Die Teilnehmer der Gebetsgruppen (aber auch andere Personen) sind bestrebt, ihr Dasein und ihren Alltag im Sinne des Gebetsapostolats durch ein vertieftes Leben aus dem Glauben zu gestalten. In Verbindung mit Christus versuchen sie, ihr Leben, Arbeit und Gebet, Familie und Beruf, Krankheit und Alter, Freude und Leid in die Hand Gottes, des Vaters im Himmel, zu legen. Sie bringen ihm in apostolisch-missionarischer Weise ihr Leben als Gabe dar:
Diese Haltung nannte man früher oft „die gute Meinung“. Sie soll in geistlicher Hinsicht fruchtbar und wirksam werden für das Kommen des Reiches Gottes hier auf Erden. Sie erwächst insbesondere aus der Feier der Eucharistie. Deshalb legen die Mitglieder des Gebetsapostolats großen Wert auf die Mitfeier der Eucharistie.
Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Haltung der Hingabe des Lebens und des Alltags an Gott in besonderer Weise in der Konstitution über die Kirche (Nr. 34) herausgestellt. So ist auch verständlich, dass Papst Pius XII. bereits früher in einem Schreiben das Gebetsapostolat als eine „vollkommene Form christlichen Lebens“ bezeichnet, das den Gläubigen einen Weg zeige, „den alle erfahrenen Meister des geistlichen Lebens für ausgezeichnet halten und der zu den vorzüglichsten Mitteln der geistlichen Vervollkommnung zählt“ (Schreiben des Papstes an den Generaldirektor des Gebetsapostolats vom 16. Juni 1944).
Möglichst zu Beginn eines jeden Tages bekräftigen die Mitglieder des Gebetsapostolats ihren Willen zur Lebenshingabe an Gott mit dem sogenannten „Gebet der Hingabe“ oder einem Stoßgebet. Durch diesen Gebetsimpuls wissen sie sich verbunden mit all den Christen in der Welt, die sich für das Reich Gottes einsetzen.
Apostolisches Wirken kann nur in Gemeinschaft mit Christus und seiner Kirche ausgeübt werden. Christus ist das Haupt seines Leibes, der Kirche, sagt der hl. Paulus. Deshalb wissen sich die Mitglieder des Gebetsapostolats mit Christus und mit seiner Kirche verbunden.
Sie bejahen ihre Verantwortung für die Kirche und setzen sich – soweit es ihnen persönlich möglich ist – für sie ein. Sie versuchen, andere zur Mitarbeit zu gewinnen. Die Anliegen und Sorgen der Kirche betrachten sie als ihre eigenen.