Ergebnisse von RIGG
Veränderungen im Polizeibereich
Begriffsdefinition von Gewalt in engen sozialen Beziehungen
- eine Handlung oder zusammenhängende, fortgesetzte und wiederholte Handlungen
- in einer ehemaligen oder gegenwärtigen ehelichen oder nichtehelichen Lebensgemeinschaft,
- in einer ehemaligen oder gegenwärtigen, nicht auf eine Lebensgemeinschaft angelegten sonstigen engen partnerschaftlichen Beziehung,
- die eine strafrechtlich sanktionierte Verletzung der physischen oder psychischen Integrität der Partnerin oder des Partners, insbesondere von Leib, Leben, körperlicher Unversehrtheit, Freiheit und sexueller Selbstbestimmung bewirkt oder zu bewirken droht.
Leitfäden für Polizeibeamtinnen und -beamte
Fortbildungen
Änderung des Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes
GesB-Koordinatoren
- Zusammenarbeit mit den Zivilgerichten: Zusendung der entsprechenden Einsatzdokumentationen auf Anforderung der Gerichte; Ansprechpartner für die Zivilgerichte
- Zusammenarbeit mit der allgemeinen Ordnungsbehörde: Koordination der erforderlichen Anschlussmaßnahmen (Platzverweis) und Folgemaßnahmen (Koordination der Überwachung des Platzverweises)
- Zusammenarbeit mit der Kriminalinspektion: Durchführung regelmäßiger Besprechungen (Erfahrungsaustausch; Minimierung von Zuständigkeitsfragen)
- Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen, Frauenhäusern und Frauennotrufen (Teilnahme an regelmäßigen Besprechungen)
- Durchführung regelmäßiger Besprechungen innerhalb der Polizeiinspektion / Polizeiwache: Erfahrungsaustausch, Sachbearbeitung, usw.
- Auswertung der polizeilichen Tätigkeitsberichte / Rapporte.
Verbesserung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)
Täter zur Verantwortung ziehen - Betroffene schützen
Strafrecht
Zivilrecht
Grundlage der Arbeit zur Optimierung des Hilfesystems war das neu entwickelte „Ablaufdiagramm der Interventionsprozesse", das anhand von Leitfragen das Aufspüren von Veränderungsbedarfen im Hilfesystem erlaubt. Die so identifizierten Schwachstellen wurden entweder in der Fachgruppe selbst bearbeitet oder an eine der anderen Fachgruppen weitergegeben.
Im Projektverlauf wurden eine Reihe von Handreichungen für die Praxis erarbeitet und konkrete Verbesserungen erreicht:
- Einrichtung der "Zeuginnenbetreuung und -begleitung am Amts- u. Landgericht Mainz" (Empfehlung zur modellhaften Umsetzung)
- Erstellung der Rahmenkonzeption für Interventionsstellen in Rheinland-Pfalz
- Beweissicherung in Fällen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen (Entwicklung einer Handreichung für das Hilfesystem)
- Die besondere Situation betroffener Migrantinnen (Entwicklung einer Handreichung für das Hilfesystem)
- Behindertengerechte/ barrierefreie Gestaltung von Informationsmaterialien für behinderte Frauen.
Das Hilfesystem in Rheinland-Pfalz ist inzwischen gut ausgebaut. Auf der Grundlage der erarbeiteten Rahmenkonzeption wurden in Ergänzung zu den Frauenhäusern, Frauenhausberatungsstellen und Notrufen mittlerweile 16 Interventionsstellen eingerichtet, die im Kontext des Gewaltschutzgesetzes eine pro-aktive Erstberatung nach einem Polizeieinsatz anbieten und nach den "Standards für Interventionsstellen in Rheinland-Pfalz" arbeiten.
Die aktuelle "RIGG-Interventionskette bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen" können Sie downloaden. Sie finden die Übersicht auch im Download-Bereich unter "Arbeitsmaterialien" - Optimierung des Hilfesystems.
Kinder sind immer mitbetroffen und benötigen spezifische Hilfen
Anti-gewaltorientierte Präventionsarbeit
- Mütter, Väter / Großeltern
- Jungen und Mädchen, männliche und weibliche Jugendliche
- Männer, Frauen und Paare
- Fachpersonal und Multiplikatoren (aus den Bereichen Pädagogik, Bildung, Medien etc)
- und im Bereich sekundärer und tertiärer Prävention: Jungen, Mädchen und weibliche Jugendliche, die von Gewalt betroffen sind.