Gedanken von Helmut Gammel, Autor des Gebets für die Synode

"Lass die Synode eine Versammlung des offenen Wortes sein"

Vor gut einem Jahr hat Bischof Dr. Stephan Ackermann für die Kirche von Trier eine Synode ausgerufen. Damit viele Menschen allein oder gemeinsam für ihr Gelingen beten können, hat die Vorbereitungskommission schon sehr früh das Synodengebet veröffentlicht. Die Vorlage für dieses mittlerweile im ganzen Bistum verbreitete Gebet hat Monsignore Helmut Gammel formuliert. Er ist der Verantwortliche des Gebetsapostolates im Bistum Trier und war lange Jahre Leiter der Diözesanstelle für Exerzitien, Geistliche Begleitung und Berufungspastoral. Was ihn zu diesem Gebet bewogen hat und was ihm dabei wichtig gewesen ist, hat er in einem Gespräch erklärt.

„Zunächst einmal“ so Monsignore Helmut Gammel, „soll der Beginn des Gebetes eine «Trierer Melodie» haben: «Jesus Christus, Heiland und Erlöser». Dieser Gebetsbeginn erinnert uns an die große Heilig-Rock-Wallfahrt im vergangenen Jahr, bei der sich viele Menschen auf den Weg machten zu Jesus Christus, der zusammenführt, was getrennt ist. Im Geiste dieser Wallfahrt, der Erfahrung, dass in unserem Bistum Kirche zusammensteht, sich verbindet in Gottesdienst und Gebet, beginnen wir einen weiteren gemeinsamen Weg der Beratung und des Gesprächs  über unser «Kirche-Sein», denn nichts anderes heißt Synode.“ Dieses Gemeinsame ist im Gebet eindrücklich unterstrichen durch das dreifache «Miteinander».

Wichtig waren für Helmut Gammel auch die Worte «Zeichen der Zeit» und «geschwisterliches Miteinander». Sie zeigen, dass Kirche ihren Platz in der heutigen Zeit und Welt hat und dass die Erfahrungen von Trennendem und Verbindendem, von Veränderung und Neugestaltung nur in Geduld, gutem Miteinander und im Beistand des Geistes Gottes auszugleichen sind. Aufeinander hören bei all den lauten Herausforderungen der heutigen Zeit, beieinander bleiben trotz der großen Unterschiedlichkeiten und die Bereitschaft, sich verändern zu lassen, statt auf der eigenen Position zu beharren – dazu braucht es viel Offenheit und Mut. Die Zusage Gottes, immer bei uns in der Welt zu sein, kann uns den Mut geben, uns seiner Führung anzuvertrauen und «gemeinsam Schritte» in die «Zukunft» zu gehen.

Noch einmal Monsignore Gammel: „Durch die Bitte um die Fürsprache unserer Bistumspatronin, der Gottesmutter Maria, der Apostel Petrus und Matthias und aller trierischen Heiligen und Seligen wird deutlich, dass wir Christinnen und Christen in einer langen Tradition stehen, in der Menschen ihren Weg mit Gott zu ihrer jeweiligen Zeit gegangen sind. Wir können und dürfen Kirche viel größer denken als nur im Jetzt und Hier, wir können uns verbinden mit der ganzen Kirche über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg.

Als Einzelne und in Gemeinschaft sind wir aufgerufen, in den Anliegen der Synode zu beten. Beten wir also füreinander und miteinander, dass wir beieinander und mit Gott auf dem Weg bleiben in eine lebenswerte Zukunft!

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