Rundfunk muss dort sein, wo Menschen sich informieren

„Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist für den gesellschaftlichen Diskurs in unserer Demokratie unverzichtbar. Deshalb muss er strukturell und finanziell gut aufgestellt sein. Das gilt gerade in Zeiten von wachsendem Populismus, Nationalismus, Fake News und Social Bots“, unterstrich die Staatssekretärin für Medien und Digitales Staatssekretärin Heike Raab heute beim Lunchtalk Demokratie um 12 zum Thema ´Die Zukunft demokratischer Mediensysteme´ in der Landesvertretung in Berlin.

Studien zeigen, dass jüngere Menschen die Angebote „klassischer“ Medien wie Zeitungen und Fernsehen immer weniger nutzen. „Rheinland-Pfalz hat das bei den laufenden Verhandlungen zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Blick“, sagte die Staatssekretärin. „Verändert sich die Mediennutzung, muss sich auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk verändern. Er muss mit seinen Angeboten dort sein, wo sich Menschen informieren und dort, wo die öffentliche Debatte stattfindet.“

 „Gleichzeitig setzt sich Rheinland-Pfalz als Vorsitzland der Rundfunkkommission der Länder dafür ein, eine Beitragserhöhung in 2020 möglichst zu begrenzen", so Heike Raab. „Denn neben einem qualitativ hochwertigen Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger ist die Beitragshöhe mitentscheidend für die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.“

Raab verwies in der Diskussion auf eine Studie der Gutenberg-Universität Mainz, wonach das Vertrauen der Menschen in den  öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Tageszeitungen wieder deutlich gestiegen ist (https://medienvertrauen.uni-mainz.de/). Anders beim Internet: Nur noch zehn Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten Web-Seiten für vertrauenswürdig – das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber der Umfrage von 2016.

Heike Raab: „Je mehr Menschen wissen, wie Medien funktionieren, desto stärker vertrauen sie ihnen. Auch das belegt die Studie. Daher fördert die Landesregierung bereits seit zehn Jahren erfolgreich Projekte zur Medienbildung und Medienkompetenz von der KITA bis hin zu Angeboten für Seniorinnen und Senioren.“

Mit Heike Raab diskutierten am Mittag

Birgit Stark, Professorin für Kommunikationswissenschaft (Schwerpunkt Medienkonvergenz), Institut für Publizistik Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Roger de Weck, ehemaliger Generaldirektor Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft.

Thorsten Faas, Professor für Politische Soziologie, Otto-Suhr-Institut, FU Berlin.

Die Studie zum Medienvertrauen wird gefördert von der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz und vom Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz der Johannes Gutenberg-Universität.