4er Netzwerk der Regionalpartner
Die Regionen Burgund (Frankreich), Mittelböhmen (Tschechien), Oppeln (Polen) und Rheinland-Pfalz gaben im Mai 2003 eine Gemeinsame Erklärung ab und beschlossen damit die Ausweitung ihrer bilateralen Partnerschaften zu einem „4er Netzwerk der Regionalpartner“.
Dieser Verbund dient dazu, direkte Kontakte zwischen den beteiligten europäischen Regionen aus den Gründerstaaten und den beigetretenen EU-Mitgliedsstaaten herzustellen. Dadurch können z. B. (EU-) Projekte mit mehreren Partnern sehr viel leichter umgesetzt werden, schon allein weil alle Beteiligten auf administrativer Ebene nun persönliche Ansprechpartner haben, die sich wechselseitig unterstützen.
Die Verwirklichung konkreter Projekte kann natürlich auch nur mit zwei oder drei der Partner erfolgen. Dies hängt neben einem gemeinsamen politischen Willen auch davon ab, welche Gestaltungsmöglichkeiten, also welche rechtlichen Kompetenzen und finanziellen Mittel die genannten Regionen haben.
Politik und Verwaltungen fördern also die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft, der Schulen und Hochschulen und weiterer Partner.
Beispiele der Zusammenarbeit
Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, der Präsident des Regionalrats von Burgund, der Marschall der Woiwodschaft Oppeln und der Präsident der Region Mittelböhmen treffen sich regelmäßig zu politischen Gesprächen.
Regelmäßig finden Jahrestreffen der Koordinationsreferenten und Mittlerorganisationen statt, um laufende und zukünftige Projekte zu besprechen.
4er-Komitee Junger Regionalpartner
Das „4er-Komitee Junger Regionalpartner e. V.“ war von 2008 bis 2011 in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit aktiv. Kernaufgabe war die Organisation von Jugendseminaren zu europäischen Themen, die abwechselnd in den Partnerregionen stattfanden. Auch die Betreuung jugendlicher Besuchergruppen aus den Partnerregionen gehörte zum Aufgabengebiet. Aus Personalgründen ruht das 4er-Komitee derzeit, kann jedoch von engagierten Jugendlichen wieder ins Leben gerufen werden.
Praktikantenaustausch
Die Vermittlung von Praktikantinnen und Praktikanten liegt in den Zuständigkeitsbereichen des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Oppeln e. V. /Kontaktstelle Mittelböhmen, dem Haus Burgund sowie dem Haus Rheinland-Pfalz in Dijon (Burgund). Um dieses Projekt zu etablieren und das Kaufkraftgefälle abzumildern, erhalten die Praktikanten aus den beiden östlichen Regionen finanzielle Unterstützung. Jährlich werden im Rahmen des 4er-Netzwerkes zwischen 20 und 25 Praktikanten vermittelt.
Jugendliche/junge Erwachsene
Das Europa-Haus Marienberg bietet alljährlich internationale Jugendseminare im Rahmen des 4er-Netzwerkes an, die von der Staatskanzlei mitfinanziert werden.
Das jährliche Europa-Quiz für Schülerinnen und Schüler der oberen Jahrgangsstufen stellt Fragen zu den einzelnen Regionen des 4er-Netzwerks sowie zu Europa im Allgemeinen. Gemeinsam überreichen Ministerpräsidentin und Landtagspräsident jeweils am Verfassungsfest den rheinland-pfälzischen Gewinnern ihren Preis, eine zweitägige Reise nach Brüssel.
Wirtschaft
Im Rahmen der Rheinland-Pfalz-Ausstellungen wird der Woiwodschaft Oppeln und der Region Mittelböhmen die Möglichkeit geboten, ihre Wirtschafts- und Tourismusregionen zu präsentieren. Auch das Haus Burgund ist regelmäßig auf der Rheinland-Pfalz-Ausstellung vertreten. Ferner besuchen immer wieder Fachdelegationen mit speziellen Themenstellungen die Partnerregion.
Sport
Alljährlich steht der deutsch-französische Tag im Landtag im Zeichen des 4er-Netzwerks und bringt junge Sportler aus den Partnerregionen zusammen. So präsentieren u. a. Kunstradfahrer, Volleyballer und Handballer ihre Sportarten. Regelmäßig von der Staatskanzlei unterstützt wird auch das Hochsprungfestival der Regionalpartner.
Hochschule
Die Hochschulen der Regionen des 4er-Netzwerkes Mainz, Dijon und Oppeln bieten seit 2012 einen Europa-Master-Studiengang an, der an den drei Hochschulen absolviert werden kann.