Tipps für Eltern und Jugendliche

Für Jugendliche zum Thema Smartphone

Lern Deinen Tarif kennen!

Wie lang kannst Du im Internet surfen, wie viele Minuten telefonieren oder wie viele SMS sind mit Deinem Tarif möglich? Für welche Dienste fallen besondere Kosten an? Frag bei Deinem Anbieter nach, wie Du Deine „Reserven“ kontrollieren kannst und trainiere ein wenig, damit keine weiteren Kosten entstehen.

 

Mach Dein Handy sicher!

Die Daten auf Deinem Handy gehen niemand etwas an. Gib Dein Handy nicht einfach weiter und richte verschiedene Sperren ein, z. B. PIN-Code oder Mustersperre. Passwörter sind Dein Geheimnis und auch nichts für die beste Freundin oder den besten Freund. Wenn Du ein Smartphone hast, installiere einen Virenscanner und eine Diebstahlsicherung. Diese kann helfen, Dein gestohlenes Handy wieder zu finden. Notiere Dir auch die Seriennummer Deines Handys. Du bekommst sie, wenn Du *#06# eingibst. Die Nummer kann der Polizei helfen, Dein Handy wiederzufinden.

Bleib fair!

Fotos von anderen darfst Du nur veröffentlichen, wenn sie auch damit einverstanden sind. Das gilt auch, wenn Du die Fotos nur an bestimmte Kontakte weiterleitest. Zudem können einmal veröffentliche Fotos immer wieder im Internet auftauchen – auch Jahre später, wenn man es vielleicht gar nicht mehr möchte!

Vorsicht Abzocke!

Unbekannte Nummern zurückrufen, auf Textnachrichten antworten, deren Absender Du nicht kennst – das kann teuer werden. Häufig stecken hier sogenannte „Mehrwertdienste“ dahinter, die nicht über Flatrates abgedeckt sind. Hier hilft es, diese bei Deinem Anbieter zu sperren. Trotzdem gilt: Bleib kritisch und antworte nicht auf jede Nachricht und jeden Anruf! Wenn doch mal was passiert ist: Sprich mit Deinen Eltern darüber. Oft muss man die Kosten gar nicht bezahlen. Informiert Euch gemeinsam bei Deinem Tarifanbieter oder der Verbraucherzentrale.

 

Achtung: Privat!

Deine Handynummer, Deine Passwörter und andere persönliche Daten, wie Geburtsdatum oder Wohnort, sind privat! Gib sie nicht leichtfertig weiter – weder an Fremde, noch an Firmen oder Webseiten, die danach fragen.

 

Hacker müssen draußen bleiben!

Über Bluetooth und öffentliche WLANs können Hacker auf Dein Handy zugreifen. Schalte Bluetooth aus und deaktiviere bei Deinem Handy die Funktion, dass es sich automatisch in WLANs einwählt. Bleib auch bei WLANs in Cafés, Hotels usw. misstrauisch – meistens sind sie nicht gesichert.

 

Halt Dein Handy sauber!

Bestimmte Dinge wie Porno- oder Gewaltvideos solltest Du nicht auf Deinem Handy speichern; auf keinen Fall solltest Du solche Filme anderen zeigen oder weitergeben. Dies kann sogar eine Straftat sein! Bekommst Du solche Inhalte zugeschickt, dann lösche sie am besten gleich!

 

Mobbing ist auch über Handy und Internet tabu!

Leite oder empfehle keine Nachrichten, Bilder oder Filme weiter, die andere beleidigen oder verletzen. Das Verbreiten solcher Nachrichten kann nicht nur eine Straftat sein, es ist für die Betroffenen auch häufig eine ganz schlimme Erfahrung. Überlege Dir vorher, wie Du Dich hierbei fühlen würdest. Das Argument „Das war doch nur Spaß“ zählt nicht. Wenn Du selbst einmal gemobbt wirst, dann hole Dir Hilfe – sprich mit Deinen Eltern, Lehrerinnen und Lehrern oder Menschen, denen Du vertraust. Mobbing muss sich niemand gefallen lassen!

 

Nur die Ruhe!

Manchmal kann das Handy auch nerven – vor allem andere Leute. Laute Gespräche oder lautes Musikhören über das Handy in der Öffentlichkeit stören. Telefonate und Textnachrichten müssen nicht immer sofort beantwortet werden. In vielen Situationen, z. B. während persönlicher Gespräche oder während des Essens, ist der permanente Blick auf das Handy nicht angesagt. Besonders auf dem Fahrrad oder beim Gehen klappt keine vernünftige Antwort und lenkt Dich zudem unnötig ab. (Übrigens sind Telefonieren (ohne Headset) und SMS schreiben beim Fahrradfahren auch verboten.)

 

Nutz Dein Handy kreativ!

