Suchtberatungsstellen
In Rheinland-Pfalz bieten 43 Suchtberatungsstellen und 16 Außenstellen. Betroffenen und Angehörigen Beratung und Betreuung an. Die Beratungsangebote sind grundsätzlich anonym und kostenfrei. Die Fachkräfte sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Bei Fachkräften in Drogenberatungsstellen besteht ein Zeugnisverweigerungsrecht. Die Suchtberatungsstellen vermitteln auch in weiterführende Hilfeangebote, zum Beispiel in Fachkliniken zur Entwöhnungsbehandlung. Im Rahmen ihrer Aufgaben haben eine Reihe von Suchtberatungsstellen besondere zusätzliche Schwerpunkte gebildet, z.B. :
- Frauenspezifische Angebote
- Schuldnerberatung in der Suchtkrankenhilfe (die Stellen sind im Rahmen des Verbraucherinsolvenzrechts anerkannt)
- Glücksspielsuchtprävention und -beratung
Fachkliniken und andere Stationäre Hilfeangebote
In Rheinland-Pfalz stehen in zwei Stationen 40 Plätze für einen qualifizierten Drogenabhängiger Entzug in der Rhein-Mosel-Fachklinik, Andernach und im Pfalzklinikum, Klingenmünster zur Verfügung. 21 Fachkliniken halten rund 1.400 Plätze für eine Entwöhnungsbehandlung von abhängigkeitskranken Menschen zur Verfügung, davon 460 Plätze für Drogenabhängige.
Besonders hinzuweisen ist auf die Möglichkeit der Behandlung von Mütter und Vätern mit Kindern in verschiedenen Einrichtungen. Zusätzlich stehen drei gesonderte Adaptionseinrichtungen, eine niedrigschwellige Übergangseinrichtung für Drogenabhängige in Mayen-Kürrenberg und eine Einrichtung der Jugendhilfe für suchtgefährdete und -abhängige Jugendliche in Wolfstein zur Verfügung.
Mit Unterstützung des Landes wurde in den letzten Jahren auch das Hilfeangebot für chronisch mehrfach beeinträchtigte Suchtkranke erheblich ausgebaut. Für diesen Personenkreis stehen rund 440 Plätze in zehn soziotherapeutischen Wohnheimen zur Verfügung.
Wohn- und Arbeitsprojekte für Abhängigkeitskranke
Nach Abschluss einer Entwöhnungsbehandlung gilt es, den Behandlungserfolg zu stabilisieren und die oft verlorenen soziale und berufliche Bezüge wieder aufzubauen. Insbesondere beim beruflichen Wiedereinstieg kommt Wohn- und Arbeitsprojekten für suchtkranke Menschen eine besondere Bedeutung zu. In Rheinland-Pfalz stehen in 15 Wohngruppen insgesamt 146 Plätze und in fünf spezifischen Arbeitsprojekten 68 Plätze für Suchtkranke und Drogenabhängige zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer örtlichen Suchtberatungsstelle.
Suchtselbsthilfe
Für die Beratung und Behandlung suchtkranker Menschen steht in Rheinland-Pfalz ein differenziertes und gut ausgebautes Hilfesystem zur Verfügung. Selbsthilfegruppen für Suchtkranke und deren Angehörige sind ein wichtiger und eigenständiger Bestandteil dieses Systems, das jährlich mehreren tausend Menschen Wege zum Ausstieg aus der Sucht eröffnet. Selbsthilfegruppen dienen dem Informations- und Erfahrungsaustausch von Betroffenen und Angehörigen, der praktischen Lebenshilfe sowie der gegenseitigen emotionalen Unterstützung und Motivation. In Rheinland-Pfalz gibt es rund 300 Gruppen der Suchtselbsthilfe.
Viele Menschen, die Hilfe benötigen, wissen jedoch nicht, an wen sie sich wenden können. Die Internetseite www.suchtselbsthilfe.rlp.de gibt einen Überblick über die in Rheinland-Pfalz aktiven Verbände der Suchtselbsthilfe. Unter den genannten Kontaktadressen können die Selbsthilfegruppen in den einzelnen Regionen erfragt werden.