Begegnung

"... da hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib"

Marias Besuch bei Elisabet

Unter einem einzigen zinnenbesetzten Rundbogen umarmen sich Maria und Elisabeth, begegnen sich zum ersten Mal Herzschlag an Herzschlag der Messias und sein Wegbereiter, küssen sich innig „Altes“ und „Neues“ Testament, fließen nahtlos ineinander über.

Zwei „Unmöglichkeiten“ werden zur einen Gewissheit: „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1,45). Die Jungfrau und die als unfruchtbar geltende alte Frau sind Trägerinnen der einen untrügerischen Hoffnung: „Der Herr rettet“. So nahe sind sie sich, Gesicht an Gesicht, dass ein selber Atem sie belebt, eine selbe Freude sie erbeben lässt.

Fest umarmen die Frauen einander, umklammern sich an Schultern und Hüften. Als gelte es, einen Freudentanz zusammen zu tanzen, zu springen und zu tanzen mit dem Kind, das in Elisabeths Schoß vor Freude hüpft in der Gegenwart des Messias.

Der Hügel unter den Füßen der beiden Frauen ist schier unwegsam. Die Berufung des Johannes wird es sein, den Weg des Herrn zu bereiten, seine Straße zu ebnen. „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken,… und alle Menschen werde das Heil sehen, das von Gott kommt.“ (Lk 3,4ff)

Schon beginnt der Hügel hoffnungsvoll zu grünen. Auch der sakrale Innenraum – Symbol der Herzensgewissheit der beiden Frauen – erfüllt sich still mit einer Atmosphäre von gläubig ewig jung grünender Hoffnung. Und Maria spricht und singt: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter…“ (Lk 1,46f)

Im Rhythmus und im Takt des „Magnifikat“ werden nun die beiden Frauen wohl doch zu tanzen beginnen, aus lauter Freude über ihren Gott. Drei mal drei Fenster rücken diesen Freudentanz vor das wohlgefällige Auge des dreifaltigen Gottes.

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