Montag, 29. Juni 2015
„Priesterweihe ist ein Freudenfest für die Kirche“
Bischof Wiesemann weihte im Speyerer Dom Sebastian Bieberich, Tobias Heil und Alexander Klein zu Priestern
Speyer (29.06.2015). Ein bedeutender Tag für das Bistum: Am Samstag wurden drei neue Priester geweiht. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann spendete Sebastian Bieberich (St. Michael, Ludwigshafen-Maudach), Tobias Heil (St. Ludwig, Frankenthal) und Alexander Klein (St. Gangolf, Dudenhofen) im Speyerer Dom das Weihesakrament. Psalm 43,4 bildete das Motto des festliche Gottesdienstes: "Zum Altar Gottes will ich treten, zum Gott meiner Freude."
Bischof Wiesemann bezeichnete die Priesterweihe als "Freudenfest" und begrüßte insbesondere die Familien, Freunde, Gemeindemitglieder und Heimatpfarrer der Kandidaten. Jeder der drei Diakone sei seinen eigenen Berufungsweg gegangen, der nicht geradlinig verlaufen sei, sagte er in seiner Predigt. Diese Wege beinhalteten "wichtige Klärungen und Entscheidungen" und "große innere Schritte", richtete der Bischof das Wort an die Weihekandidaten. Wer sich prüfe und um seinen Weg zum Priester kämpfe, "der weiß, was Wertschätzung ist". Denn auf diesem Weg hin zur Entscheidung, ein Priester sein zu wollen, seien die drei von ihren Familien, Freunden und Heimatpfarrern begleitet worden. "An solch einem Tag wie heute wird klar, wie wertvoll all diese Menschen sind", betonte Wiesemann. Er forderte die Weihekandidaten auf, den Menschen jeden Tag wertschätzend zu begegnen. Sie sollen die freiwillig geleistete Arbeit von Gemeindemitgliedern anerkennen, denn "Ehrenamt ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr", betonte der Bischof. Aber: "Eine Kultur der Wertschätzung ist heute notwendig bis ins Kleinste hinein – gerade für die, die Menschen fischen wollen."
Ein Priester wiederum erfahre Wertschätzung nicht, indem ihm jemand anerkennend auf die Schulter klopft, sondern durch Gott und Menschen, die mit dem Priester im Glauben vereint sind. "Der Priester blüht auf, wenn er spürt, dass Menschen von der Gegenwart Gottes berührt werden", machte der Bischof deutlich. Wenn aber Gott in den Herzen der Menschen wirke, solle ein Priester nicht dazwischenstehen. Das Entscheidende tue Gott, Priester seien seine Knechte, sagte Wiesemann und führte als Vergleich die Musik an. Musik selbst berühre Leib und Seele – der Musiker, der die Töne erzeugt, tritt dahinter zurück. Er rief den jungen Männern zu: "Das Große und Schöne leuchtet dann auf, wenn ihr euch zurücknehmt." So wie Maria bedingungslos zustimmte, Gottes Werkzeug zu sein, so sollen es ihr die Priester gleichtun.
Zu Beginn der Weihehandlung legten Sebastian Bieberich, Tobias Heil und Alexander Klein vor dem Bischof ihr Weiheversprechen ab. Zum Zeichen ihrer Hingabe legten sich die drei jungen Theologen während der Litanei ausgestreckt auf den Boden. Bischof und alle anwesenden Priester legten anschließend den Dreien die Hand auf und nahmen sie in ihre Gemeinschaft auf. Freude und Erleichterung war bei den Neupriestern zu spüren, als ihre Heimatpfarrer ihnen die Priestergewänder anlegten. Gemeinsam mit Bischof Wiesemann und den Konzelebranten Regens Markus Magin und Spiritual Markus Horbach bereiteten sie die Gaben. Dombläser und Domchor sowie Domorganist Markus Eichenlaub gestalteten den Gottesdienst, musikalisch unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.
Am Sonntag feierten die Neupriester Primiz in ihren Heimatpfarreien. Am Dienstag, 30. Juli, 18 Uhr, feiern sie in der Kirche des Speyerer Priesterseminars St. German in Konzelebration die Eucharistie, anschließend wird der Primizsegen gespendet.
Predigt von Bischof Wiesemann im Wortlaut
Text / Foto: wagner
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.dom-zu-speyer.de