Bild der hohen Woche

"Brannte nicht unser Herz in der Brust..."

Emmaus

Zwei Bilder innerhalb eines Rahmens schildern den Gang der Jünger nach Emmaus . Zwei Jünger fliehen aus Jerusalem: Kleopas und ein Ungenannter, der hier als Lukas (der Verfasser dieses Evangeliums!) bezeichnet wird. Emmaus, zwei Stunden entfernt, im unteren Bild „castellum“ genannt, ist ihr Ziel. Unterwegs reden sie betrübt von ihrer Enttäuschung darüber, dass das Jesus-Projekt gescheitert ist. Unterwegs schließt sich ein Dritter ihnen an. Dem schütten sie ihr Herz aus – und er deutet ihnen aus der Schrift, dass der Messias leiden müsse. Sie kennen den Begleiter (noch) nicht, aber sie laden ihn zum Abendessen ein.

Auf dem oberen Bild sehen wir die drei Männer, von links nach rechts unterwegs, im Gespräch miteinander. In der Mitte Jesus Christus, das Buch der Heiligen Schrift in der Linken, die Rechte im bekannten Redegestus erhoben. Anders als der irdische Jesus ist der auferstandene nicht mit einem purpurfarbenen Mantel bekleidet, sondern mit einem hellen, grau-grünen. So soll die neue Daseinsweise des Auferstandenen zum Ausdruck kommen - zugleich eine Erklärung dafür, dass die Jünger Jesus zunächst nicht erkennen, obwohl er in seiner ganzen Haltung doch „ganz der alte ist“! Jesus hat sich im Gespräch dem nachfolgenden Kleopas zugewandt, der die Christus-Hand nachahmt. Der vorangehende Lukas neigt sich wie Jesus zurück, aufmerksam dem Gespräch lauschend.

Erkennen...

Im zweiten Bild: die Mahlszene im befestigten Ort Emmaus, zugleich im Innenraum eines Wohnhauses  - außer der Szene von der Auferweckung der Tochter des Jairus ist dies die einzige in einem Innenraum : Auf dem oberen Bild: Bewegung, hier Geborgenheit. Von außen nach innen, von der Verkündigung zur Feier des Herrenmahls. Auf dem runden Tisch das Brot, über das Jesus den Lobpreis gesprochen hat, das er bricht und gerade dem Lukas reicht. Der empfängt es ehrfürchtig, während Kleopas die Szene mit offenen Händen und geöffneten Augen verfolgt: „Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr“ (V. 31).

Emmaus ist ganz an den linken Bildrand verschoben, rechts ist freies Feld; da tut sich ein neuer Weg auf. „Noch in derselben Stunde“ brechen die beiden Jünger auf nach Jerusalem. Sie werden den anderen Freundinnen und Freunden Jesu erzählen, wie er ihnen auf dem Weg die Schrift gedeutet hat und wie sie ihn beim Brechen des Brotes erkannt haben: „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6), „Ich bin das lebendige Brot“ (Joh 6,51).

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