Insafe Training Meeting Zagreb 2017
klicksafe war im Mai beim internationalen Insafe Training Meeting in Zagreb, um sich mit den anderen europäischen Safer Internet Centres über aktuelle Trends aus dem Bereich Internetsicherheit auszutauschen. Schwerpunktthemen des aktuellen Meetings waren die Themenfelder Fake News sowie Internet of Toys.
Fokus auf Falschmeldungen über Soziale Netzwerke
Das Thema Fake News ist derzeit in aller Munde und beschäftigte auch die rund 100 internationalen Experten beim Insafe Training Meeting. Auch wenn Falschmeldungen kein neues Phänomen sind, zeigt insbesondere die Nutzung und Verbreitung von Informationen über Sozialen Medien, welch hoher Stellenwert der Bewertungskompetenz von Informationen zukommt, da jeder Internetnutzer Inhalte erstellen und weiterverbreiten kann. Angesichts der Diskussionen um Falschmeldungen z.B. im Kontext des US-Wahlkampfs und im Vorfeld des Brexit-Referendums wird auch deutlich, wie manipulative Inhalte zur Meinungsbildung genutzt werden können. Neben der ideologischen Beeinflussung von Mediennutzern spiele darüber hinaus nach Meinung der Referentin Martina Chapman (Mercury Insights, UK) auch immer häufiger ein kommerzielles Interesse von Seitenbetreibern eine Rolle bei der gezielten Erstellung und Weiterverbreitung von Falschmeldungen (Sensationsberichte etc.). Erschwerend komme hinzu, dass Falschmeldungen inzwischen oft in einer professionellen Verkleidung stecken und erst bei genauerem Hinschauen als solche identifiziert werden können.
Um den Herausforderungen durch Fake News besser begegnen zu können, wurden verschiedene Good-Practice-Beispiele aus den einzelnen Ländern in kurzen Präsentationen ausgetauscht. klicksafe stellte das klicksafe to go-Material vor: dafür demonstrierte das Team, wie leicht eine professionell aussehende Falschmeldung erstellt werden kann, zeigte aktuelle Falschmeldungen, die hunderttausendfach über soziale Medien verbreitet wurden und präsentierte die beiden Anwendungsbeispiele aus dem Unterrichtsmaterial, die das kritische Denken von Schülerinnen und Schülern trainieren sollen.
- klicksafe: Fakt oder Fake? Wie man Falschmeldungen im Internet entlarven kann
- BEE Secure: Falschinformationen im Netz
Umgang mit vernetzten Spielsachen
Das Thema „Internet of Toys“, zu Deutsch „vernetztes Spielzeug“, wurde in Vorträgen von mehreren internationalen Experten aufgegriffen. Der Traum von lebendigen Spielsachen existiert in Märchen und Filmen schon lange, doch mithilfe von „smarten“ Spielgeräten, könnten Kinderzimmer schon bald weitgehend mit moderner Technik ausgestattet sein. Neben der Möglichkeit von harmlosen Interaktionen zwischen Kind und Spielzeug wirft das Thema „Internet of Toys“ jedoch auch zahlreiche kritische Fragen nach Privatsphäre, Datenschutz und ethischen Standards auf. Besonders problematisch sei nach Angaben des Experten Chris Pinchen (The Privacy Agency, Luxemburg) die Tatsache, dass in vernetzten Spielsachen billige Technologie verbaut werde, die nicht über ausreichende Sicherheitsstandards verfüge und deswegen leicht gehackt werden könne. Barbara Buchegger von Saferinternet.at berichtete von dem österreichischen Forschungsprojekt zum Thema „Internet of Toys“ und schilderte Erfahrungen aus dem letztjährigen Weihnachtsshopping. Wie dieser Praxistest ergab, sei vernetzte Technologie nicht nur in typischen Spielgeräten wie Puppen oder Teddies verbaut, sondern in einer Vielzahl von Gadgets anzutreffen. Jedoch gebe es noch zahlreiche Mängel in der Usability der Geräte und in den Geschäften keinerlei Hilfestellungen für Eltern, die beim Kauf der Geräte nicht überprüfen könnten, inwieweit diese vernetzt seien.
Aus Sicht der Safer Internet Experten sind bei der Weiterentwicklung von vernetzten Spielsachen sowohl Anbieter als auch Regulierungsstellen in der Pflicht, eine zentrale Rolle komme jedoch den Erziehungsberechtigten zu, die Unterstützung benötigten, um informierte Kaufentscheidungen treffen zu können. Eines dieser unterstützenden Tools ist die Checkliste zum „Internet of Toys“, die das niederländische Safer Internet Centre entwickelt hat und die den netzwerkinternen Wettbewerb „Resource Competition“ gewonnen hat. Mit dem Preisgeld soll das Material internationalisiert werden und den anderen Safer Internet Centren zur Verfügung gestellt werden.
Checkliste „Internet of Toys“ (Niederlande):
- https://www.saferinternetday.org/resources/gallery?resourceId=16154
- https://www.mediawijzer.net/?smd_process_download=1&download_id=72521
Weitere Informationen zum Insafe Training Meeting: