JES! Jung. Eigenständig. Stark. - Die Jugendstrategie in Rheinland-Pfalz
Die Leitziele und Handlungsfelder der Jugendstrategie dienen der Umsetzung der Eigenständigen Jugendpolitik in Rheinland-Pfalz
1. Befähigung und Unterstützung der jungen Menschen zur Teilhabe in der Gesellschaft – das heißt, ein gutes und sich ergänzendes Ineinandergreifen formaler und non-formaler Bildungs- und Lernprozesse sowie die gezielte Förderung all jener jungen Menschen, die beispielsweise über Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit, JugendScouts in Schule, Ausbildung und Beruf beziehungsweise im Übergangssystem eine besondere Unterstützung brauchen.
2. Gewährleistung autonomer Gestaltungsräume
heißt, Rahmenbedingungen sichern und ausbauen (z. B. über Jugendzentren, Jugendtreffs im öffentlichen Raum, Angebote der Jugendverbandsarbeit), damit die Jugendlichen Raum und Zeit haben, eigene Ideen zu entwickeln, ihren Interessen nachzugehen und ebenso im Interesse einer gesellschaftlichen Zukunft auch angeregt werden, neue Wege zu gehen.
3. Gewährleistung der Mitbestimmung an gesellschaftlichen Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen – Stärkung der Partizipation und damit des demokratischen Gemeinwesens. Junge Menschen brauchen einen sichtbaren Ausdruck dafür, dass sie als Bürgerinnen und Bürger ernst genommen werden. Und das bedeutet eine konsequente Beteiligung in allen Bereichen und auf allen Ebenen, die sie betreffen. In diesem Sinne sind die Mitbestimmungsmöglichkeiten junger Menschen weiter zu stärken.
Die drei Leitziele können in mindestens neun Handlungsfelder differenziert werden:
1. Ganzheitliche Bildung – Non-formale/informelle Bildung stärken
(z. B. die Förderung sozialer und politischer Bildung wie die Erhöhung der Tagessätze für soziale Bildung oder
die Förderung der Ehrenamtlichkeit mit dem Landesgesetz zur Stärkung des Ehrenamtes in der Jugendarbeit)
2. Selbstbestimmten Gestaltungsspielraum für die Jugend sichern
(z. B. die institutionelle Förderung des Landesjugendrings oder die Förderung von Fachkräften in den Häusern der offenen Tür)
3. Soziale Integration fördern
(z. B. durch die Jugendsozialarbeit wie die Förderung von Projekten gegen Schulverweigerung)
4. Interkulturelle Öffnung fördern
(z. B. Jugendsozialarbeitsprojekte mit Bezug zum Thema "Interkulturelle Arbeit", Beispiel: Beratung und Betreuung
jugendlicher Migrantinnen und Migranten in Andernach oder: Projekt „Interkulturelle Öffnung der offenen Jugendarbeit“)
5. Partizipation stärken
(u. a. die Stärkung kommunaler Jugendvertretungen oder der weitere Einsatz zur Senkung des Wahlalters mehr)
6. Offenheit für geschlechtliche Diversität fördern
(u. a. die Förderung der Fachstelle Jungenarbeit und das Projekt "Sozial engagierte Jungs")
7. Jugend und Medien - Medienkompetenz stärken
(Förderung der Medienkompetenz wie zum Beispiel die landesweite
Fachkräftequalifizierung zur Medienbildung in der Jugendarbeit )
8. Prävention gegen (Rechts-)Extremismus stärken
(u. a. die Förderung des Netzwerks für Demokratie und Courage Rheinland-Pfalz (NDC),
die Förderung des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz;
mehr; Entwicklung eines Konzepts zur Verhinderung islamistischer Radikalisierung junger Menschen in Rheinland-Pfalz mehr)
9. Jugendliche durch europäische/internationale Erfahrungen stärken
(u. a. die Förderung des Europahauses Marienberg ; AG Jugend Oberrheinkonferenz; AG Jugend Großregion;
grenzüberschreitende Jugendbegegnungen; Eurodesk; Jugend für Europa; EVEA Internationale Jugendkommission )