Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz schnell in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren
Die Partner des Ovalen Tischs für Ausbildung und Fachkräftesicherung setzen sich dafür ein, dass Flüchtlinge und Asylbegehrende möglichst frühzeitig in den rheinland-pfälzischen Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsmarkt integriert werden können. Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte, dass die Aufnahme von Flüchtlingen auch Chancen zur Gestaltung des demografischen Wandels und der Fachkräftesicherung biete. „Wir setzen uns angesichts des wachsenden Fachkräftebedarfs für eine qualifizierte gesteuerte Zuwanderung ein. Gleichzeitig wollen wir qualifizierte Flüchtlinge und Asylbegehrende schnell in den Arbeitsmarkt und damit auch in die Gesellschaft integrieren“, betonte die Ministerpräsidentin.
Zu den Vorhaben der Partner des Ovalen Tischs gehören Maßnahmen zur Sprachförderung an allen weiterführenden Schulen ebenso wie das Modellprojekt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und der Bundesagentur für Arbeit zur Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt „Early Intervention“ („Frühes Eingreifen“), das am 1. Januar 2015 in Ludwigshafen an den Start gegangen ist.
„Die Bundesagentur für Arbeit bietet in dem Modellprojekt „Early Intervention“ Asylbewerberinnen und Asylbewerbern einen schnellen Kompetenzcheck direkt nach der Einreise nach Deutschland“, erklärte Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ist es entscheidend, Kompetenzen möglichst schnell festzustellen und die Anerkennung beruflicher Abschlüsse zu unterstützen. Eine enge Zusammenarbeit aller Akteure – Arbeitsagenturen, Jobcenter, Ausländerbehörden, Anlaufstellen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und Anerkennungsstellen – ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor.“
Integrationsministerin Irene Alt ergänzte: „Viele Flüchtlinge bringen die Qualifikationen mit, die die Wirtschaft so händeringend sucht. Es ist gut, dass wir in diesem Projekt schon früh die Qualifikation und Vorbildung der Flüchtlinge erfassen, um ihnen einen angemessenen Arbeitsplatz vermitteln zu können.“ Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler dazu: „Die Landesregierung prüft zurzeit gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, wie dieser Ansatz in den Erstaufnahmeeinrichtungen flächendeckend in Rheinland-Pfalz umgesetzt werden kann.“ Ziel sei es, allen Flüchtlingen im Land diese Unterstützungsmöglichkeiten zu gewähren.
„Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Rheinland-Pfalz stellt im Rahmen der „Integrationsinitiative 300“ bis zu 300 Ausbildungsplätze im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe für Flüchtlinge zur Verfügung, um einen konkreten Beitrag zur Integration der jungen Menschen aus aller Welt in Deutschland zu leisten“, erklärte DEHOGA-Präsident Gereon Haumann.
Die Landesregierung, der DGB und die Arbeitgeberverbände betonten, dass Deutschland zusätzlich zur humanitär bedingten Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbegehrenden eine moderne Einwanderungs- und Integrationspolitik brauche, um für internationale Fachkräfte dauerhaft attraktiv zu sein. „Wir brauchen gezielte Zuwanderung. Nur so erhalten wir die wirtschaftliche Dynamik im Land“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke.