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- M109
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bauen-kunst-werkstoffe (Architektur)
Projekte
Unterm Stern
Bachelorthesis SoSe 2020
Die Gasse Unterm Stern liegt am Nordrand der Koblenzer Altstadt, in zweiter Reihe oberhalb des Moselufers. Man ist dort auf historischem Boden innerhalb des spätantiken Mauerrings, in Nähe der Florinskirche, des Florinsmarkts, des Bürresheimer Hofs und des Schöffenhauses. Die Gasse ist schmal und steigt etwas in Richtung Westen an, bevor sie zum Florinsmarkt abknickt. Die nicht sehr große Baulücke (ca. 95 m²) ist derzeit mit vier Garagen belegt und weist unterschiedlich hohe Brandwände zur West-, Süd- und Ostseite auf. Aber sie hat auch interessantes Potential: Wird der Neubau hoch genug, dann erlaubt er nach Norden über die davorstehenden Häuser hinweg den Blick auf die Mosel und Ehrenbreitstein, nach Süden den Blick in den reizvollen Florinsgarten mit den Resten des Kreuzgangs und dem Kapitelhaus der Florinskirche. Die Bebauung entlang der Gasse weist ein stark wechselndes Höhenprofil auf, und so sind auch die Anschlusshöhen zu beiden Seiten der Lücke recht unterschiedlich. Damit sind unkonventionelle und präzise auf den Ort bezogene Lösungen gefragt.
Programm (ca. 275 m² NF) sind ein Architekturbüro und zwei unterschiedlich große, separat voneinander zu erschließende Wohneinheiten inklusive Freiflächen auf den Etagen. Damit ist einerseits eine bestimmte interne Organisation als Entwurfsproblem vorgegeben. Vor allem aber ist die möglichst weitgehende natürliche Belichtung, auch in der Tiefe des Grundstücks eine Herausforderung. Es geht darum, auf knappem Raum gut nutzbare Flächen, interessante Raumzusammenhänge und Erschließungen zu schaffen und gleichzeitig einen Beitrag zur Stadt und zu der prominent positionierten Häuserreihe oberhalb des Moselufers zu schaffen.
Zum Einstieg werden Referenzen von unkonventionellen, raffinierten Konzepten für schmale Baulücken untersucht, klassifiziert und auf den Ort transformiert. Hierbei wurden Bauten betrachtet von:
aat+Makomo Yokomizo, arx portugal, Takamitsu Azuma, atelier bowwow, Leopold Banchini+Noura Al-Sayeh+Daniel Zamarbide, Luis Barragan, brandlhuber+, Buchner Bründler, Florian Busch, Pierre Chareau, Aldo van Eyck, FOA, Sou Fujimoto, harquitectes, hennpohl, Herzog de Meuron, Akihisa Hirata, Jakub Keret, Le Corbusier, William Lescaze, Adolf Loos, MvRdV, Ruye Nishizawa, Adi Purnomo / mamostudio, Kazuo Sejima, John Soane, tato architects, terra e tuma arquitectos, vir.mueller architects, Wolfgang Zeh, Atelier Zafari und anderen.
Struktur und Raum
B-TH2 - Wahlmodul Architekturtheorie WS 2019/20
Das Seminar geht von mehreren architektonisch bemerkenswerten und vielbeachteten Bauten der letzten Jahre aus und befragt diese nach den Zusammenhängen zwischen Raumprogramm, Konstruktion und Raumwirkung. Die analysierten Gebäude sind kompakte Geschossbauten, deren architektonischer Ausdruck weitgehend durch die Primärkonstruktion bestimmt ist. Offenheit und Transparenz sind wesentliche Merkmale dieser Strukturen, die auch nach außen hin lesbar sind. Die Bauten, darunter mehrere Bildungsbauten, bieten unterschiedlich bespielbare Plattformen, vor allem für öffentliche Nutzungen. Trotz dieser Offenheit weisen die Bauten eine starke architektonische Präsenz auf, die wesentlich durch das Tragwerk bestimmt ist.
Ausgangspunkt sind Bauten, Entwürfe und Texte von Christian Kerez, Lacaton Vassal, Muoto, Bruther, Arno Brandlhuber und anderen. Wenn auch bereits in dieser Gruppe von Architekt/innen unterschiedliche Motivationen zu erkennen sind, so ist ihrem Werk doch der Bezug zur Moderne und ihrem konstruktiven Ethos gemeinsam. Die aktuellen Gebäudebeispiele werden deshalb einerseits zu wichtigen Momenten der architektonischen Moderne in Bezug gesetzt; andererseits soll das Neue in der Gegenwart herausgestellt werden und es sollen auch Entwicklungspotentiale für die Zukunft angedeutet werden.
Die Seminararbeit hat also mehrere Ebenen: Auf der technisch-baukonstruktiven Ebene beschäftigen wir uns mit Tragwerkskonzepten für kompakte, mehrgeschossige Gebäude. Der Skelettbau steht eindeutig im Vordergrund, aber auch andere, z.B. Platten-Scheiben-Tragwerke werden thematisiert. Im historischen Rückblick soll ansatzweise eine Genealogie der unterschiedlichen Konstruktionssysteme für den Geschossbau in der modernen Architektur herausgearbeitet werden. Auf der entwurfstheoretischen Ebene soll erörtert werden, auf welchen konzeptionellen und methodischen Grundlagen die genannten Architekten arbeiten. D.h. es geht um architektonische Konzeptfindung, konkret: um Gebäudediagramme, um Dispositionen in Grundriss und Schnitt, um die Bezüge zwischen Tragstruktur und Raumprogramm, um geometrische Ordnungssysteme, um das Verhältnis von Rohbau zu Ausbau und um unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit (z.B. mit Ingenieuren).
Auf der architekturtheoretischen Ebene geht es um unterschiedliche Grundhaltungen des Entwerfens, um Wertesysteme und darum, wie diese sich in Entwurf und Gebautem abbilden. Wie autonom ist die Architektur, und welche gesellschaftliche Rolle haben Architekt/innen?
Lehr- und Lerngebäude an der Uni Köln
P-Projekt (P-GK / P2-BiB) WS 2019/20
Das Projekt liegt auf dem zentralen Campus der Universität Köln. Westlich der Universitätsstraße entstanden 1964-68 zwei Gebäude nach Entwürfen von Rolf Gutbrod: Die Universitätsbibliothek und das Hörsaalzentrum - zwei charakterstarke Bauten, die einer individuellen Spielart des Brutalismus zugeordnet werden können. Beide Gebäude (heute denkmalgeschützt) waren für eine wesentlich geringere Anzahl von Studierenden konzipiert, als heute an der Uni Köln eingeschrieben sind. Beide Gebäude halten entsprechend dem Leitbild der aufgelockerten Stadt (und auch wegen eines noch vorhandenen Wohnhauses) Abstand von der Universitätsstraße und voneinander. In den Entwicklungsplänen der Uni Köln soll hier langfristig ein zentraler Lehr- und Lernbereich entstehen. Dafür können Flächenpotentiale genutzt werden; es sollen aber die Qualitäten der vorhandenen, sorgfältig gestalteten Freiflächen nicht bedenkenlos geopfert werden.
Programm des Projekts ist ein Lernzentrum mit Bibliothekserweiterung und Hörsälen. Bei der Nutzung ‚Lernzentrum‘ handelt es sich um einen relativ neuen Gebäudetyp. Dieser wird mit den klassischen fachbereichsübergreifenden Nutzungen Bibliothek und Hörsälen kombiniert. Ziel ist die Entwicklung einer Struktur mit ausgeprägtem architektonischem Konzept, die jedoch eine Offenheit gegenüber längerfristigen Entwicklungen in der Zukunft aufweist. Da es sich um eine Nachverdichtung handelt, und weiterhin Freiräume erhalten bleiben sollen, ist aufgrund des Raumprogramms eine mehrgeschossige Struktur anzunehmen. Damit wird die Stapelung verschiedener Programme (mit unterschiedlichen Spannweiten) zum Thema. Das Raumprogramm gibt einen Flächenbedarf für die verschiedenen Nutzungen vor; dabei können die Teilnehmer jedoch Ideen einfließen lassen, in welchen Formen und Räumen sich das Lehren und Lernen zukünftig abspielen könnte.
