Der Sankt Antoniushof

Der Sankt Antoniushof – Ein Ortsteil von Abtweiler

Der Sankt Antoniushof

Die Siedlung, von der wir hier sprechen, wird auf den Landkarten und von den Verwaltungsbehörden Sankt Antoniushof genannt. Die Menschen im Umkreis des Hofes aber, mögen Sie nun unten in den Tälern – zu Staudernheim, Bad Sobernheim und Meddersheim oder zu Odernheim, Rehborn und Meisenheim – von ihm reden oder von der Limbacher, der Siener Höhe zu ihm, dem Hochgelegenen herüberschauen, gebrauchen diesen Namen nicht. Sie nennen den Hof „Danteshof“, und die Bergheide, auf der er sich erhebt, analog auch „Danteshääd, Dantesbeerich“. Wenn man von Abtweiler in Richtung Raumbach fährt, kommt man an der Strassenabbiegung in Richtung Sankt Antoniushof vorbei.

Luftbild um das Jahr 1970

Am ehesten gelangt man zu ihm, wenn man vom ehemaligen Bahnhof Rehborn im Glantal aus zu ihm durch die Reben emporsteigt. Wer mehr Zeit hat, mag von Meisenheim aus auf dem reizvollen Weg über den Raumberg zum Hof finden oder vom Nahetal her die abwechslungsreiche Straße über Abtweiler benützen. Woher der Wanderer auch kommen mag, immer wird ihm die Lage der stattlichen Menschensiedlung, die sich da oben auf der „Danteshääd“ in der gesunden Luft der freien Berghöhe badet, überraschen und entzücken.

Ein kleiner historischer Überblick

Der „Danteshof“ war im Mittelalter ein Dorf mit einer Kapelle und einem Schöffengericht gewesen, dem ein Schultheis vorstand. Er gehörte zu den ältesten menschlichen Niederlassungen im Nahe-Glan-Gebiet und ist vermutlich schon bald nach der Landnahme durch die Franken auf den fruchtbaren Böden der weitgedehnten Bergheide entstanden.

Der Anstoß zu Gründung des Weilers – so wird er in einer Urkunde des Jahres 1107 genannt – ist zweifellos vom nahen Benediktinerkloster Disibodenberg, der großen Ausstrahlungszelle und Hochburg der geistlichen Kulturpioniere im Nahegau, ausgegangen. Wichtig und aufschlussreich für die Geschichte des Sankt Antoniushofes ist das Weistum von Schönenberg aus dem Jahre 1375, das in dem zu Darmstadt liegenden Disibodenberger Cepitalbuch aufgezeichnet ist. 20 Jahre später ist vom Hof „Anthisberg“ die Rede. 1659 erhielt der „Anthesberg“ mit Henrich Schappert einen Erbpächter. Henrich Schappert – seine Ehefrau hieß Magdalene – wurde der Stammvater der heute noch auf dem „Danteshof“ ansässigen Familie Schappert, die im Jahre 1959 das Jubiläum ihres Aufzugs und das Fest ihrer dreihundertjährigen Bewährung am gleichen Ort feiern konnte.

Einen kleinen theoretischen Überblick über die rund um Abtweiler abgelagerten Schichten bzw. Gesteine können Sie im Artikel Geologie und Bergbau nachlesen. Viel Spass dabei.

Werfen Sie doch auch einmal einen Blick auf den anderen Ortsteil, den Hühnerhof.

Neugierig geworden? Dann besuchen Sie doch einmal den Sankt Antoniushof.

Über Marco Wendel

Aufgewachsen in Abtweiler und Gründer von Abtweiler Online. Von Beruf bin ich Geologe und publiziere seit Jahren als freier Journalist für diverse Zeitungen und Magazine. Die Arbeit für Abtweiler Online ist für mich natürlich Ehrensache.

Kommentare

  1. Schappert meint:

    Schöner Bericht! Mein Mädchenname ist Schappert und mein Großvater aus Lauschied.
    Ich werde den Danteshof / St. Antoniushof alleine deswegen schon besuchen und mal meine Verwandschaft kennenlernen.
    Grüße aus Bonn!
    Waltraud Kisters (geb Schappert)

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