Warum tut meine Schulter so weh?

Es ist keine Seltenheit, dass Menschen sich diese Frage auch schon in jüngeren Jahren stellen. Unfallbedingt, nach überstrapazierenden Sportarten oder ständiger beruflicher Überbelastung (mit oder ohne Überkopfarbeiten) können Schulterschmerzen auftreten. Sicherlich hat jeder im Laufe seines Lebens schon einmal ein, in Ruhe oder Bewegung unangenehmes Ziehen mit stechenden Schmerzen im Schultergelenk verspürt.

Leider handelt man meistens erst, wenn das Kind in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen ist, d.h., erst wenn Ein- bzw. Durchschlafstörungen auftreten, weil das Liegen auf der betroffenen Seite nicht mehr möglich ist oder das Lenken eines Fahrzeuges, geschweige denn Überkopfbewegungen, nicht möglich sind.

Erster Schritt: Diagnose

Meistens gelingt es, durch Schmerztabletten oder Salben die Symptome zu lindern, allerdings „steckt“ die eigentliche Ursache wortwörtlich noch tief unter der Haut. Oft fehlen noch einige Puzzleteile, um das Gesamtbild optimal darstellen zu können. Zum Beispiel, ob der Ursprung der Beschwerden im Schultergelenk oder in benachbarten Bereichen liegt.

"Eine richtige Diagnose ist die halbe Miete!"

Im Evangelischen Stadtkrankenhaus können wir Ihnen dabei helfen, Ihrem Leiden auf den Grund zu gehen: Untersuchungen, wie Schultergelenk-Tests, Erhebung der Krankehitsvorgeschichte, Ultraschalluntersuchung und radiologische Darstellung des Gelenks werden in unserem Team durch erfahrene Hände leicht, schnell und ungefährlich durchgeführt. Zur weiteren möglichen Diagnosedifferenzierung stehen als bildgebende Verfahren noch die Kontrastmittel gestützte CT- bzw. MRT-Untersuchung zur Verfügung.

Nach einer knöchernen Verletzung kann vor allem eine 3D-Rekonstruktion (mit CT) sehr hilfreich sein. Hier kann man verschiedene Frakturformen identifizieren sogar einen präoperativen Schultergelenkersatz mit spezieller Software einplanen.

Zweiter Schritt: Konservative Therapie

Nach Erstellung einer Verdachtsdiagnose erfolgt meist eine konservative Therapie. Diese kann aus analgetisch-antiphlogistischer Medikamentengabe (entzündungshemmende Schmerztabletten) oder aber aus Infiltrationen (Injektion von Schmerzmitteln in die schmerzenden Stelle, z.B. durch eine Spritze) bestehen.

Eine konservative Behandlung ist in der Anfangsphase meistens erfolgreich und kann mehrfach wiederholt werden. Eine weitere Komponente zur erfolgreichen konservativen Therapie besteht in professionell durchgeführten physiotherapeutischen Maßnahmen speziell für das Schultergelenk. Wenn hier an der Physiotherapie gespart wird, führt dies meistens zur Verschlimmerung der Beschwerden und daraus resultierender Verzögerung des Heilungsprozesses.

Optional - Dritter Schritt: Operation, wenn die konservative Therapie nicht ausreicht

Versagt die konservative Therapie, baut sich Frust auf - ein Teufelskreis beginnt, mit wiederholter Arbeitsunfähigkeit bzw. schmerzabhängiger Vermeidung von sportlichen Aktivitäten. In dieser Phase entsteht der sogenannte Muskelschwund (Muskelatrophie) mit daraus resultierender Muskelverkürzung und weiterer Verschlimmerung der Schmerzsituation – meistens durch körpereigne Kompensationsmechanismen des Schultergürtels und benachbarter Bewegungsorgane.

Hier werden die Beschwerden durch Beteiligung der Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule sowie Rückenmuskulatur meistens maskiert und überarbeitet. Daher wird dringend empfohlen, dass spezielle Schulter-Übungsprogramme mit konsequenter physiotherapeutischer Begleitung fortgeführt werden. Dies ist auch wichtig im Hinblick einer Entscheidungsfindung über das evtl. Fortsetzen der konservativen Behandlung oder Abbruch und Planung einer operativen Versorgung.

„Zunächst versuchen wir Ihre Beschwerden ohne Operation zu lindern. Erst wenn die konservativen Therapieoptionen ausgeschöpft sind und Sie immer noch unter dauerhaften Schmerzen leiden, Ihre Lebensqualität sinkt und Sie im Alltag, Beruf oder Sport eingeschränkt sind, empfehlen wir eine Operation. “
Chefarzt Chirurgie Varto Seeid
Varto Seeid, Chefarzt und Experte für Schulterchirurgie

Die operative Behandlung basiert grundsätzlich auf der Wiederherstellung der Biomechanik des Schultergelenkes. Das Verstehen und der Umgang mit dem Gelenk benötigten jahrelange Expertisen sowie eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen. In unserem Team besteht aus Experten, die verschiedener Operationstechniken beherrschen, vor allem  arthroskopische Techniken, die mit kleinstmöglichem Schnitt durchgeführt werden, um Infektionen zu vermeiden und eine schnelle Genesung zu gewährleisten. 

Operieren im Alter - ist das empfehlenswert?

Eigentlich muss das biologische und nicht das chronologische Alter berücksichtigt werden. In den letzten zehn Jahren konnten wir bei vielen hochbetagten Patienten durch minimalinvasive, arthroskopische Eingriffe eine Besserung der Schmerzsituation und Lebensqualität erreichen. Darüber hinaus konnte eine Endoprothesen (Kunstgelenkersatz) Versorgung weitgehend zurückgestellt oder sogar ganz darauf verzichtet werden.

Solche Eingriffe erfordern Ihr Vertrauen - um dieses Vertrauen zu gewinnen setzen wir  verschiedene diagnostische Verfahren ein und klären SIe ausführlich auf. Anhand eines speziellen schulterbezogenen Fragebogens erfassen wir Ihre Vorgeschichte und sämtliche bisher durchgeführten Therapiemaßnahmen.

Dank der aktuellen digitalen Entwicklung sowie verschiedener Hilfsmittel (Anschauungsmaterial) setzen wir z. B. Animationsvideo-Aufnahmen zum vereinfachenden Aufklären der zu erwartenden operativen Maßnahmen ein um Ihnen die Ängste vor einer Operation nehmen bzw. eine Prognose über die weitere berufliche sowie sportliche Belastung des Schultergelenkes zu geben. Es ist heutzutage nicht mehr erforderlich mit Schmerzen zu leben. Man kann die zerstörte Kapsel-Muskelsehnen-Manschette (Rotatorenmanschette) – abhängig vom Patientenalter sowie beruflicher und sportlicher Belastung – individuell arthroskopisch versorgen.

Chefarzt Chirurgie Varto Seeid

Varto Seeid
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