Umsetzung von RIGG
Modellphase von Juni 2000 bis Oktober 2003
Umsetzungsphase
- Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz
- Ministerium des Innern und für Sport
- Ministerium der Justiz
- Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie
- Ministerium für Bildung
- Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V.
- Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Gleichstellungsbeauftragten
- Konferenz der Frauenhäuser in Rheinland-Pfalz
- Fachkreis der rheinland-pfälzischen Interventionsstellen
- LAG der autonomen Notrufe in Rheinland-Pfalz
- Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung
- Landesfrauenbeirat Rheinland-Pfalz
- Landesfrauenrat Rheinland-Pfalz e. V.
- Kommunale Spitzenverbände
- Täterarbeitseinrichtungen
- SOLWODI e.V. .
Definition von "Gewalt in engen sozialen Beziehungen"
- Fachgruppe „Gesundheit": Sensibilisierung des Gesundheitsbereichs für das Erkennen von Beziehungsgewalt durch Materialien und Fortbildungen
- Fachgruppe „Optimierung des Hilfesystems für Frauen": Optimierung der Hilfen für Betroffene, Abstimmung von bestehenden Angeboten und Entwicklung neuer oder ergänzender Unterstützungsangebote
- Fachgruppe „Optimierung des Hilfesystems für Kinder und Jugendliche, deren Mütter von Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffen sind": Kinder als Mitbetroffene erkennen und deren Situation in Hinblick auf die Optimierung und Koordination von Hilfen verbessern.
- Fachgruppe „Polizeiliche Intervention": Optimierung des Ablaufs polizeilicher Intervention in Kooperation mit den anderen Einrichtungen der Interventionskette, Verwirklichung eines neuen polizeilichen Rollenverständnisses, Erarbeitung von Vorschlägen für notwendige Änderungen im Polizei- und Ordnungsbehördengesetz zur Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes
- Fachgruppe „Prävention": Entwicklung eines genderorientierten Präventionsprogramms zur frühzeitigen Verhinderung von Gewalt
- Fachgruppe „Strafrecht": Erarbeitung eines Ermittlungsleitfadens für die staatsanwaltschaftliche Praxis, Fragebogenaktion zum Anzeigeverhalten von betroffenen Frauen
- Fachgruppe „Täterarbeit": Erarbeitung eines Täterarbeit-Programms zur Verhaltensänderung von gewalttätigen Männern und zur Verbesserung des Schutzes der betroffenen Frauen, Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen
- Fachgruppe „Zivilrecht": Erörterung und Erfassung der Auswirkungen des neuen Gewaltschutzgesetzes, Aus- und Fortbildung
- Fachgruppe "Interventionsverbund Frauenunterstützungseinrichtungen und Täterarbeitseinrichtungen". Hier geht es um die Verbesserung der Kooperation zwischen den Einrichtungen.
- Fachgruppe "Polizeiliche Intervention"; zur Zeit stehen hier Themen wie die polizeiliche Datenübermittlung an Interventionsstellen oder das polizeiliche Risikomanagement bei Hochgefährdungstätern im Mittelpunkt.
- Fachgruppe "Sexualisierte Gewalt gegen Frauen"; die Fachgruppen-Mitglieder arbeiten an einem Konzept zur Akutversorgung nach einer Vergewaltigung, die auch eine verfahrensunabhängige Spurensicherung vorsieht.
An den Regionalen Runden Tischen arbeiten - vergleichbar zum Landesweiten Runden Tisch - Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Justiz, Frauenhäusern, Notrufen, Interventionsstellen, Sozial- und Jugendämtern, Kinderschutzeinrichtungen, Erziehungsberatungsstellen, Täterarbeitseinrichtungen, des Weißen Rings und die Gleichstellungsbeauftragten.
Im Zentrum der Arbeit der Runden Tische stehen die Koordinierung und Vernetzung der staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen vor Ort.
Zurzeit existieren 22 Regionale Runde Tische in Mainz, Worms, Speyer, Birkenfeld, Alzey, Landau, Pirmasens, Ludwigshafen, Frankenthal, Neustadt, Trier, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Koblenz, Simmern, Mayen, Bad Kreuznach, Donnersbergkreis, weitere im Bereich Rhein-Pfalz-Kreis, Rhein-Westerwald (für die Landkreise Westerwald, Altenkirchen und die Stadt und den Landkreis Neuwied), in der Region Eifel (der die Landkreise Daun, Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich einbezieht), für den Kreis Cochem-Zell sowie in Kaiserslautern.
16 der Regionalen Runden Tische sind zeitlich und inhaltlich in Zusammenhang mit RIGG entstanden, vier davon wurden von der Koordinierungsstelle begleitet. Sechs Regionale Runde Tische sind aber bereits in den 90er Jahren als Arbeitskreise "Gewalt gegen Frauen und Kinder" entstanden.
Plenum der Regionalen Runden Tische
Zur Koordinierung und zum Informationsaustauch der Runden Tische dient das Plenum der Regionalen Runden Tische. Es findet alle zwei Jahre unter Federführung des Ministeriums für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz statt.
Zur Intensivierung des Informationsaustausches zwischen den Regionalen Runden Tischen und zwischen dem Landesweiten Runden Tisch wurden 2013 die "RIGG-Infos von den Runden Tischen für die Runden Tische" als Rund-Mail eingesetzt.
Im Hinblick auf die regionale Umsetzung der von den Fachgruppen erarbeiteten Neuerungen stehen folgende Themen im Vordergrund:
- Bewertung der neuen Materialien, Konzepte, Handlungsorientierungen
- Umsetzung von Platzverweis und Gewaltschutzgesetz
- Kooperationen der Institutionen vor Ort, insbesondere zwischen Polizei, Beratungsstellen und Jugendämtern
- fortgesetzte Vernetzung zwischen Einrichtungen des Anti-Gewaltbereichs und des Gesundheitsbereichs
- Umsetzung einer genderorientierten Präventionsarbeit
- bei Mitbetroffenheit von Kindern: Kooperation/Abstimmung zwischen den Hilfeeinrichtungen für Frauen und denen für Kinder
- Empfehlungen und Hinweise an den Landesweiten Runden Tisch bezüglich Problemen/Verbesserungen.
Für die fortlaufende Koordination zwischen RRT und Landesweiten Runden Tischen ist die zuständige Fachreferentin im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, Frau Rahe, zuständig.
Informationen zu Themen und Terminen der Regionalen Runden Tische sind den "RIGG-Infos" zu entnehmen oder sind direkt bei den aufgeführten Ansprechpartnerinnen (siehe Übersicht der Regionalen Runden Tische) zu erhalten.