Dein Handy oder Smartphone kann mehr als nur Textnachrichten verschicken oder Fotos schießen! Einen QR-Code selber machen, mit Geocaching auf „digitale Schnitzeljagd“ gehen oder einen Handyclip produzieren und zu einem Wettbewerb einreichen – das alles ist mit Deinem Handy machbar! Zeig auch Deinen Eltern, was sich mit einem Handy so alles anstellen lässt – sie werden bestimmt überrascht sein!

 

Für Eltern zum Thema Smartphone

Erkennen Sie die Bedeutung des Handys für Heranwachsende an!

Es ist die „Kommunikationszentrale“ mit dem Freundeskreis, Gesprächsthema in der Freizeit, gemeinsame Spielekonsole und noch vieles mehr. Auch wenn Sie das Handy vorwiegend zum Telefonieren benutzen – für Ihr Kind ist es ein fester Alltagsbegleiter, der in verschiedenen Lebenslagen einfach mit dazu gehört.

Machen Sie das Thema „Handy“ zur Familiensache!

Sehen Sie sich zusammen Funktionen und Möglichkeiten an und trainieren Sie gemeinsam einen verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit dem Handy.

 

Vereinbaren Sie klare Handy-Regeln!

Z. B.: Zu welchen Zeiten kann das Handy auch mal zu Hause abgeschaltet werden? Bei welchen Veranstaltungen, auch außerhalb der Familie, muss es aus- oder stumm geschaltet sein? Besprechen Sie auch, welche Inhalte auf dem Handy gespeichert werden sollen und welche besser nicht. Soll Ihr Kind Sie fragen, bevor es Apps installiert? Wer trägt die Kosten, wenn die Handy-Rechnung höher als vereinbart ist? Und: Wie oft ist ein neues Handy nötig und was passiert, wenn es kaputt geht? Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln erarbeiten und Sie diese nicht nur „diktieren“, fühlt es sich ernst genommen und kann diese Regeln auch besser akzeptieren und anwenden.

Weisen Sie auf Risiken hin!

Nicht alles, was mit dem Handy machbar ist, ist auch erlaubt: Besprechen Sie die Themen „Urheber- und Persönlichkeitsrechte“ und „Datenschutz“. Vereinbaren Sie, dass Ihr Kind Fotos und Filme von anderen nur mit Zustimmung veröffentlicht und auch mit den eigenen Daten sparsam umgeht. Auch bestimmte Inhalte, z. B. illegale Musikdownloads, haben auf dem Handy nichts verloren.

Gestalten sie handyfreie Zeiten und seien Sie Vorbild!

So spannend das Handy auch ist, manchmal tut eine „Sendepause“ ganz gut – für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene. Das kann bei gemeinsamen Essen oder auch mal im Urlaub sein. Besonders spannend ist es, wenn die handyfreie Zeit durch gemeinsame Aktivitäten für die ganze Familie genutzt wird.

Schauen Sie nicht heimlich auf das Handy Ihres Kindes!

Auch Ihr Kind hat ein Recht auf Privatsphäre. Wenn Ihr Kind merkt, dass Sie sein Handy heimlich kontrollieren, kann das zu einem Vertrauensbruch führen.

Vermeiden Sie es, mit einem Handyverbot zu drohen!

Ihr Kind wird sich vielleicht sonst bei Handy-Problemen nicht mehr an Sie wenden.

Auch wenn es mal zu Problemen mit der Handynutzung kommt – das Handy ist für Ihr Kind ein ganz wichtiger Bestandteil seines Alltags. Durch ein Handy-Verbot wird dieser notwendig offene Austausch möglicherweise deutlich erschwert. Besprechen Sie lieber in Ruhe, was konkret vorgefallen ist, und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. So zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie auch bei Schwierigkeiten die richtige Ansprechpartnerin bzw. der richtige Ansprechpartner sind.

Machen Sie das Handy immer mal wieder zum Thema!

Erkundigen Sie sich nach aktuellen Apps und den Nutzungen im Freundeskreis. Sehen Sie sich unterstützende Websites an (siehe Linktipps). Wenn Sie sich regelmäßig informieren, bleiben Sie gemeinsam auf dem neuesten Stand.

Machen Sie Ihr Kind zum „Handy-Profi“!

Lassen Sie sich regelmäßig verschiedene Handyfunktionen und neue Anwendungen von Ihrem Kind zeigen und besprechen Sie Vor- und Nachteile. So können Sie sich gegenseitig fit machen und Ihr Kind wird Schritt für Schritt zur Expertin bzw. zum Experten.

Nutzen Sie das Handy auch kreativ.

Moderne Handys sind „multimediale Alleskönner“. Erstellen Sie gemeinsam eine Fotogeschichte mit der Kamerafunktion oder gehen Sie zusammen auf „digitale Schnitzeljagd“ mit Geocaching. So erweitern sie auch die kreativen Möglichkeiten Ihres Kindes.