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Publikation zur Orgel mit 32 neuen Fotos der Fotografischen Gesellschaft Trier in Form eines Hardcover-Bildbandes im Format 19 x 14 cm. Interessante Texte von Johannes Adam, Freiburg, und Alois Peitz, Trier. Mit Erstaufnahme von Naji Hakims "Von Gott gemacht"; Uraufführung im Trierer Dom war am 30. April 2024. Erhältlich ist der Bildband mit CD in der DOMinformation Trier oder deren Web-Shop zum Preis von 19,50 €.
Programm der beigelegten CD:
Johann Sebastian Bach Sinfonia aus der Kantate Nr. 29
Naji Hakim „Canticum“ pour orgue
Johann Sebastian Bach Nun komm der Heiden Heiland BWV 659
Ludwig Boslet Praeludium et Fuga e-Moll op. 23
Johann Sebastian Bach Praeludium a-Moll - Air - Fuge a-Moll BWV 543
Christian Sinding Andante aus dem Klavierquintett op.5, für Orgel bearbeitet von Max Reger
Naji Hakim "Von Gott gemacht" für Chor, Sopran-Solo und zwei Orgeln.
Auftragskomposition für den 1. Mai 2024
Hermann Schroeder Andantino - Momento meditativo - Poco vivace
Maurice Duruflé Prélude et Fugue sur le nom d'Alain op. 7
Josef Still, Hauptorgel
Ulrich Krupp, Chororgel
Antonia Lutz, Sopran
Vokalensemble Trierer Dom
Leitung: Domkapellmeister Thomas Kiefer
Details in schwalbennest50.org
Im Internet eine Ewigkeit: Seit Ende 1999 gibt es die Trierer Orgelseite "www.trierer-orgelpunkt.de". Ursprünglich war sie eine gemeinsame ökumenische Seite von Dom und Konstantin-Basilika. Sie gehörte bald zu den größten und angesehensten Seiten im Orgelsektor. 1999 war Martin Bambauer als neuer Kantor an die Konstantin-Basilika gekommen, Domkapellmeister Klaus Fischbach stand kurz vor dem Ruhestand. Stephan Rommelspacher folgte ihm nach ab Oktober 2000.
2004 bestand der "Orgelpunkt" bereits aus etwa 270 Einzelseiten. 98 andere Internetseiten linkten schon damals zur Trierer Orgelseite.
Die Idee hatten 1999 die im Jahr 2003 verstorbene Ursula Binsfeld und Dr. Eckhard Jakob. Beide waren lange Zeit auch die fleißigsten Redakteure. Hinzu kamen als ehrenamtliche Mitarbeiter bald Wolfgang Valerius, Gerhard W. Kluth, Edith Hein und die Bistumsfotografin Rita Heyen. Sebastian Schritt schrieb die kunsthistorischen Erläuterungen zu den einzelnen Kirchen.
An den Start ging der Orgelpunkt anlässlich der Werbung zu:
Sonntag, 14. November 1999, 19:30 Uhr
Konstantin-Basilika Trier
Henryk Górecki: Lamentation
Henryk Górecki: Euntes ibant et flebant
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem
Bach-Collegium Trier
Trierer Bachchor
Leitung: Martin Bambauer
2019 wurde der Orgelpunkt etwas aufgeräumt und ist unter das Dach des Bistums Trier gezogen. Gestaltet wird er mit der Software TYPO3.
Wer hätte das gedacht? Genau 100 Jahre nach dem Konzert Louis Viernes in Trier saß einer seiner Nachfolger am Spieltisch einer der größten Orgeln des Landes. Vincent Dubois, ebenso wie Olivier Latry und Philippe Lefebvre „organiste titulaire“ der Pariser Kathedrale, gab am 19. November 2021 einen Meisterkurs vor 18 Interessierten in der Konstantin-Basilika in Trier. Der dortige Kirchenmusikdirektor Martin Bambauer hatte gemeinsam mit Domorganist Josef Still den schon im „Vierne-Jahr“ 2020 vorgesehenen Kurs aus Pandemie-Gründen um ein Jahr verschieben müssen. In hervorragendem Deutsch gab der vielfach preisgekrönte Vincent Dubois an diesem Tag einen kleinen Einblick in seine vielfältige Interpretationskunst. Mit subtilen Tipps zu Überlegato, Daumenglissando und geschmeidigem Pedalgebrauch gab es reichlich technisches Rüstzeug für die Darstellung der Werke. Vor allem die Erklärungen zu Aufbau und Klangvorstellung einzelner Stellen mit den Bezügen zu zeitgenössischen Komponisten waren höchst interessant. Frappierend war die fachliche Kompetenz des Dozenten – Dubois konnte nicht nur zu allen Werken detaillierte Angaben machen und sie spielen, er zitierte auswendig auch aus diversen weiteren Stücken des Meisters! Seine humorvolle, charmante Art und die Fähigkeit, auf jede Spielerin und jeden Spieler individuell einzugehen waren ein Musterbeispiel von höchst gelungener Pädagogik!
Das Trierer „Vierne-Jahr“ 2020 wurde coronabedingt auf zwei Jahre gestreckt – aufgeführt wurden alle Orgelwerke sowie diverse Chor- und Kammermusikwerke in fast 40 Veranstaltungen! In dieser groß angelegten Hommage an Louis Vierne war der Meisterkurs von Vincent Dubois zweifellos ein gewichtiges und höchst beeindruckendes „Piéce extraordinaire“. Am Ende des Tages wünschte sich eine Teilnehmerin eine Improvisation im Stil Viernes. Der Dozent zauberte in einem etwa 10-minütigen Kaleidoskop mit zahlreichen Zitaten aus Viernes Orgelschaffen an der viermanualigen Eule-Orgel mit ihren 82 Registern die Atmosphäre von Notre-Dame in die Trierer Basilika – ein Feuerwerk an Ideen und eine höchst beeindruckende Lehrstunde, wie weit man es beim Orgelspielen bringen kann: Zum Trost: nicht jeder sitzt am Spieltisch in Notre-Dame – nur die Besten!
Peter Uhl