Das Social Web oder der Weg zum „Mitmachnetz“
Noch bis in die Anfangsjahre dieses Jahrtausends war das Internet für die meisten Nutzer vor allem eine informationelle Einbahnstraße. Mit nach heutigen Standards geringen Verbindungsgeschwindigkeiten – der eine oder andere mag sich noch an den Einwahlton des 56k-Modems erinnern – rief man von anderen eingestellte Informationen ab. So war der überwiegende Teil der Internetnutzer ausschließlich Konsument und nutzte das Internet ähnlich wie Fernsehen, Zeitung oder Radio rezeptiv.
Dies änderte sich vor allem durch das Aufkommen der Sozialen Netzwerke wie Facebook oder studiVZ ab ungefähr 2003-2004. Aber auch Video- und Bildportale oder das (häufig illegale) Tauschen von Musik-, Bild- und Filmdateien über Tauschbörsen oder Filehoster führten dazu, dass die Nutzer selbst zunehmend eigene Inhalte erstellten und diese im Internet veröffentlichten. Eine wesentliche Voraussetzung schuf die zunehmende Verbreitung von schnellen Breitbandanschlüssen, die ein komfortables Hochladen von Bild- und Videodateien erst ermöglichten. Das Mitmachnetz „Web 2.0“ war geboren.
Heute hat der sogenannte „User-Generated Content“ (also von den Nutzern des Internets hochgeladene Inhalte) bereits extreme Ausmaße erreicht – Tendenz steigend. So werden beim Videoportal YouTube pro Minute weltweit im Schnitt ca. 72 Stunden neues Filmmaterial hochgeladen. Im Sozialen Netzwerk Facebook werden im gleichen Zeitraum weltweit durchschnittlich 100.000 Freundschaftsanfragen gestellt (Quelle siehe „Weitere Informationen“). Soziale Netzwerke sollen aufgrund ihrer aktuell noch recht hohen Bedeutung und Verbreitung im Folgenden gesondert vorgestellt werden.
Weitere Informationen
- Was in 60 Sekunden im Internet passiert (inklusive Infografik): http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-in-zahlen/grafik-des-tages-was-binnen-einer-minute-im-internet-passiert-13459083.html