Bahnsteig auf dem Bahnhofsgelände Nierstein mit überdachter Sitzbank

© MWVLW

Ausbau der Schieneninfrastruktur für den Schienenpersonennahverkehr

Insbesondere zur Umsetzung des Konzeptes Rheinland-Pfalz-Takt 2015 sind eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen erforderlich, deren Umsetzung das Land veranlasst. Zum Start des Rheinland-Pfalz-Taktes 2015 im Dezember 2014 konnten folgende wesentliche Infrastrukturprojekte in Betrieb genommen werden.

  • Neuer Kreuzungsbahnhof in Wörrstadt an der Strecke Mainz - Alzey
  • Elektrifizierung der Nahestrecke im Abschnitt Türkismühle - Neubrücke
  • Zweigleisiger Ausbau zwischen Igel und Igel West an der Strecke nach Luxemburg
  • Verlängerung der Bahnsteige an der Strecke Mainz - Alzey - Worms
  • Maßnahmen zur Erhöhung der Geschwindigkeit auf der Strecke Andernach - Mayen Ost
  • Neue Signale bei Freusburg an der Siegstrecke zwischen Au und Betzdorf

Weitere Maßnahmen in den kommenden Jahren werden noch folgen, so zum Beispiel:

  • Neuer Kreuzungsbahnhof in Kirchheim an der Strecke Grünstadt - Freinsheim
  • Ausbau der Oberwesterwaldstrecke Westerburg - Au für höhere Geschwindigkeiten und Einbau   neuer Weichen im Bahnhof Au
  • Bau eines neuen Gleises im Bahnhof Betzdorf für den Fahrtrichtungswechsel von Nahverkehrszügen.

Die Maßnahmen werden mit Bundes- und Landesmitteln finanziert.

Ausbau und Modernisierung von Bahnhöfen und Anlagen des straßengebundenen ÖPNV

Das Land unterstützt mit erheblichen Mitteln den Ausbau und die Modernisierung der Bahnhöfe und Bahnhaltepunkte in Rheinland-Pfalz. Dies beinhaltet insbesondere die Umgestaltung der Bahnhöfe und Haltepunkte zu Verknüpfungspunkten für alle Verkehrsträger durch den Ausbau der Bahnsteiganlagen, den Bau und Ausbau von Bushaltestellen beziehungsweise Zentralen Omnibusbahnhöfen, die Errichtung von Taxi-, Park+Ride-, Kurzzeitparkplätzen und überdachten Fahrradabstellanlagen sowie die Beseitigung von Zugangshemmnissen für mobilitätsbehinderte Menschen.

Die Gestaltung der Bahnhöfe ist immer im Zusammenhang mit dem Bahnhofsumfeld zu sehen und als städtebauliche Einheit zu entwickeln. Brachliegende Flächen und leer stehende Empfangsgebäude sind bei Bahnhofsmaßnahmen hinsichtlich künftiger Entwicklungen planerisch genauso einzubeziehen wie vorhandene städtebauliche Strukturen. Bahnhofsmodernisierungen bieten daher als komplexe interdisziplinäre Vorhaben die Chance, städtebauliche Entwicklungen anzustoßen und Missstände zu beseitigen.

Neben dem Ausbau von Bahnhöfen werden auch Anlagen des straßengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs, wie beispielsweise Zentrale Omnibusbahnhöfe gefördert. 

Das Antragsformular „Zuwendungen nach LVFGKOM/LFAG“ kann auf der Homepage des Landesbetriebs Mobilität unter Service herunter geladen werden.

Ausbauplanung der Strecke Frankfurt - Kaiserslautern - Saarbrücken - Paris

Neben den Angeboten des Schienenpersonennahverkehrs und der dafür notwendigen Infrastruktur hat das Land ein besonderes Interesse an der Verbindung Frankfurt am Main - Kaiserslautern - Saarbrücken - Paris als Nordast der Hochgeschwindigkeitsverbindung Paris-Ost - Frankreich - Südwest-Deutschland (POS).
Der Nordast wird im April 2016 durch die Fertigstellung eines Schnellfahrabschnittes in Frankreich bis Straßburg Konkurrenz erhalten, weil dann in der Relation Paris - Straßburg - Frankfurt kürzere Fahrzeiten möglich sind als über den Nordast.

Daher haben die Länder Rheinland-Pfalz und das Saarland, das Département Moselle, die Industrie- und Handelskammern entlang der Strecke, der Verband der Metropolregion Rhein-Neckar, die DB Netz AG, der französische Netzbetreiber sowie der französische Staat eine Studie in Auftrag gegeben, mit der Infrastrukturmaßnahmen identifiziert werden sollen, die im Abschnitt Mannheim - Baudrecourt auf dem Nordast die Fahrzeiten weiter verkürzen können. Eine Kurzfassung der Studie finden Sie hier:

Auf der Grundlage dieser Studie hat das Land Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Saarland auch den Ausbau dieser Strecke für den neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Die angemeldeten Maßnahmen umfassen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und dem französischen Streckenabschnitt bis Baudrecourt ein Investitionsvolumen von 1,296 Milliarden Euro und ermöglichen auf dem Nordast eine Fahrzeit von 170 Minuten zwischen Mannheim und Paris über Kaiserslautern (Variante 4 der Studie).