Translationale Forschung
Die translationale Forschung ist zurzeit in aller Munde. Darunter versteht man die Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Methoden sowie deren schnelle Umsetzung („Translation“) in klinische Routineanwendungen. Auch wenn dieser Begriff zunehmend für unterschiedliche Zwecke gebraucht wird, stellt sich aus unserer Sicht die Realität immer noch anders da. Es existiert bereits heute ein relativ großes Repertoire an neuen diagnostischen Verfahren, die ausgearbeitet und wissenschaftlich publiziert sind. Allerdings werden diese Ansätze häufig nicht ausgiebig klinisch evaluiert und verschwinden somit wieder in der Schublade bzw. werden nach deren Publikation mehr oder minder vergessen. Das aktuelle Bild stellt sich aus unserer Sicht daher etwa wie in der nebenstehenden Abbildung dar.
Ein wesentliches Ziel unserer Arbeit besteht daher darin, einen Teil dieses ungenutzten Potentials künftig besser nutzbar zu machen. Konkret bedeutet dies, neuartige diagnostische Möglichkeiten schneller zum Wohle unseres Auftraggebers, dem Steuerzahler, einsetzbar zu machen.
Dies lässt sich nur über einen integrativen Ansatz gewährleisten, der auch die Notwendigkeiten und den spezifischen Workflow des klinischen Routinebetriebs mit berücksichtigt. Aus diesem Grund verfolgt unsere Gruppe einen zweistufigen Ansatz:
- Entwicklung, klinischer Test und Einsatz neuer Verfahren gemeinsam mit klinischen Partnern (aktuell z.B. die Quantitative Magnetresonanztomographie)
UND
- Entwicklung von Softwareapplikationen zur Nutzbarmachung dieser Verfahren im klinischen Routinebetrieb (Medizinische Informatik)
Insbesondere der letztgenannte Aspekt wird häufig von vielen Wissenschaftlern vernachlässigt, deren Arbeitsziel im reinen Erkenntnisgewinn liegt.
Neben der translationalen Forschung arbeiten wir darüber hinaus an der Entwicklung und Erforschung neuer Ansätze, insbesondere im Bereich der korrelativen Bildgebung und der mathematischen Modellierung und Analyse von Bild-basierten Diagnoseparametern bei neurologischen und onkologischen Fragestellungen.