Große Jubiläumsfeier eines Versprechens

Blick in den Chorraum der St. Laurentius-Kirche in Schweighofen, bei der Predigt von Weihbischof Otto Georgens. Bild: GA Schweighofen.

Ehemalige und aktive Messdienerinnen und Messdiener erinnerten mit einem Theaterstück an die historischen Geschehnisse von 1944. Bilder: GA Schweighofen

Die Schweighofener haben in den Kriegswirren im Jahr 1944 mit ihrem damaligen Pfarrer Eugen Weinspach die Gottesmutter um Schutz ersucht und gelobt, den 8. Dezember als Feiertag zu halten, wenn das Dorf vor weiteren Kriegsschäden verschont bleibt.

Dies war der Fall, und vor allem gab es keine Toten zu beklagen, weshalb bis in die heutige Zeit dieser Tag als örtlicher Feiertag mit einem Gottesdienst und anschließendem gemütlichen Beisammensein in der gemeindeeigenen Kulturhalle begangen wird. Am Sonntag, 8. Dezember 2024 feierte die Gemeinde diesen Tag des Versprechens, welches sich in diesem Jahr zum 80-stenmal jährte.

Aus Anlass dieses Jubiläum fand ein Pontifikalamt mit Weihbischof Otto Georgens in der Pfarrkirche St. Laurentius in Schweighofen statt. Beteiligt waren die Seelsorger der Pfarrei Bad Bergzabern-Heilige Edith Stein: Pfarrer Hans Meigel und Kaplan Rayapa Beerla, Pastoralreferentin Nina Bender und die Diakone Andreas Roth und Achim Weiland. In seiner Predigt schlug Weihbischof Georgens einen Bogen von den historischen Ereignissen von 1994 zu aktuellen Kriegen im Heiligen Land und in der Ukraine. Otto Georgens warb darum, der Gottesmutter auch heute zu vertrauen und sie auch heute um Frieden zu bitten. Der Gottesdienst wurde vom örtlichen Kirchenchor St. Laurentius unter Leitung von Peter Kusenbach musikalisch umrahmt. Auch die Messdiener von Schweighofen und den Nachbarorten waren zahlreich vertreten. Von politischer Seite waren u.a. der Landrat Dietmar Seefeldt, Verbandsbürgermeisterin Kathrin Flory und Ortsbürgermeister Harald Kühn zu Gast. Zur Feier dieses Tages wurde das mehr als 150 Jahre alte historische Altartuch aufgelegt - mit dem es eine besondere Bewandtnis hat: Die Kaiserin Augusta (Gatting von Kaiser Wilhelm I.) stiftete es damals für die Kirche hat - zum Dank für die Übernachtung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm im Pfarrhaus Schweighofen am 3. August 1870 anlässlich der Schlacht von Weißenburg im deutsch-französischen Krieg.

Nach dem Gottesdienst war zum gemütlichen Beisammensein in die Kulturhalle Schweighofen eingeladen worden, wo für die zahlreich erschienenen Gäste ein Mittagessen und Kaffee und Kuchen angeboten wurde.
Nach der Begrüßung durch den Ortsbürgermeister Kühn und Landrat Seefeldt nahm der örtliche Kirchenchor dieses Jubiläum zum Anlass, langjährige Mitglieder für 25, 40, 60 und 65 Jahre aktive Chor-Mitgliedschaft zu ehren. Jetzige und ehemalige Messdiener stellten unter Leitung von Lydia Seither in einem kleinen Theaterstück die Geschichte der damaligen Evakuierung, wie sie von Pfarrer Eugen Weinspach im Gedenkbuch aufgeschrieben worden war, nach. Die Umschreibung zur Aufführung hatte Sarah Agne übernommen. Mitgewirkt haben die ehemaligen Messdiener Christian Walter, Nicole Schmidt, Thomas Kieffer, Bernd Kieffer, Holger Neufeld sowie die jetzigen Messdiener Leon Hebting, Liah Kieffer, Jule Cornet, Nele Knoll und Jonas Cornet als Erzähler der Geschichte.

Zum Ausklang des Festtages spielten die vier Jung-Musiker Lars Walter, Jonas Cornet, Liah Kieffer und Jule Cornet mit Trompete und Saxophon das „Ode an die Freude“ und das „Großer Gott“.
Die örtlichen kirchlichen Vereine wie der der Förderverein St. Laurentius, der Kirchenchor St. Laurentius, die kfd und die jetzigen und früheren Messdiener hatten zusammen mit dem Gemeindeausschuss die Gestaltung des Tages übernommen. (GAStL)

Die Predigt von Weihbischof Otto Georgens ist hier nachzulesen.