Leben im Netz - neue Herausforderungen für die Medienethik
Drei Fragen betreffen uns heute alle: Wie sollen wir mit den neuen Herausforderungen im Netz umgehen? Was sollen wir bei Konflikten tun? Wie sieht verantwortungsvolles Verhalten im Internet aus?
Im Rahmen der Medienkompetenzförderung spielen zunehmend diese und ähnliche Fragestellungen eine bedeutende Rolle und die Forderung nach der Auseinandersetzung mit Werten und Haltungen wird auf allen gesellschaftlichen Ebenen laut. Durch die allgemeine Zugänglichkeit und schwere Kontrollierbarkeit des Internets, auch aufgrund der Möglichkeit der Anonymität, sind moralische Normen jedoch nur beschränkt wirksam. Hier soll genauer hingeschaut werden: Welche „neuen“ Vereinbarungen braucht es unter Internetnutzern, und vor allem welche Vereinbarungen braucht es als Orientierung für Kinder und Jugendliche? Auf welche Werte sollen sich diese „neuen“ Regeln im Internet stützen?
Aber auch auf der Ebene der Produzenten und Unternehmen muss gefragt werden: Wie sollten wir als Produzenten medialer Kommunikationsakte handeln? Nach welchen Maßstäben sollten die Strukturen regionaler, nationaler und globaler Mediensysteme gestaltet sein?“
Ethik - die Theorie richtigen Handelns
Im Gegensatz zur Moral nimmt die Ethik eine kritische Distanz zu einzelnen Wertmaßstäben und Überzeugungen ein: Sie berücksichtigt unterschiedliche Lebensbedingungen und Perspektiven, muss gute Argumente vorbringen, warum bestimmte Werte und Normen gelten sollen und reflektiert deren Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft. Ethik begründet so die Antworten auf die Frage „Was soll ich tun?“ und formuliert konsensfähige Kriterien, die Handlungsorientierung bieten. Ethik kann daher auch als Theorie richtigen Handelns bezeichnet werden.
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Drei Themenfelder im Fokus
Drei Themenfelder stehen für klicksafe besonders im Mittelpunkt bei denen ein Orientierungsbedarf, die Stärkung der eigenen Persönlichkeit und die Entwicklung einer wertebezogenen Haltung im Vordergrund stehen: der Schutz der Privatsphäre, das Engagement gegen Cybermobbing bzw. Online-Gewalt und die Förderung von Gender-Sensitivität statt Übernahme normierender medialer Rollenvorgaben.
Um eine eigene Haltung – ein Ethos – zu den Themen zu entwickeln kann die „medienethische Roadmap“ dienen, die zu jedem Themenfeld (Baustein) konzipiert wurde. Sie gliedert sich jeweils in sieben unterschiedliche Schritte und beinhaltet Reflexionsfragen, über die die Themen auf einer reflexiven Ebene ganz konkret erschlossen werden können.