Die Arbeitsstelle „Medien für Blinde und Sehbehinderte im Bistum Trier“ produziert Hörzeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Diese sind publizistische Instrumente der Integrierten Kommunikation, die im Rahmen des Kommunikationskonzeptes des Bistums Trier beschrieben sind. Wichtigstes Produkt ist das monatlich erscheinende Audiomagazin „Trierische Tonpost“.
Die Arbeitsstelle „Medien für Blinde und Sehbehinderte im Bistum Trier“ gehört zum Arbeitsbereich 3.3 Medienkompetenz im Strategiebereich 3 Kommunikation und Medien im Bischöflichen Generalvikariat Trier.
Die Arbeitsstelle orientiert sich an den inhaltlichen Zielen des Bistums Trier. Ihre Medienprodukte tragen insbesondere dazu bei, die vom Konzept „Integrierte Kommunikation im Bistum Trier“ genannten Kommunikationsziele zu erreichen. Ein grundsätzliches Ziel ist dabei, „aus den unterschiedlichen Quellen der internen und externen Kommunikation eine Einheit herzustellen. Über die Integration der Kommunikation soll das, was das Bistum kommuniziert, eine höhere Wirkung erzielen.“ Blinde und sehbehinderte Menschen sind dabei sowohl als interne wie externe Zielgruppe angesprochen, ebenso weitere Kooperationspartner der Arbeitsstelle (z.B. Verbände, Selbsthilfegruppen u.a).
Insbesondere das Audiomagazin „Trierische Tonpost“ fördert eine einheitliche, offene und dialogische Kommunikationskultur. Es ist Instrument der Top-Down-Kommunikation und beinhaltet durch die Interaktivität (Hörerforum) auch Chancen der Bottom-Up-Kommunikation.
Die Produktionen der Arbeitsstelle richten sich an eine klar umschriebene Zielgruppe innerhalb des Bistums und weisen gleichzeitig – sowohl durch die Hörergruppen als auch durch die Kooperationspartner - über die Bistumsgrenzen hinaus.
Die Medien für Blinde und Sehbehinderte werden im Bischöflichen Generalvikariat produziert. Dazu stehen Büroräume, Studio- und Logistikräume zur Verfügung.
An der Herstellung und dem Vertrieb der Produkte arbeiten folgende Mitarbeiter mit: Der hauptamtliche Leiter, eine Verwaltungskraft im Sekretariat und drei Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst sowie ehrenamtliche Mitarbeiter im Redaktions- und Sprecherteam.
Die Personal- und Sachkosten für die Erstellung der Medien trägt das Bistum Trier. Ein Teil der Sachkosten wird durch Spenden aus der Hörerschaft gedeckt. Da die Mehrzahl der Medien ehrenamtlich produziert wird, werden sie (derzeit mit einer Ausnahme) an die Abonnenten kostenlos abgegeben. Eine weitere Finanzierungsquelle sind Auftragsproduktionen.
Zielgruppe der Publikationen sind blinde und sehbehinderte Menschen, primär im Bistum Trier, darüber hinaus aber auch bundesweit und im deutschsprachigen Ausland. Diese sind durch das gemeinsame Merkmal der Sehbehinderung bzw. Blindheit als klare Zielgruppe umschrieben und können bzgl. blindenspezifischer Themen dezidiert angesprochen werden. Auf Grund von langjährigen Erfahrungen mit der Zielgruppe kann von einer grundsätzlichen Offenheit und Ansprechbarkeit für kirchliche und religiöse Themen ausgegangen werden.
Die Tätigkeit der Arbeitsstelle ist nicht ohne die Ehrenamtlichen denkbar. Hier werden weitere Zielgruppen angesprochen, die durch die Mitarbeit in einen engeren Kontakt zum Bistum Trier kommen. Darin liegt grundsätzlich die Möglichkeit, ein positives Bild von Kirche zu gewinnen, verbunden mit der Chance auf Außenwirkung und Imagegewinn für das Bistum.
Insbesondere die „Trierische Tonpost“ (TTP) leistet, wie die anderen Bistumsmedien, einen Beitrag zu Information, Service und Verkündigung. Die TTP erscheint monatlich, wird kostenlos abgegeben und richtet sich vor allem an ältere blinde und sehbehinderte Menschen.
Die Beiträge informieren über aktuelle Schwerpunkthemen im Bistum Trier und greifen in den Servicerubriken blindenspezifische und lebenspraktische Themen auf. Innerhalb der Zielgruppe herrscht große Solidarität, in der Hörerschaft der TTP existiert ein Gemeinschaftsgefühl („community“). Das Hörerforum der TTP knüpft daran an und bietet eine Möglichkeit für die Hörer, sich auszutauschen; die TTP leistet so einen konkreten Beitrag zur praktischen Lebenshilfe und Orientierung im Alltag.