Lernziel des Projekts im Bereich Gebäudekunde ist die Kenntnis von Typologien des Hochschulbaus und von Campusanlagen der Nachkriegszeit bis heute. Die Aufgabe fordert jedoch auch eine differenzierte Auseinandersetzung mit den interessanten, eigenwilligen Bestandsgebäuden (wobei die Bibliothek auch intern umstrukturiert werden darf) und der gleichzeitig entstandenen Freiflächengestaltung. Darüber hinaus geht es darum, Programm und Konstruktion in einem schlüssigen Konzept für den Neubau zu integrieren und ungewöhnliche Außen- und Innenraumqualitäten entstehen zu lassen.
Architekturzentrum Berlin
Masterthesis SoSe 2019
In der Mitte Berlins soll ein Ort entstehen, an dem es um die Auseinandersetzung mit Architektur und Stadtplanung geht. Welchen Beitrag können diese Disziplinen für die Zukunft des Planeten und des menschlichen Zusammenlebens leisten? Das Architekturzentrum an der Stelle von Schinkels ‚Bauakademie‘ soll ein lebendiges Forum werden, das Experten wie Laien gleichermaßen etwas zu bieten hat und das durchaus internationale Bekanntheit erreichen soll.
Der Begriff eines Architekturzentrums geht damit weit über den eines Architekturmusems hinaus, obwohl in dem Gebäude auch museale Nutzungen enthalten sein sollen. Berlin hat mehrere interessante Sammlungen zur Architektur, die aber bislang eher ein Schattendasein führen. Diese Sammlungen sollen auch im Architekturzentrum zusammengeführt werden und in wechselnden Präsentationen für die Öffentlichkeit erschlossen werden. Daneben treten Wechselausstellungen zu bestimmten Themen der Stadtentwicklung und der Architektur oder auch Ausstellungen über international beachtete Architekt/innen. Die Bearbeiter/innen sollen in ihrer Arbeit auch Vorstellungen über eine zeitgemäße Vermittlung von architektonischen Themen entwickeln.
Von Politikern, von Vereinen und einzelnen Architekten wird derzeit erneut eine Rekonstruktion der Bauakademie von Schinkel propagiert, die 1832-36 erbaut und nach Kriegsschäden 1961 abgerissen wurde. Darum soll es in der Thesis aber nicht gehen. Die Bearbeiter/innen sind stattdessen aufgerufen, attraktive Alternativen zu einer Rekonstruktion zu erarbeiten, dezidiert mit den Mitteln der gegenwärtigen Architektur zu arbeiten und eine architektonische Zukunftsperspektive zu eröffnen. Trotzdem soll eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Konzept von Schinkels Bau stattfinden. Deshalb wird auch sehr dazu geraten, sich an Volumen und Proportionen des Schinkel-Baus, nämlich dem halben Kubus mit den Maßen von 45,70 x 45,70 Metern im Grundriss und ca. 21,50 Metern in der Höhe zu orientieren.
Das Grundstück könnte prominenter nicht sein: Gegenüber dem Humboldt-Forum (dem rekonstruierten Schloss) mit seinen Sammlungen außereuropäischer Kunst, in Sichtweite zur Museumsinsel (von ferne sieht man auf die Kolonnade des Alten Museums) ist das Architekturzentrum Teil der von Schinkel konzipierten ‚Kupfergrabenlandschaft‘, die gerade durch das Eingangsgebäude zur Museumsinsel von David Chipperfield einen neuen Baustein erhalten hat. Insofern kann das Architekturzentrum durchaus eine Station im touristischen Parcours durch die Berliner Mitte werden.
Palais Oppenheim, Dresden- Ein Gegenentwurf
Freie Masterthesis SoSe 2019
Die Arbeit setzt sich mit dem Thema ‚Rekonstruktion‘ auseinander, das -durch Projekte wie das Berliner ‚Schloss‘ oder die Frankfurter ‚Altstadt‘ veranlasst- derzeit wieder Kontroversen auslöst. Objekt der Auseinandersetzung ist das im Krieg und der Nachkriegszeit völlig zerstörte Palais Oppenheim in Dresden, dessen eventuelle Rekonstruktion derzeit in Dresden diskutiert wird. Die Masterarbeit distanziert sich gegenüber der Rekonstruktionsabsicht und schlägt einen anderen Umgang mit der Erinnerung an ein bedeutsames, aber nicht erhaltenes Bauwerk vor.
Das Palais Oppenheim war von Gottfried Semper 1845-48 südlich der Dresdener Altstadt an der Straße ‚Bürgerwiese‘ erbaut worden. 1871-74 infolge eines Besitzerwechsels umgebaut, wurde es bei den Luftangriffen 1945 zerstört. Die Ruine wurde 1951 abgerissen. Das Grundstück liegt in einem Bereich, der durch einen aktuellen städtebaulichen Entwurf (von Peter Kulka) mit dazugehörigem Bebauungsplan für eine neue Bebauung vorgesehen ist. Das erste Dilemma der Rekonstrukteure liegt schon darin, dass der B-Plan eine veränderte Straßenführung vorschlägt, bei der das Gebäude mit seiner Seitenansicht in eine Ecklage kommt, die es historisch nicht hatte.
Die Masterarbeit schlägt ein jüdisches Kulturzentrum und Museum als Programm für diesen Ort vor. „Das Zentrum soll Information, Kommunikation, Diskurs, Austausch für Menschen aller Glaubensrichtungen ermöglichen (...). Dabei steht die Verwurzelung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland im Mittelpunkt.“ Das Programm wird ergänzt durch eine Wohnbebauung (u.a. für Stipendiaten). Der städtebauliche Rahmenplan wird modifiziert, sodass der ‚Fußabdruck‘ des ehemaligen Palais nicht mehr durch die neue Querstraße beschnitten wird. Das Volumen des Semper-Baus wird programmatisch wie räumlich in einen eigenen kompakten, polygonalen Baublock integriert.
Der Entwurf nimmt sich vor, an das ehemalige Palais zu erinnern, indem dessen Kubatur präzise wiederhergestellt wird, und auch dessen Fassade vergegenwärtigt wird. Dabei wird die Sempersche Fassade einer relativ drastischen Verfremdung unterzogen (Materialwechsel zu Beton, ‚inkongruente‘ Fenster), die den historischen Bruch verdeutlicht und klarstellt, dass es sich hier nicht um ein historisches Original handeln kann. Im Inneren des tiefen Blocks wird durch eine Umkehrung von Positiv zu Negativ im rückwärtigen Bereich des ehemaligen Palais ein Hof geschaffen. Die kompakt organisierten Wohnungen erscheinen sehr dicht, sind jedoch durchweg natürlich belichtet und verfügen über jeweils eigene Außenräume wie Loggien und Terrassen.
Ozeaneum Madeira
Masterthesis SoSe 2018
Zentraler Grundgedanke des Ozeaneums ist es, Aufklärungsarbeit in Sachen Artenvielfalt zu leisten und auch auf die prekäre Umweltsituation der Ozeane hinzuweisen. Das Ozeaneum liegt zwischen Funchals Altstadt und dem Meer. Dies hat zur Folge, dass der Baukörper die Sicht zum Meer nicht einschränken soll, dass aber auch behutsam mit der direkten Lage zur Altstadt umgegangen werden muss. Trotzdem soll das Gebäude vom Meer aus als Wahrzeichen gut sichtbar sein und den Bezug zum Meer herstellen.
Durch die Geometrie der Baukörper, die sich langsam von der Stadt Richtung Meer in die Höhe entwickeln, sind diese nur durch die grünen Dächer wahrnehmbar, die das Grün der Promenade fortsetzen. Durch den Einschnitt, der die beiden Baukörper trennt, ist der Blick Richtung Meer immer frei. Das Besondere am Entwurf ist der Außenraum, der zwischen den beiden anderen Baukörpern liegt. In diesem befindet sich die Erschließung, welche über eine Treppen-Rampenanlage erfolgt und zum Foyer im 1. Untergeschoss führt. Vom Foyer aus hat man direkten Blick ins Meer.
Das Konzept des Ozeaneums besteht aus zwei Kernideen: Zum einen aus der Ausstellung, die auf die Umweltbedingungen und die gefährdeten Arten im gesamten Ozean aufmerksam macht. Zum anderen aus den Aquarien, die sich der Ausstellung räumlich anschließen. Ziel der Ausstellung ist es, die Besucher zum Nachdenken anzuregen. Die Aquarien zeigen das Leben im Ozean und liefern den Besuchern denrealen Bezug zur Ausstellung. Die Anordnung der Aquarien weist auf die direkte Nähe zu Afrika hin. Durch die Rampen-Erschließung bekommt der Besucher das Gefühl, ins Meer abzutauchen.
