Genossenschafts-Wohnprojekt WohnArt eG Bad Kreuznach
Gemeinsam statt einsam: Unter diesem Motto haben die Initiatoren von WohnArt in Bad Kreuznach ihre Vision vom gemeinschaftlichen, selbstbestimmten und generationenübergreifenden Leben verwirklicht: Während separate Wohnungen den einzelnen Haushalten ein hohes Maß an Privatsphäre ermöglichen, ist die Wohnanlage ansonsten auf Begegnung, Beteiligung und Austausch ausgelegt. Der Gemeinschaftsraum mit Küche ist Treffpunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Das Projekt ist über eine eigens gegründete Genossenschaft organisiert. Verwaltung und Organisation werden von Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft ehrenamtlich geleistet.
Eckdaten
- Genossenschaftsprojekt
- 22 barrierefreie Wohnungen
- Gemeinschaftsraum
- Gründächer
- Kaltmiete 4,65 €/m² (nach Erwerb von Genossenschaftsanteilen)
- Nutzung von Sonnenenergie, Erdwärme und Regenwasser
- Förderung: Städtebauliche Erneuerung/Städtebauförderung sowie Wohnen in Orts- und Stadtkernen
Entwicklung und Organisation
Dieses Wohnprojekt ist aus einer Bürgerinitiative der lokalen Agenda in Bad Kreuznach hervorgegangen. Nach ersten Anregungen im Jahr 2003 formierte sich die Gruppe im Jahr 2004 und erarbeitete ein Leitbild für ein gemeinschaftliches und selbstbestimmtes Wohnen in einer lebendigen Nachbarschaft auf der Grundlage gegenseitiger Wertschätzung und Toleranz. Die ehemals militärisch genutzten Brachflächen in Bad Kreuznach waren von Anfang an Bestandteil der Überlegungen.
Die Initiative wurde durch die Beratungsangebote des Landes zum gemeinschaftlichen Wohnen beraten, auf Fördermöglichkeiten hingewiesen und mit anderen Wohnprojekt-Gruppen vernetzt. In einem mehrjährigen Prozess wurde das Konzept für das gemeinsame Projekt geschärft, der Erwerb des Grundstücks vorbereitet und die Planung vorangetrieben.
Das Bauvorhaben
2009 wurde die Genossenschaft „WohnArt eG“ gegründet, welche für rund vier Millionen Euro die zwei Bauabschnitte mit 21 barrierefreien Wohnungen baute und nun an Genossenschaftsmitglieder vermietet. Die Wohnungen sind unterschiedlich groß und wurden bereits im Planungsprozess auf den individuellen Bedarf ihrer künftigen Bewohnerinnen und Bewohner zugeschnitten. Die Genossenschaftsmitglieder zeichneten Genossenschaftsanteile in Höhe von 50 Prozent der anteiligen Gesamtkosten für ihre
jeweiligen Wohnungen.
Förderung
Städtebauliche Erneuerung/Städtebauförderung: Das WohnArt-Projekt entstand im Neubaugebiet „Musikerviertel“, welches Teil des Sanierungsgebietes „Am Tilgesbrunnen“ mit teils großen Konversionsflächen ist. Seit 2001 wurden dort vielfältige Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung im Rahmen der Städtebauförderung mit Fördermitteln des Bundes und Landes gefördert, die die Qualität des Quartiers erheblich aufgewertet haben. Für Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes hat die Stadt in der Richard-
Wagner-Straße Investitionen von 925.000 Euro aufgewendet, die zu 75 Prozent aus dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ gefördert wurden. Die Richard-Wagner-Straße grenzt an das Musikerviertel. Die Stadt hat im Musikerviertel für die Herrichtung des Geländes, insbesondere für die Erschließung und den Rückbau, ca. 8,3 Mio.
Euro investiert, die durch das Land im Städtebauförderungsprogramm „Stadtumbau“ gefördert wurden.
Programm „Wohnen in Orts- und Stadtkernen“: Der Bau der Wohnanlage selbst wurde vom Land durch einen Zuschuss in Höhe von rund 430.000 Euro im Rahmen des Programms „Wohnen in Orts- und Stadtkernen“ unterstützt. Zu den Förderbedingungen gehört unter anderem die Einhaltung einer Mietobergrenze. Das WohnArt-Projekt entspricht dem vorrangigen Zweck dieses Förderprogramms, barrierefreien Wohnraum sowie Wohnraum für gemeinsames Wohnen von älteren Menschen und jungen Familien zu schaffen.