Die spirituellen Rubriken umfassen Berichte über religiöses Brauchtum und Theologie sowie Beiträge zur Verkündigung und Impulse zum Glaubensleben. Der Rückkanal Hörerforum bietet Raum für den Austausch von Glaubenserfahrungen blinder und sehbehinderter Menschen und hat somit das Potential einer spirituellen Plattform.
Um die diese Funktion qualifiziert wahrnehmen zu können, ist es erforderlich, dass theologisch geschulte Mitarbeiter an der Umsetzung beteiligt sind. Sie gewährleisten die fachliche Kompetenz und die Anbindung an die pastoralen Ziele des Bistums. In diesem Zusammenhang bemüht sich die TTP um geeignete Kooperationspartner im Bistum.
In dieser Kombination der Inhalte und Kommunikationsformen füllt das Magazin „Trierische Tonpost“ eine publizistische Lücke und erreicht Zielgruppen, die durch andere Angebote nicht in dieser Weise angesprochen werden
Über die monatliche Ausgabe der „Trierischen Tonpost“ hinaus produziert die Arbeitsstelle derzeit folgende Audiopublikationen:
Diese Angebotspalette und auch die einzelnen Produkte werden kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt.
Verantwortlich für die Produktionen der Arbeitsstelle ist ihr Leiter.
Im Bischöflichen Generalvikariat ist die Arbeitsstelle mit dem Arbeitsbereich 1.1.2 Diakonische Pastoral im Zentralbereich 1 Pastoral und Gesellschaft vernetzt. Die Anliegen der Behindertenpastoral im Bistum werden aufgegriffen und publiziert.
Durch die Gewinnung und Förderung von ehrenamtlichen Mitarbeiter, deren Schulung und Begleitung gelingt eine Kommunikation über die Grenzen der Adressatengruppe hinaus. Das ehrenamtliche Engagement in der Behindertenarbeit wird unterstützt, Barrieren zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen werden tendenziell abgebaut, Integration wird gefördert.
Die formale Qualität der Produkte ist unterschiedlich. Es besteht eine Mischung aus professionell produzierten Beiträgen (Übernahme der „RadioKirche“ vom Arbeitsbereich 3.4 Rundfunkarbeit sowie z.B. von Beiträgen des domradio und von Radio Vatikan für die TTP) und Eigenproduktionen von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die auch selbst eingelesen werden (so wird z.B. wird der „Tonpost-Paulinus“ vollständig von Ehrenamtlichen gelesen).
Durch geeignete Qualifizierungsmaßnahmen sollen hausinterne Standards für Medienproduktionen erreicht werden. Die Medienkompetenz bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wird erweitert.
Der Leiter der Arbeitsstelle ist zugleich Leiter der Redaktionskonferenz der „Trierischen Tonpost“; die Redaktionskonferenz ist das Entscheidungsgremium im Rahmen des Gesamtkonzeptes. Die Zusammensetzung und Arbeitsweise der Redaktionskonferenz regelt die Geschäftsordnung.
Durch die Teilnahme des Leiters der Arbeitsstelle an der gemeinsamen Themen- und Terminkonferenz der Redaktionen im Strategiebereich 3 Kommunikation und Medien ist die Schnittstelle zur Redaktionskonferenz der TTP geschaffen. Im Gegenzug kommen aus dem Hörerkreis Anregungen, die durch die Redaktionskonferenz und den Leiter der TTP in die Prozesse des Bistums eingebracht werden können.
Die TTP arbeitet beteiligungsorientiert und durch die Einrichtung des Hörerforums auch interaktiv. Durch die Zusammenarbeit der Hauptamtlichen mit freien und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Zuarbeitern entstehen Formen der Vernetzung, Beteiligung und Mitbestimmung auf unterschiedlichen Ebenen der Kommunikation. Die „Trierische Tonpost“ ist durch dieses Prozedere sowohl von der Ausrichtung als auch von der Umsetzung her einmalig im gesamten deutschsprachigen Raum. Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal des Bistums Trier.
Über den Leiter, die Redaktionskonferenz und auch über die Hörerschaft der TTP bieten sich Kooperationsmöglichkeiten mit den unterschiedlichen Zielgruppen, Verbänden und Institutionen an.
Durch die Vernetzung mit den im Blindenwesen tätigen Vereinen, Verbänden und Personengruppen, die professionell mit Blinden und Sehbehinderten arbeiten, werden die Informationsgewinnung aus erster Hand, der Austausch und die zielgruppenorientierte Planung gefördert. Dadurch können religiöse und lebenspraktische Angebote entwickelt und umgesetzt werden.
Im Sinne der Qualitätssicherung und –entwicklung wird die „Trierische Tonpost“ mindestens dreimal im Jahr einem sogenannten „Air-Check“ unterzogen. Die Kritiker werden aus den Reihen der Redakteure des SB 3 sowie aus der Hörerschaft angefragt. Auch die übrigen Produkte der Arbeitsstelle sollen regelmäßig in geeigneter Weise externer Kritik unterzogen werden.