Hannes Bonzheim macht Urlaub in Schmißberg

Naturfotograf fasziniert im Netz Millionenpublikum mit Tierbildern

Naturfotograf Hannes Bonzheim macht derzeit bei Tom Sessa in Schmißberg Urlaub. Die Tierbilder des 18-Jährigen haben im Internet bis zu 2,6 Millionen Aufrufe.

vom 19. August 2022


2,6 Millionen Aufrufe, so viel hat ein Video von Naturfotograf Hannes Bonzheim, dass er auf der Social Media Plattform Instagram gepostet hat. Es zeigt die Nahaufnahme eines Wiedehopfs, der auf einem Ast sitzt. Dabei handelt es sich um einen Vogel, der einen Kamm in Form eines Irokesenschnittes sowie beige und schwarz-weiße Federn hat.

Fokussiert auf Tiere: Naturfotograf Hannes Bonzheim macht gerade Urlaub bei Tom Sessa im Hunsrück – und natürlich fotografiert er.

Der Wiedehopf, übrigens Deutschlands Vogel des Jahres 2022, ist nur einer von rund 340 verschiedenen Vögeln, die der 18-jährige Naturfotograf bereits auf der ganzen Welt fotografiert hat. Dazu kommen Elche, Moschusochsen und Schmetterlinge. Um Tiere wie diese abzulichten, sitzt Hannes Bonzheim teilweise bis zu fünf Stunden pro Tag in einem Tarnzelt und lauert mit seiner Kamera und einem Teleobjektiv, egal ob in Norwegen, Costa Rica oder eben wie aktuell im Hunsrück.

Vögel waren schon immer von Interesse

Dass es ihn ins „Land von Milan Storch und Co.“ verschlagen hat, hat einen guten Grund. Hannes Bonzheim, der aus der Nähe von Freiburg kommt, ist einen Deal mit dem Schmißberger Ferienwohnungsbetreiber Tom Sessa eingegangen: Bonzheim darf eine Woche bei Sessa übernachten, dafür macht er Bilder für die Zimmer der Ferienwohnungen unter anderem in der „Alten Schule“ zwischen Schmißberg und Elchweiler.

Tom Sessa (links) und Naturfotograf Hannes Bonzheim haben einen Deal: Übernachtungen gegen Fotos.

Der 18-Jährige hat vor vier Jahren angefangen zu fotografieren. „Für Vögel habe ich mich schon immer interessiert, habe sie mit dem Fernglas beobachtet. Zur Fotografie kam ich, als ich Konfirmation hatte und plötzlich viel Geld hatte und nicht wusste, was ich damit machen soll. Mein Vater hat gesagt, dass ich mir eine Kamera kaufen soll.“ Bei Hannes Bonzheim hat der Kauf der Kamera die Leidenschaft für die Fotografie entfacht.


„Ich habe in der Fotografie eine zweite Leidenschaft neben der Naturbeobachtung gefunden. Ich kann diese Momente, die ich draußen erlebe festhalten und den Menschen näher bringen, was nur mit einer Beobachtung nicht geht.“

Hannes Bonzheim, Naturfotograf

Der Breisgauer Naturfotograf hat diesen Rotmilan fotografiert.

Seine Bilder zeigt der Breisgauer Abiturient, der später Biologe werden möchte, auf seiner eigenen Internetseite und seinem Instagram-Kanal. Den betreibt er seit vier Jahren, aktuell hat er 66.000 Abonnenten. „Mir folgen naturbegeisterte Leute und Fotografen, die in mir ein Vorbild sehen, was für mich sehr cool ist.“ Im Internet zeigt der begeisterte Fotograf aber nur eine kleine Auswahl seiner Bilder, von denen er pro Sitzung schon mal bis zu 1.500 Stück macht.

Hannes Bonzheim fotografiert mit einer Canon R6 und einem Teleobjektiv (150 mm – 600mm). Die Canon von Bonzheim macht keine Geräusche beim Auslösen. Das macht es möglich natürliches Verhalten der Tiere einzufangen, wie beispielsweise die Paarung.

Naturfotograf Hannes Bonzheim ist fasziniert von Vogelwelt

Wenn Hannes Bonzheim anfängt, über die Vögel zu sprechen, die er schon fotografiert hat oder noch fotografieren will, er darüber redet, wie er sie nach stundenlangem Warten gesichtet hat, begibt der 18-Jährige sich in eine andere Welt. Das erstaunliche dabei ist, der Zuhörer folgt, bekommt plötzlich Interesse an den Federtieren, egal ob am Rotkehlchen, dem Steinkauz oder dem Eisvogel, den der junge Naturfotograf hier im Hunsrück schon „erwischt“ hat.


Majestätisch, schön: Hannes Bonzheim lässt den Eisvogel gut aussehen.

„Wir sind an einen kleinen Bach gefahren, sind dort lang gelaufen. Ich habe mich dann umgeschaut – Habitat, wunderschön. Hier müssten wir Eisvögel sehen. Und zack, in dem Moment sind dann zwei Eisvögel vorbeigeflogen.“ Der Fotograf erzählt, dass er dann am nächsten Morgen um fünf Uhr an die Stelle zurückgekehrt war, um den Eisvogel zu fotografieren. „Ich hätte nicht erwartet hier Eisvögel zu fotografieren. Das letzte Mal ist mir das vor zwei Jahren gelungen.“

Ein Weißer Waldportier, den der Naturfotograf ebenfalls in bestem Licht zeigt.

Foto von Wildkatze auch schon gelungen

Die Wildkatze hat der Naturfotograf während seines Aufenthaltes ebenfalls schon vor die Kamera bekommen – nach fünfstündigem Warten im Tarnzelt. „Die Wildkatze ist bei uns eine absolute Seltenheit. Dass es fotografisch bei Tageslicht geklappt hat, war schon eine Überraschung.

Vollständigkeitshalber sei an dieser Stelle gesagt, dass die Schmißberger „Piratenstörche“ natürlich auch schon fotografiert wurden.


Der Zaunkönig, ebenfalls fotografiert im Hunsrück.

Für die Zukunft hat der junge Naturfotograf Hannes Bonzheim einen Wunsch: „Ich würde gerne mal noch einen Kuckuck fotografieren. Das ist mir bislang noch nicht richtig gelungen.“

Wer mehr Bilder von Hannes Bonzheim sehen will, der kann das auf seiner Internetseite www.naturfotografiebonzheim.com oder auf dem Instagram Account @naturfotografie.bonzheim des Naturfotografen.

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