Dienstag, 04. Oktober 2022
„Der unverstandene Polytechniker Heinrich Hübsch“
Wissenschaftliches Forum Kaiserdom - Vortrag mit Prof. Dr.-Ing. Uta Hassler am 6. Oktober
Speyer. Im Rahmen des „Wissenschaftlichen Forums Kaiserdom“ des Dombauvereins findet am Donnerstag, 6. Oktober 2022, 19 Uhr in der Aula des Nikolaus-von-Weis-Gymnasium (Eingang: Holzstraße 8) ein Vortrag statt zum Thema: „Der unverstandene Polytechniker Heinrich Hübsch“zur Baugeschichte und Restaurierung des Museums Kunsthalle Karlsruhe. Referentin der Veranstaltung ist Prof. Dr.-Ing. Uta Hassler, 2005-2015 Professur und Leitung des Instituts für Denkmalpflege und Bauforschung an der ETH Zürich.
Der Gründungsbau der Karlsruher Kunsthalle entstand für die öffentliche Präsentation der Sammlungen des Karlsruher Hofs. Die Forschung hat die Geschichte der Sammlungsbestände gewürdigt; der Kunsthallenbau als Beispiel wissenschaftlicher und konstruktiver Ambition ist untersucht, seine Bedeutung für die Karlsruher Schule und für die Bauwissenschaft des 19. Jahrhunderts aber eher wenig verstanden. Heinrich Hübsch war zwei Jahrzehnte Leiter der Architektenausbildung am Polytechnikum - einer ersten akademischen Bauschule, die das Vorbild der Pariser Ecole Polytechnique aufnahm und ihrerseits wiederum zum Vorbild der ETH Zürich wurde. In Karlsruhe entstanden Grundlagen für Baustatik, Maschinenbau und Materialwissenschaft; Karlsruhe war zentral für die Bauforschung zur Antike. Die Entdeckung antiker Architekturpolychromie fällt in die 1820er Jahre, Heinrich Hübsch kannte die Forschung und demonstrierte in seiner Baupraxis die Beherrschung historischer, mathematischer und baukonstruktiver Kenntnisse nach den Prinzipien der Polytechniker.
Zur Referentin:
Prof. Dr.-Ing.Uta Hassler, Architektin und Bauforscherin, hat sich in verschiedenen Beiträgen mit dem badischen Baumeister Hübsch und seinen Bauten befasst. Sie hat die Arbeiten an der Kunsthalle der 1980er Jahre geplant und betreut - ihr gelang die Wiedergewinnung der Polychromie des Hübsch-Baus, damals noch umstritten, in Museumsausstattungen von Berlin bis München später als Konzept wiederholt. Hassler war nach einer Professur an der TU Dortmund seit 2005 bis 2015 Leiterin des Instituts für Denkmalpflege und Bauforschung an der ETH Zürich, ihre Vita, Forschungsschwerpunkte und Publikationen finden sich unter www.utahassler.ch
Foto: Karlsruhe, Kunsthalle
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