Außerdem besteht für Schulklassen die Möglichkeit, das Meer interaktiv zu erleben, Experimente im Labor zu machen, um so das Leben im Meer besser zu verstehen. Für Tagungen stehen zwei Seminarräume, ein Vortragsaal und ein Auditorium zur Verfügung.
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Friedrich Tuczek, Tim-David Lemmler, M.A.
Musikakademie Koblenz | Ein dritter Baustein für das Forum
Bachelorthesis SoSe 2018
Die Aufgabenstellung hat einen städtebaulichen und einen architektonischen Aspekt. Die städtebauliche Fragestellung lautet, ob sich der Baukörperkonfiguration aus Shopping-Mall und Kulturbau am Forum Mittelrhein in Koblenz ein dritter Baukörper hinzufügen lässt, der zum einen weitere öffentliche Programme bietet, zum anderen die räumlichen Verhältnisse am Ort verbessert.
Die architektonische Fragestellung zielt darauf, wie das Programm einer Musikakademie als eines öffentlichen Programms an diesem Ort räumlich attraktiv organisiert werden kann.
Wenn mit der Thesis-Aufgabe vorgeschlagen wird, zusätzliche kulturelle, öffentliche Nutzungen am Forum anzusiedeln, dann steht dahinter die Hoffnung, das Ungleichgewicht von Kommerz und Kultur an diesem Ort zugunsten der Kultur zu verschieben. Ansatzpunkt unserer Fragestellung ist, dass sich aus den bislang vorhandenen zwei Baukörpern nur schwer ein städtebauliches Ensemble bilden lässt.
Unter der Maßgabe, einen (verkleinerten) Platz zu erhalten, kann man einerseits dafür argumentieren, den neuen Baukörper recht kompakt zu halten. Das Programm ist dann in der Vertikalen über mehrere Geschosse hinweg zu organisieren, um den Fußabdruck des Gebäudes nicht zu groß werden zu lassen. Dazu gehört eine attraktive und leistungsfähige vertikale Erschließung. (...) Wie bei jedem öffentlichen Gebäude ist das Verknüpfen oder Verweben der äußeren und der inneren Erschließung ein Thema. Womöglich entstehen dabei Zwischenzonen und Übergänge, an denen die Architektur des Forums bislang nicht sehr reich ist.
Über das Verhältnis von Musik und Architektur als zwei gegensätzlichen wie auch als zwei untergründig verwandten Künsten ist in der Architekturgeschichte und -theorie viel nachgedacht worden. Architektur als Kunst des Raums und Musik als Kunst in der Zeit schienen die beiden Anschauungsformen Raum und Zeit jeweils am reinsten zu vertreten. Die Bearbeiter/-innen werden ermuntert, Überlegungen zu diesen Aspekten in ihre Arbeit einfließen zu lassen.
Studentisches Wohnen
EP2 - Entwurfsprojekt SoSe 2018
Thema des Projekts im 4. BA-Semester ist das studentische Wohnen, und zwar auf einem Grundstück in der Koblenzer Südstadt. Die Aufgabenstellung thematisiert somit den Wohnungsbau, jedoch in einer spezifischen Form: Hier kann die typologische Recherche mit konkreten Erfahrungen der Studierenden kombiniert werden. Das innerstädtische Grundstück hingegen konfrontiert mit allen Anforderungen, die aus dem Umgang mit einem solchen Kontext resultieren.
Die fiktive Aufgabenstellung folgt einem realen Bedarf: Koblenz als Universitäts- und Hochschulstadt ist in seinem Zentrum nicht sehr stark als Stadt von Studierenden erlebbar und es besteht Bedarf an Wohnraum für Studierende. Dabei erscheinen die Möglichkeiten für die Nachverdichtung im Zentrum und in der Südstadt als vorwiegend auf die Blockinnenbereiche beschränkt. Mit dem gewählten Projektgrundstück ergibt sich die seltene Chance, ein Konzept für ein Eckgrundstück in der geschlossenen Bebauung der Südstadt zu erarbeiten. Die Schließung mit einer Eckbebauung ist dabei nur eine Option - wobei die auf dem Grundstück bestehende Kita berücksichtigt werden muss.
