Minimal-invasive Operationsverfahren
Minimal-invasive Operationen erfolgen über eine Spiegelung der Bauchhöhle. Dafür wird die Bauchhöhle über eine Nadel im Bauchnabelbereich mit Kohlendioxid gefüllt, so dass die Bauchdecke sich ausdehnt und Raum für die nachfolgende Operation schafft. Anschließend wird ein sogenannter Trokar, ein chirurgisches Instrument, eingesetzt. Über den Trokar führt der Chirurg eine kleine Kamera in den Bauchraum. Die Kamera überträgt die Bilder an einen Monitor im Operationssaal. Mithilfe dieser Bilder kann der Operateur in die Bauchhöhle sehen und operieren, ohne dass die Bauchdecke dafür großflächig geöffnet werden muss. Je nach Umfang der Operation werden in den Bauchraum zwei bis drei weitere Trokare eingebracht.
Das heißt, dass die minimal- invasive Chirurgie große Schnitte vermeidet, welche charakteristisch für traditionell-offene Eingriffe sind. Damit kommt es zu einer kleineren Narbenbildung und einer deutlich reduzierten Wundfläche. Für Sie als Patient bedeutet das eine schnellere Wundheilung, schnellere Genesung sowie deutlich reduzierte Schmerzen. Gleichzeitig sinkt das Risiko für Wundinfektionen. Auf lange Sicht gesehen reduziert sich auch die Gefahr einen Narbenbruch oder einen verwachsungsbedingtem Darmverschluss zu erleiden.
Dies gilt zum Teil auch für Eingriffe bei bösartigen Erkrankungen. Abhängig davon, wo der Tumor im Körper sitzt, profitieren frühe und mittlere Tumorstadien ebenfalls von den Vorteilen der minimal-invasiven Chirurgie, ohne die Option auf chirurgische Heilung zu verlieren.
Aufgrund dieser Vorteile, die wir für unsere Patienten und ihre Genesung sehen, operieren wir, wenn das Krankheitsbild und die Gesamtsituation es zulassen, bevorzugt minimal-invasiv. Die hohe persönliche Expertise von Chefarzt PD Dr. med. Thorsten Plusczyk und Oberarzt Ghassan Batikha, sowie die hervorragende technische Ausstattung zeichnen die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Diakonie Klinikums Neunkirchen aus. Die Operationssäle sind für minimal-invasive Eingriffe optimiert.
Minimal-invasive Operationen gutartiger Erkrankungen:
- Entfernung der Gallenblase, Gallensteinen und Entzündungen der Gallenblase einschließlich intraoperative Darstellung der Gallenwege.
- Verschluss Leistenbruch (TAPP).
- Verschluss von Bauchwand- und Narbenbrüchen mittels innerer Netzverstärkung der Bauchwand (lap. IPOM).
- Verschluss von Zwerchfellbrüchen, ggfs. unter operativer Mitbehandlung von chron. Sodbrennen (Refluxkrankheit).
- Diagnostische Bauchspiegelung, Lymphknotenentfernung, Leberbiopsie, allgemeine Probeentnahme, Lösung von Verwachsungen etc.
- Blinddarmoperationen (Appendektomie)
- Milzentfernungen
- Entfernung von Leberzysten
- Laparoskopische Operation bei gutartigen bzw. entzündlichen Erkrankungen am Magen, Dünndarm und Dickdarm (Magenübernähungen, Dünndarmsegment-Resektion bei Morbus Crohn, Meckel-Divertikel, Fremdkörperperforation etc.; Morbus Crohn des Dickdarms, Sigmadivertikulitis etc.)
- Entfernung von Leberzysten
Minimal-invasive Operationsverfahren bei bösartigen Erkrankungen
- Kurative (heilende) Eingriffe bei Dickdarmkarzinom
- Kurative (heilende) Eingriffe bei Rektumkarzinom
- Jegliche Form von palliativen (lindernden) Eingriffen z. B. zur Vermeidung eines Darmverschlusses
- Minimal-invasive Entfernung von Lebermetastasen