Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft
Elektro-Mobilität bietet Wachstumsmärkte für die Wirtschaft im Land. Mit rund 50.000 Beschäftigen ist die Fahrzeugindustrie nach der Chemieindustrie die wichtigste Industriebranche in Rheinland-Pfalz. Die Branche ist insbesondere von mittelständischen Zulieferbetrieben geprägt. Die Adam Opel GmbH und die Daimler AG haben Werke im Land. Rheinland-pfälzische Unternehmen sind gemeinsam mit Partnern führend bei der Entwicklung von Elektrotankstellen und intelligenten Stromnetzen sowie von Steuer- und Abrechnungssoftware.
Rund 20 Prozent der CO2-Emissionen stammen in Deutschland aus dem Verkehrssektor. Der Verkehr im Land ist immer noch der drittgrößte Emittent von CO2 und verursacht trotz Rückgänge mehr als die Hälfte des Stickoxid-Ausstoßes. In Rheinland-Pfalz als Flächenland ist er mit knapp einem Drittel am gesamten Endenergieverbrauch beteiligt, den Löwenanteil hat dabei der Kraftfahrzeugverkehr. Doch der Verkehrssektor verfügt über relevante Klimaschutz- und Energieeinsparpotenziale, die es zu nutzen gilt.
Vor diesem Hintergrund kann die Elektromobilität langfristig einen signifikanten Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor leisten. Ziel muss es dabei sein, die benötigte elektrische Energie durch Strom aus Erneuerbaren Energien, wie Wind, Photovoltaik oder Biomasse, zu decken.
Weitere gute Gründe im Verkehr elektrisch mobil zu sein sind:
- Fahren mit elektrischem Strom kann die weitgehende Abhängigkeit des Verkehrs von Ölimporten und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Risiken vermindern.
- Elektrofahrzeuge können die Städte lokal von Schadstoffen und Lärm entlasten und so die Lebensqualität steigern. Auch der Einsatz voll- oder teil-elektrischer Nutzfahrzeuge, beispiels-weise im öffentlichen Personenverkehr oder im Müllsammel- oder Verteiler-verkehr, kann einen Beitrag hierzu liefern.
- Elektrofahrzeuge können in Verbindung mit sich verändernden Mobilitätstrends die Entwicklung intermodaler und multimodaler Mobilitätskonzepte, wie kombinierte Angebote des öffentlichen Verkehrs mit E-Carsharing- und E-Bikesharing-Angeboten unterstützen.
Im Mai 2010 wurde auf Initiative der rheinland-pfälzischen Landesregierung das Netzwerk Elektromobilität Rheinland-Pfalz gestartet. Das Netzwerk hat derzeit 35 Mitglieder, von Kommunen über Unternehmen bis zu Forschungseinrichtungen und Energieversorgern. Mit Förderung des Landes Rheinland-Pfalz soll zwischen Akteuren im Strom- und Automobilbereich („vehicle-to-grid“) ein dichtes Netz geknüpft werden.
Bei der Planung des Netzwerks wurden die Stärken der rheinland-pfälzischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich der Elektromobilität speziell berücksichtigt. Es wurden Forschungsvorhaben in den Bereichen "vehicle-to-grid", Einbindung in die Netze der Zukunft, Entwicklung von Abrechnungssystemen, Ladeinfrastruktur ect. gestartet. Rheinland-Pfalz weist hier Unternehmen mit europäischer Bedeutung wie z.B. die Görlitz AG und die Walther Werke auf, die auch in internationalen und nationalen Fachgremien entscheidend mitarbeiten.
Die Koordinierung des Netzwerkes und der Feldtests erfolgte bis Ende 2014 durch die TU Kaiserslautern – Lehrstuhl für Regelungssysteme (LRS) und Institut für Mobilität und Verkehr (imove) Seit Anfang des Jahres 2015 hat die Energieagentur Rheinland-Pfalz die Koordinierung des Netzwerkes übernommen.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Energieagentur Rheinland-Pfalz.
Vor dem Hintergrund des Umwelt- und Klimaschutzes muss zukünftig der Elektromobilität ein immer höherer Stellenwert beigemessen werden. Die Elektromobilität kann aufgrund ihrer Vorteile, wie beispielsweise lokale Emissionsfreiheit und leise Antriebstechnik, die großen Potentiale der regenerativen Energien zukünftig im großen Umfang nutzbar machen. Pedelecs und e-Bikes sind eine attraktive Alternative und in Städten bereits eine verbreitete Mobilitätsform, die gerade in der Nahmobilität große Vorteile hat.
Im ländlichen Raum sind Zweiräder mit elektrischem Antrieb bisher noch wenig verbreitet. Um diese Potenziale zu erschließen, unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz das Projekt e-Velo des Institutes für Mobilität & Verkehr (IMOVE) der TU Kaiserslautern mit einer Projektförderung.
Im Rahmen des Projektes soll bis Anfang 2017 detailliert erforscht werden, welches Potential Zweiräder mit elektrischem Antrieb besitzen, um Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in der Nahmobilität im ländlichen Raum in Rheinland-Pfalz zu substituieren, welche Rahmenbedingungen insbesondere auf der Infrastrukturseite zu schaffen sind, um die gewünschten Effekte zu realisieren, und welche Auswirkungen auf Emissionen und Energieverbrauch zu erwarten sind.
In einem ersten Schritt werden verkehrs- und raumbezogene Aspekte untersucht, die in ein Erreichbarkeitsmodell münden, das unter anderem Routen, Distanzen, Fahrzeiten, Höhendifferenzen und Wegezwecke enthält. Um eine genauere Datenbasis zu generieren, wird das Nutzerverhalten von ausgewählten Pedelecfahrerinnen und -fahrern mit Datenloggern aufgezeichnet und ausgewertet. Hierauf aufbauend wird auf Basis der Ergebnisse das theoretische Grundpotential aufgezeigt und mit dem praktischen Verlagerungspotential verglichen. Insbesondere von Interesse sind die notwendigen infrastrukturellen Rahmenbedingungen, um das praktische Potential zu erhöhen. Neben der Bilanzierung der Energie- und Schadstoffbilanz durch eine vermehrte Nutzung von Elektrorädern, sind konkrete Handlungsempfehlungen für Entscheider auf Gemeinde- und Landesebene Ziel des Forschungsprojektes.
Weitere Informationen unter: http://www.bauing.uni-kl.de/imove/forschung/e-velo-rlp
Pilotprojekt Elektromobilität beim Landesbetrieb LBB startete zum 01. September 2015 in den Niederlassungen Landau und Mainz. Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) hat in Landau und Mainz ein Pilotprojekt mit zwei Elektrofahrzeugen als Dienstwagen gestartet.
Dabei soll der Solarstrom von LBB-Photovoltaikanlagen verwendet werden. Mit acht Standorten, 56 Photovoltaikanlagen mit einer Modulfläche von fast 28.000 Quadratmetern sowie Dienstfahrten im Kurzstreckenbereich bietet der LBB ideale Voraussetzungen für den Einsatz der Elektromobilität. Trotz der noch eingeschränkten Reichweite der Elektrofahrzeuge können rund 80 Prozent der Dienstfahrt-Ziele erreicht werden.
Die Einführung der Elektromobilität wird als Pilotprojekt in einem ersten Schritt in den zwei Niederlassungen Landau und Mainz realisiert. Für die zwei Niederlassungen wurde deshalb die hierfür erforderliche Infrastruktur, bzw. die Errichtung der dazugehörigen Ladestationen, aufgebaut.
Ministerin Eveline Lemke sagte bei einem Besuch in Landau, dass der LBB die erste landesweit tätige Organisationseinheit in Rheinland-Pfalz sei, die auf diesem Weg einen Beitrag für eine CO2-neutrale Landesverwaltung leiste. LBB-Geschäftsführer Holger Basten sagte, dass Elektrotankstellen künftig ein integraler Bestandteil moderner Landesimmobilien werden müssen.
Weitergehende Informationen zum LBB und zum Competence Center für regenerative Energien des LBB finden sich unter:
http://www.lbbnet.de/Presse,-Infos/Pressemitteilungen/
http://www.lbbnet.de/Leistungen/Competence-Center/Regenerative-Energien/
Aktion Spritspartraining
Mit einer Veränderung des Fahrstils sowie dem Umsetzen kleinerer Maßnahmen lassen sich ohne Einschränkungen im Fahrkomfort und der Fahrzeit bis zu 25 Prozent Treibstoff einsparen. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel.
Jeder Fahrer kann mit einigen kleinen "Tricks" Treibstoff und damit Kosten sparen. Deshalb bezuschusst die Landeszentrale für Umweltaufklärung die Spritsparkurse bei den Landesverkehrswachten in Rheinland-Pfalz.
Das Spritspartraining bei der Landesverkehrswacht dauert ca. 4 Stunden. Es besteht aus 20-Kilometer-Fahren auf vorgegebener Strecke, Schulung, und einer erneuten Fahrt; anschließend folgt eine Schlussmoderation. Die Teilnehmer nutzen ihr eigenes Fahrzeug, falls dieses eine rechnergestützte Verbrauchserfassung hat bzw. fahren bei Teilnehmern mit entsprechendem Fahrzeug mit. Die Kosten pro Teilnehmer liegen bei ca. 20 Euro.
Detaillierte Informationen und Kontaktdaten zu den Verkehrswachten finden Sie bei der Landeszentrale für Umweltaufklärung unter: http://www.umdenken.de/index,id,718,selid,2500,type,VAL_MEMO.html
Weitere Infos zum Thema Spritsparen finden Sie auf der Internetseite des Umweltbundesamtes unter: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/umweltbewusstleben/sprit-sparen