Die Liebe siegen lassen

Bischof Wiesemann bei der traditionellen Segnung von Palmblättern

Bischof Wiesemann zur humanitären Botschaft des Kreuzes

Speyer. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann begrüßte in seiner Predigt zum Palmsonntag im Dom zu Speyer insbesondere die Kommunionkinder. Im Angesicht des Kreuzes „scheint die Welt einen Augeblick stillzustehen, dann geht es weiter." Ist das Kreuz ein Zeichen der Stärke und Kraft, das die Menschen inne halten lässt? Oder ist es ein Zeichen der Schwäche und Ohnmacht - selbst Gottes in dieser Welt? Diese Fragen seien aktuell.

Das Wort von Franziskus zur weißen Fahne habe viele irritiert. Vielleicht hätte diese Frage an beide Seiten, an alle Konfliktparteien in der Welt gerichtet werden können. An alle die meinen, mit dem Mittel des Krieges irgendwelche Lösungen in der Welt herbeiführen zu können. Etwas Wahres ist an dieser womöglich unglücklichen Formulierung dran.

Am Kreuz sei nicht nur Jesus, sondern auch der Mensch, die Humanität gestorben. Die Herausforderung unseres Glaubens sei es, sich von diesem Augenblick ergreifen zu lassen, eine andere Logik als die der Gewalt zu akzeptieren - die Liebe siegen zu lassen und damit die Menschlichkeit.

Zu dem Pontifikalamt gehörte die Palmweihe: Pflanzengrün wurde auch auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch, der bereits aus dem 15. Jahrhundert dokumentiert ist. Die Dombläser und die Domsingknaben sorgten für die festliche musikalische Gestaltung des Gottesdienstes.

Text: is, Foto: Klaus Landry