Kommunale Sportförderung
Die Hauptlast der Sportförderung in der Bundesrepublik Deutschland tragen die Kommunen. Allein in Rheinland-Pfalz werden jährlich ca. 150 Mio. € durch die Kommunen für Maßnahmen der direkten (z.B. Finanzhilfen für Sportvereine) und indirekten (z.B. Investitionen in die kommunale Sportinfrastruktur) Sportförderung eingesetzt. Darin nicht enthalten sind entgangene Steuereinnahmen der öffentlichen Hand, z.B. durch die Steuerprivilegien der gemeinnützigen Sportvereine.
Da sich die Haushaltslage der Kommunen weiter verschärft, müssen zunehmend die Ausgaben für die Sportförderung legitimiert werden. Unter ökonomischer und organisationssoziologischer Perspektive können für diese Legitimation Ansätze der Gütertheorie, der korporatistischen Verbindung zwischen Staat und Sportverein sowie das Subsidiaritätsprinzip herangezogen werden. Je nachdem, welchem Legitimationsprinzip die Kommune folgt, müssten unterschiedliche Ausprägungsformen der kommunalen Sportförderung empirisch nachzuweisen sein. Diese Ausprägungsformen sind jedoch eingebettet in ein Wirkungsgefüge kommunaler Sportförderung. Die theoretische Herleitung dieses Wirkungsgefüges orientiert sich an verschiedenen ökonomischen, organisationstheoretischen und soziologischen Theorieansätzen.
aktuelle Forschungsprojekte
- Bestimmung der Nachfrage nach Stadionkapazität für die 1. und 2. Fußball Bundesliga
Ziel: Ermittlung von Modellen um die Nachfrage bei Stadionneubauten abschätzen zu können
Untersuchungsdesign: Modellbildung, mathematisch-statistische Verfahren
Datenerhebung: Rückgriff auf Sekundärdaten
- Sanierungsprioritäten für Tennenplätze der Stadt Bonn
Ziel: Entwicklung einer Nutzwertanalyse zur Priorisierung von Investitionsmaßnahmen
Untersuchungsdesign: Kategorienbildung, Nutzenabschätzungen
Datenerhebung: Rückgriff auf Sekundärdaten
- Auswirkungen der Entwicklung von Ganztagsschulen auf die kommunale Sportförderung
Ziel: Entwicklung von Empfehlungen zu Veränderung kommunaler Sportförderaktivitäten als Folge der Entwicklung von Ganztagsschulen
Untersuchungsdesign: Befragung, Modellbildung
Datenerhebung: Expertenbefragung, schriftliche Befragung
abgeschlossene Forschungsprojekte
- Betreibermodelle vereinseigener Schwimmbäder in NRW
Ziel: Erfassung von Betreibermodellen; Absachätzung der Wirkung öffentlicher Ressourcen; Empfehlungen für Schwimmvereine
Untersuchungsdesign: Kategorienbildung, Befragung
Datenerhebung: Expertenbefragung, schriftliche Befragung
- Wirkungsgefüge kommunaler Sportförderung in Rheinland-Pfalz
Ziel: Erfassung des Wirkungsgefüges kommunaler Sportförderung in Rheinland-Pfalz
Untersuchungsdesign: Modellbildung, Befragung
Datenerhebung: Expertenbefragung, schriftliche Befragung
- Wirkung von Haushaltssicherungskonzepten auf die kommunale Sportförderung im Regierungsbezirk Köln
Ziel: Erfassung der Wirkungen von Haushaltssicherungskonzepten auf die kommunale Sportförderung im Regierungsbezirk Köln
Untersuchungsdesign: Modellbildung, Befragung
Datenerhebung: schriftliche Befragung
Veröffentlichungen
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Thieme, L. (2008). Ausgewählte Aspekte im Wirkungsgefüge kommunaler Sportförderung – Modelltheoretische Betrachtungen und empirische Befunde. In M.-L. Klein & M. Kurscheidt (Hrsg.), Neue Perspektiven ökonomischer Sportforschung (S. 161 bis 178). Schorndorf: Hofmann.
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Thieme, L. & Specht, P. (2008). Bestandsaufnahme, Analysen, Trends und Empfehlungen: Vereine als Betreiber von Schwimmbädern in Nordrhein-Westfalen. Archiv des Badewesens, 61 (2), S. 81 bis 86.
- Thieme, L. (2007). Zum Wirkungsgefüge kommunaler Sportförderung am Beispiel der Kommunen in Rheinland-Pfalz. Sportwissenschaft, 37(3), S. 259 bis 278.
- Thieme, L. (2007).
Auswirkungen von Haushaltssicherungskonzepten auf die kommunale Sportförderung. Gemeinde und Sport, o.J. (1), 16-36. - Thieme, L (2007).
Zur kommunalen Sportförderung in Rheinland-Pfalz. In S. Eckl & J.Wetterich (Hrsg.), Sportförderung und Sportpolitik in der Kommune (S.113 bis 161). Münster: Lit - Arbeitspapiere
- weitere Veröffentlichungen
