Burgund in Frankreich
Burgund liegt mit seiner Hauptstadt Dijon nordöstlich der Mitte Frankreichs. Mit rund 1,6 Mio. Einwohnern hat Burgund deutlich weniger Bewohner, aber eine Fläche, die mit 31.582 km² mehr als anderthalbmal so groß ist wie Rheinland-Pfalz (4,05 Mio. Einwohner bzw. 19.853 km²).
Neben seiner ereignisreichen Geschichte und seiner schönen Landschaft ist Burgund vor allem für seine landwirtschaftlichen Produkte wie Senf, Geflügel- und Rindfleisch bekannt. Die Weinanbaugebiete Burgunds sind mindestens ebenso bedeutend wie die von Rheinland-Pfalz.
Zuständigkeiten
Die „régions“ wurden im Jahr 1982 als Gebietskörperschaften mit eigenen Zuständigkeiten in Frankreich eingeführt. Diese liegen vornehmlich in der Raumplanung, im öffentlichen Regionalverkehr, in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, im Bau und in der Instandhaltung von höheren Schulen sowie teilweise auch von Hochschulen. Außerdem setzt sich die Region für kulturelle Projekte, für Sport und für die regionale Wirtschafts- und Tourismusförderung ein.
Ferner können die Regionen seit 2005 begrenzte staatliche Aufgaben, wie beispielsweise die unmittelbare Verwaltung von EU-Strukturfondsmitteln, für einen mit der Zentralregierung vereinbarten Zeitraum selbstständig ausüben („Experimentierklausel“).
Die französische Zentralregierung wird in der Region durch die Präfektin bzw. den Präfekten vertreten.
Partnerschaft
Als Rheinland-Pfalz und Burgund 1962 ihre Partnerschaft besiegelten, war dies die erste zwischen einem deutschen Land und einer französischen Region. Sie entstand also noch im Jahr vor dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, dem so genannten „Elysée-Vertrag“.
1997 und 2002 wurde die Zusammenarbeit mit Burgund durch zwei weitere gemeinsame Erklärungen um zusätzliche Felder bereichert, wie etwa in der Jugendarbeit, im Wissenschafts- und Kulturbereich sowie beim Umweltschutz.
Die Partnerschaft mit Burgund zeichnet sich durch fest verankerte Strukturen und eine außergewöhnliche Vielzahl von intensiven Kontakten und Kooperationsprojekten aus. Diese sind im Einzelnen im zweijährigen Bericht an den Landtag über den Stand der internationalen Kontakte der Landesregierung nachzulesen.
Beispiel der Zusammenarbeit
Der integrierte deutsch-französische Studiengang Mainz-Dijon zur Lehrerausbildung bietet in neun Fächern mit dem gemeinsamen ersten deutschen Staatsexamen und dem französischen Master II einen Abschluss an, der in beiden Ländern gleichermaßen anerkannt ist.