Rahmen einer thematischen Reihe vor allem im deutschen Sprachraum und in Frankreich verbreitet.

 

Text: Friederike Walter

Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.dom-zu-speyer.de

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