Der Rhein-Pfalz-Kreis gehört, bedingt durch seine Lage im nördlichen Oberrheingebiet, zu den klimatisch begünstigten Naturräumen in Rheinland-Pfalz und der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Kein Wunder also, dass er bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit besiedelt wurde. So wurden seit mehr als 2000 Jahren die fruchtbaren Lößgebiete und trockenen Bereiche landwirtschaftlich genutzt.
Der Rhein-Pfalz-Kreis ist also eine alte
Kulturlandschaft, deren historische Nutzung sich allerdings in den letzten
beiden Jahrhunderten massiv geändert hat. So sind z.B. alte Nutzungsformen wie
Riesel- und Streuwiesen, Waldweide und Streunutzung völlig verschwunden.
Gleichzeitig haben die bebauten Bereiche und die Abgrabungsflächen rapid
zugenommen. Waren 1860 lediglich 3,2% der damaligen Kreisfläche von Gebäuden
und Verkehrsflächen überbaut, waren es 1959 bereits 11% und 1997 über 21%.
Dies alles hat zu großen Verlusten an naturnaher Landschaft geführt, viele
ehemals hier vorkommende Pflanzen und Tierarten sind verschollen oder vom
Aussterben bedroht. Um den Belastungen aus den vielfältigen Nutzungsansprüchen,
insbesondere dem Siedlungsdruck entgegenzuwirken und der Gefährdung der noch
intakten Reste der Natur und Landschaft zu begegnen wurden deshalb im
Rhein-Pfalz-Kreis weite Flächen (ca. 30%) unter Landschaftsschutz gestellt und
bisher 26 Naturschutzgebiete ausgewiesen.
Mit
der Unterschutzstellung einzelner, isolierter Biotope ist es aber nicht getan.
Die noch vorhandenen Lebensräume müssen verknüpft werden, so dass Pflanzen und
Tiere vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden. Amphibien beispielsweise
brauchen unterschiedlich gestaltete Lebensräume als Sommerquartier, zum
Überwintern sowie zur Eiablage. Die Verknüpfung von Biotopen, also die
Herstellung eines Biotopverbundes, ist neben dem Natur- und Landschaftsschutz
ein Schwerpunkt der unteren Naturschutzbehörde im Rhein-Pfalz-Kreis.