Das Semester beginnt mit einer Recherche zu aktuellen Typen des studentischen Wohnens, die in einer vergleichenden Übersicht zu präsentieren sind. Im darauffolgenden Entwurf sind die Studierenden gefordert, ein räumlich-organisatorisches Konzept zu entwickeln, das Wohnplätze für mindestens 50 Bewohner in frei wählbaren Wohnformen schafft. Dabei sind die äußere und innere Erschließung, die Gemeinschaftsflächen und die Außenräume auf dem Grundstück in ihrer Nutzung und Gestaltung zu thematisieren.
Die Darstellung in den Maßstäben 1:500 (Lageplan), 1:200 (Grundrisse, Ansichten, Schnitte) wird durch einen Fassadenschnitt im M 1:50 vertieft.
EP2 - Entwurfsprojekt SS 2017
Die Aufgabe einer Bibliothekserweiterung bietet Gelegenheit für die Auseinandersetzung mit dem Raumprogramm eines öffentlichen Gebäudes. Stadtbibliotheken sind für den sozialen Zusammenhalt einer Stadt relativ wichtig; sie bieten niederschwellige und kostenlose Angebote von Bildung, von kommunikativen Treffpunkten und Öffentlichkeit, die von den verschiedensten sozialen Gruppen angenommen werden. Durch relativ lange Öffnungszeiten und die ungehinderte Zugänglichkeit bieten Bibliotheken öffentliche Räume, deren Nutzung im Gegensatz zu Außenräumen wie Plätzen unabhängig von der Jahreszeit ist.
Das Grundstück liegt am Palastgarten in Trier, einer Parkfläche, die sich zwischen Schloss / Konstantinbasilika im Norden und den Kaiserthermen im Süden aufspannt. Es liegt an der westlichen Parkkante in unmittelbarer Nachbarschaft zur bestehenden Stadtbibliothek Trier (1955-60 erbaut). Die Lage des Grundstücks erlaubt eine Vielzahl von städtebaulichen Optionen. Ziel des Entwurfsprojekts ist es, die Vielfalt der Möglichkeiten im Spektrum der Entwürfe deutlich werden zu lassen.
Bei der innenräumlichen Organisation der Bibliothekserweiterung geht es darum, ein prägnantes räumliches Konzept zu erarbeiten und umzusetzen. Während die Bestandsbibliothek vor allem als Magazinbibliothek angelegt ist, kann der Neubau Freihandbereiche bieten; das erlaubt eine freiere Zuordnung von Regalen und Leseplätzen. Im Entwurfsprozess sollen in einzelnen Schritten für die architektonischen Parameter der Aufgabe konzeptabhängige Lösungen gefunden werden. Dazu gehören: Baumasse / Volumen, Außenraumbildung, Erschließung / Wegeführung, Orientierung, Bereichsgliederung, Konstruktion, unterschiedliche Innenraumqualitäten, Umgang mit künstlichem und natürlichem Licht.
Dichte Packung
B-THS - Bachelor - Thesis WS 2016 / 17
Programm ist ein gemischt genutzter Komplex, mit öffentlicher Nutzung sowie mit Künstlerateliers und Wohnen. Vorgesehen sind an öffentlichen Programmen eine Bibliothek, eine öffentliche Galerie, ein Vortrags-und Kinosaal, ergänzt durch Gastronomie und Club; als private Nutzungen Ateliers sowie Wohnen in frei wählbaren Wohnformen.
Ort der Thesis ist ein Grundstück in Berlin-Mitte an der Einmündung der Auguststraße in die Oranienburger Straße: Eine zwei Parzellen breite Baulücke mit trapezförmigem Zuschnitt, die auf drei Seiten weitgehend durch Brandwände begrenzt wird. Auf der Südseite knickt die Baugrenze in einem stumpfen Winkel ab. Die Anschlussbauten zur linken wie rechten Seite sind Bauten aus der Gründerzeit.
Themen des Thesis-Projekts sind:
-Nutzungsmischung, Typen öffentlicher Nutzung, Wohnungstypen,
Synergien zwischen öffentlichen und privaten Nutzungen
-Baustrukturen für städtische Dichte,
d.h. Fragen der Erschließung und der natürlichen Belichtung bei hoher Bebauungsdichte
-Außenraumbildung und Außenraumqualität im städtischen Block
-städtebauliche Einbindung, Zugänglichkeit