Neue Präventionskampagne

Sicher. Gesund. Miteinander.

Kampagnenauftakt: Mit ihrer neuen Präventionskampagne kommmitmensch laden Berufsgenossenschaften und Unfallkassen die Menschen in Betrieben, Bildungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen ein, sich für Sicherheit und Gesundheit zu engagieren.

Sicherheitsbeauftragte setzen sich tagtäglich ehrenamtlich für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ein. Immer wieder weisen sie Kolleginnen und Kollegen darauf hin, die Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten: Sie achten darauf, dass Schutzeinrichtungen an Maschinen nicht manipuliert werden. Oder sie erinnern an das Tragen von Gehörschutz und Sicherheitsschuhen. Manchmal stoßen sie mit ihren Ratschlägen leider auf Widerstand. Dabei ist eine gute Prävention, an der sich alle im Betrieb beteiligen, enorm wichtig, um Sicherheit und Gesundheit für alle Kolleginnen und Kollegen zu gewährleisten.

Kultur der Prävention
Welche Stellschrauben es für sicheres und gesundes Arbeiten gibt, zeigen die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen mit der neuen Präventionskampagne kommmitmensch. Als sogenannte Dachkampagne ist sie auf der Fachmesse A+A 2017 gestartet. Ab März 2018 beginnen dann die einzelnen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ihre Trägerkampagnen. Hierfür greifen sie die Kommunikationsangebote der Dachkampagne auf und ergänzen sie durch speziell auf ihre Belange zugeschnittene Ansätze.  

Gemeinsam verfolgen die Unfallversicherungsträger das Ziel, eine Kultur der Prävention in Betrieben, öffentlichen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen zu etablieren. Hierfür muss zunächst einmal erfasst werden, welchen Stellenwert Sicherheit und Gesundheit in einem Betrieb oder einer Einrichtung genießen. Einen Hinweis darauf kann die Statistik geben: Wenn sich wenige Unfälle ereignen und Beschäftigte selten krankheitsbedingt ausfallen, dann spricht das dafür, dass Sicherheit und Gesundheit einen hohen Wert haben.

In dieser Reihenfolge werden die sechs Handlungsfelder der Präventionskampagne eingeführt.
Grafiken: DGUV
Die Darstellung in Zehnjahresschritten verdeutlicht, wie sich bei den Berufsgenossenschaften die rechnerische jährliche Anzahl der Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter verringert hat.

Vision Zero
Prävention hat ein zentrales Ziel: schwere oder gar tödliche Arbeitsunfälle sowie Berufskrankheiten zu reduzieren – am besten auf null. Hierzu können auch Sicherheitsbeauftragte einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie sich ehrenamtlich für die Präventionskultur in Unternehmen einsetzen und ihre Kolleginnen und Kollegen für Sicherheit und Gesundheit als zentrale Werte begeistern und mobilisieren.

Auch wenn die Anzahl der Arbeitsunfälle in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist, so hat sich der Rückgang in den vergangenen Jahren doch verlangsamt. Hierzu erklärt Dr. Walter Eichendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der DGUV, in der sich die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zusammengeschlossen haben: „Wir haben schon viel erreicht, aber in der jüngeren Vergangenheit fällt es uns immer schwerer, weitere Verbesserungen bei den Unfallzahlen zu erreichen. Daher brauchen wir einen neuen Ansatz, wenn wir unserem Ziel, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, näher kommen wollen.“ Und mit Blick auf den Wandel der Arbeitswelt: „Wir benötigen eine Herangehensweise, die mögliche Risiken in den Blick nimmt, bevor sie massenhaft in die betriebliche Praxis Eingang finden. Dann gestalten wir auch die Arbeitswelt von morgen sicher und gesund.“

Gute Beispiele und Handlungshilfen
Im Rahmen der Präventionskampagne werden Beispiele vorgestellt, die verdeutlichen, wie eine Präventionskultur in Unternehmen erfolgreich eingeführt und gelebt werden kann. Diese Praxisbeispiele liefern Denkanstöße, die sich auf das eigene Unternehmen übertragen lassen – zum Beispiel für Sicherheitsbeauftragte. Mit dem Wissen, das die Kampagne bereitstellt, haben Sicherheitsbeauftragte die Chance, ihre Vorgesetzten bei der Präventionsarbeit zu unterstützen. Dabei will die Kampagne keine Vorschriften aufstellen, sondern sie wirbt für ein gesundes Miteinander. „Wer aus Überzeugung gesund und sicher handelt, tut es in allen Lebensbereichen“, betont Gregor Doepke, Pressesprecher der DGUV. „Denken Sie zum Beispiel an das Thema Kopfschutz: Der Bauingenieur trägt Helm auf der Baustelle, auf dem Arbeitsweg mit dem Fahrrad und ebenso seine ganze Familie bei der Fahrradtour am Wochenende.“

Immer aktuell in sozialen Netzwerken
Ab März 2018 starten die einzelnen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ihre Kampagnenaktivitäten, wobei Mitgliedsbetriebe und -einrichtungen zum Mitmachen aufgefordert sind. Darüber hinaus bleiben Interessierte über Facebook, Instagram und Twitter stets auf dem Laufenden. So können Sicherheitsbeauftragte sich gut informiert für eine Kultur der Prävention einsetzen. Sie und alle in Betrieben und Einrichtungen Beschäftigten sind im Sinne von kommmitmensch eingeladen, aktiv zu werden.

www.kommmitmensch.de

Die Präventionskampagne widmet sich Handlungsfeldern, die in jedem Betrieb vorhanden und untereinander vernetzt sind. Während der Kampagnenlaufzeit von zehn Jahren werden die Felder einzeln vorgestellt, wobei stets Teilaspekte der übrigen Handlungsfelder berücksichtigt werden.

Führung
Führungskräfte sind Vorbilder und entscheidende Impulsgeberinnen und -geber für die Botschaft, dass Sicherheit und Gesundheit zentrale Themen im Betrieb sind.

Kommunikation
Intensiver Austausch, Offenheit und Transparenz hinsichtlich Risiken und Verbesserungspotenzialen unterstützen das Sicherheits- und Gesundheitsniveau aller.

Beteiligung
Die Beschäftigten kennen ihre eigenen Arbeitsplätze am besten. Wer ihr Wissen nutzt und sie an wichtigen Entscheidungen zu Sicherheit und Gesundheit beteiligt, kann effektiver und effizienter handeln.

Fehlerkultur
Das Erfassen von Abweichungen und Beinaheunfällen hilft, Risiken zu reduzieren. Kommt es dennoch zu Unfällen und Erkrankungen, sollte dies offen und ohne Schuldzuweisung angesprochen werden.

Betriebsklima
Ein gutes Betriebsklima entsteht durch gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und Fairness. Es sorgt dafür, dass sich alle Beschäftigten wohlfühlen.

Sicherheit und Gesundheit
Die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten sollten bei allen wichtigen betrieblichen Entscheidungen im Blick sein.

Kontakt

Unfallkasse Rheinland-Pfalz
Orensteinstr. 10
56626 Andernach
Telefon: 02632 960-0