Liturgie und Gebet
16. Trierer Sommerakademie
3. bis 6. Juli 2017
„Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen…“ (Röm 8,26) – Das Pauluswort aus dem Römerbrief gilt heute in besonderer Weise, denn das Beten hat für evangelische und katholische Christen längst an Selbstverständlichkeit verloren. Dabei ist das Gebet – so Martin Luther – neben und nach der Predigt das Wichtigste im Leben der Christenmenschen, das „höchste Amt in der Christenheit“. Und zweifellos ist das Gebet der zentrale Vollzug im Heilsdialog des Gottesdienstes, so dass sich dieser insgesamt als Gebet beschreiben lässt: Gottes Wort an uns und unsere Antwort in Gebet und Lobgesang, wie es Martin Luther in seiner berühmten Torgauer Predigt ausdrückt und wie es auch das Zweite Vatikanische Konzil ganz ähnlich formuliert.
Was für eine Bedeutung kommt dem Beten in Bibel, Theologie und Gottesdienst zu? Welche musikalischen Ausdrucksformen kennt das Gebet? Wie beten Juden und Muslime? Aus verschiedenen konfessionellen Blickwinkeln möchte die diesjährige Sommerakademie in Vorträgen und Workshops Zugänge zum vielschichtigen Phänomen „Gebet“ aufzeigen und neue Perspektiven für diesen Grundvollzug christlichen Lebens eröffnen.
Die Veranstaltung findet statt in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem Gottesdienst-Institut der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Gemeinsam laden wir ein zu einer sommerlichen Akademiewoche nach Trier.
Programmüberblick Flyer (PDF)
Montag, 3. Juli
Liturgie und Gebet. Grundlegendes und Herausforderndes oder: „Wir wissen nicht, was wir beten sollen …“ (Röm 8,26)
(Prof. Dr. Alexander Deeg, Universität Leipzig, und Univ.-Prof. Dr. Alexander Zerfaß, Paris-Lodron-Universität Salzburg)
Abba, Vater. Annäherungen an den Gebetsglauben Jesu
(Prof. Sr. Margareta Gruber OSF, Philosophisch-Theologische Fakultät Vallendar)
Den Grund heraus schütten. Evangelische Zugänge zur Theologie des Gebets
(PD Dr. Eva Harasta, Evangelische Akademie zu Berlin)
Dienstag, 4. Juli
„Lasset uns beten“. Formen und Funktionen liturgischen Gebets
(Prof. Dr. Ansgar Franz, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Täglich, gemeinsam und öffentlich beten – neue Zugänge zu einem alten Konzept
(PD Dr. Achim Budde, Burg Rothenfels)
Workshop I:
Fürbittgebet als liturgische und politische Herausforderung
(Prof. Dr. Alexander Deeg, Universität Leipzig)
Workshop II:
Die epischen Realisierungsmuster gottesdienstlicher Gebete
(Pfr. Jens Uhlendorf, Gottesdienst-Institut Nürnberg)
Workshop III:
„Wer singt, betet doppelt“. Musikalische Formen des Gebets
(Dr. Marius Linnenborn, Deutsches Liturgisches Institut, Trier)
Workshop IV:
Zeugen christlicher Gotteserfahrung aus 2000 Jahren – Anregungen zur Erneuerung des christlichen Gebets heute
(Prof. em. Dr. Dr. Hansjakob Becker, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Eucharistiefeier in der Pfarrkirche St. Maternus mit Bischof Dr. Stephan Ackermann, Trier
Mittwoch, 5. Juli
Das Gebet im Judentum
(Rabbinerin Dalia Marx, Ph.D., Hebrew Union College – Jewish Institute of Religion, Jerusalem)
Das Gebet im Islam
(Dr. Samer Rashwani, Zentrum für Islamische Theologie (ZITh) – Erberhard-Karls-Universität, Tübingen)
Exkursion
Orte des Gebets: Synagoge Trier und Evangelische Kirche zum Erlöser (Konstantin-Basilika)
Evangelischer Predigtgottesdienst mit Prof. Dr. Alexander Deeg in der Evangelischen Kirche zum Erlöser (Konstantin-Basilika), Trier
Donnerstag, 6. Juli
Liturgie und Gebet. Zusammenfassung, Perspektiven, Ausblick
(Prof. Dr. Alexander Deeg, Universität Leipzig, und Univ.-Prof. Dr. Alexander Zerfaß, Paris-Lodron-Universität Salzburg)
Abschluss der Sommerakademie
(Dr. Marius Linnenborn, Deutsches Liturgisches Institut Trier, und Dr. Konrad Müller, Gottesdienst-Institut Nürnberg)
Tagungsort
Deutsche Richterakademie – Tagungsstätte Trier
Berliner Allee 7
54295 Trier
Tagungsleitung
Prof. Dr. Alexander Deeg, Universität Leipzig
Univ.-Prof. Dr. Alexander Zerfaß, Paris-Lodron-Universität Salzburg
Tagungsorganisation
Dipl.-Theol. Manuel Uder M.A., Deutsches Liturgisches Institut, Trier
Tagungssekretariat
Deutsches Liturgisches Institut, Trier
Ottilie Fußangel
Tagungskosten
Teilnehmerbeitrag: für die gesamte Tagungsdauer 190,00 €
Unterkunft und Verpflegung
Vollpension im EZ 160,00 €
Vollpension im DZ 150,00 € (pro Person)
Verpflegung ohne Übernachtung/Frühstück: 100,00 €
Zusätzliche Übernachtung mit Frühstück vom 2. auf den 3. Juli bei Anreise möglich: je 35,00 €; vom 6. auf den 7. Juli ist keine Zusatzübernachtung möglich
Ermäßigung: Wir gewähren auf Nachweis für Studierende eine Ermäßigung auf den Teilnehmerbeitrag.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine frühzeitige Anmeldung ist von Vorteil. Eine Warteliste wird bei Bedarf eingerichtet.
Ausfallgebühr
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zwei Wochen vor Tagungsbeginn um eine entsprechende Benachrichtigung, andernfalls müssen wir 55 % des vollen Tagungsbeitrags (inkl. gebuchter Übernachtung und Verpflegung) in Rechnung stellen. Drei Tage vorher wird der volle Tagungsbeitrag berechnet. Die Gebühr entfällt, sofern verbindlich eine andere Person benannt wird oder jemand von der Warteliste nachrückt.