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Gutenberg-Preis

Für eine hervorragende, technische, künstlerische oder wissenschaftliche Leistung im Bereich der Druckkunst, wird der mit 10.000 € dotierte Gutenberg-Preis jährlich wechselnd in Mainz und in Leipzig vergeben.

Der Gutenberg-Preis wird traditionell am Samstag der „Mainzer Johannisnacht“ vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz und dem Präsidenten der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft vergeben.

Die Kandidaten für den Gutenberg-Preis schlägt ein Kuratorium vor, das sich aus dem Oberbürgermeister oder seinem Vertreter, je einem Vertreter der Stadtratsfraktionen, die in den Ausschüssen des Rates vertreten sind, dem Direktor des Gutenberg-Museums, drei Vertretern der Gutenberg-Gesellschaft, darunter ein Vertreter des Graphischen Gewerbes, dem Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Leiter des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität sowie dem Stadtrat für Kultur der Stadt Leipzig und einer weiteren von Leipzig zu benennende Persönlichkeit zusammensetzt.

Der Preis zeichnet Personen aus, die sich im Bereich der Technikgeschichte, der Gestaltung, der wissenschaftlichen Erforschung und der Vermittlung von Büchern in der Nachfolge Gutenbergs beschäftigen. So gehören bekannte Typografen wie Hermann Zapf, Wissenschaftler wie Prof. Dr. Robert Darnton, der Erfinder des E-Books, Prof. Dr. Joseph M. Jacobson oder der Wissenschaftler und Schriftsteller Prof. Dr. Umberto Eco zu den Preisträgern.

Preisträger 2018: Alberto Manguel

Der aus Argentinien stammende Schriftsteller, Literaturdozent und Übersetzer Alberto Manguel erhält den Gutenberg-Preis 2018.

Der diesjährige Preisträger befasst sich seit Jahrzehnten mit der Buchkultur, mit der Geschichte des Lesens und der Leser, er erschließt die Geisteskultur der letzten 6.000 Jahre, indem er die vielfältigen geistigen Bezüge seit der ersten Medienrevolution (dem Übergang von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit) und die Schicksale der in zahlreichen Buchrollen, Büchern und Dateien verwobenen Gedanken, Erfahrungen, Wissen und Erzählungen zu einem großartigen Panorama der Menschheitsgeschichte über Generationen, Grenzen und Zeiten hinaus verbindet.

Das Mitglied des Präsidiums der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft, Prof. Dr. Stephan Füssel, fasst dies so zusammen: „Alberto Manguel ist ein begeisterter Leser, der seine Lektüreerlebnisse mit vielen teilen möchte und damit selbst als Schriftsteller Anteil an seinen Leseerfahrungen gibt und zum Weiterdenken anregt. Seine in 36 Sprachen übersetzte „Geschichte des Lesens“ ist eine Einladung, sich mit der Ideenwelt der Bücher und all ihren Möglichkeiten vertraut zu machen.“

„Mit Alberto Manguel erhält den Gutenberg-Preis in diesem Jahr ein Preisträger, der wie kein zweiter die Beziehung von gedrucktem Buch, der Leserschaft und dem Lesen zum zentralen Punkt seines Wirkens gemacht hat. Eine herausragende Wahl im Jubiläumsjahr, die die Bedeutung des Erbes Gutenbergs und gleichzeitig unseres Gutenberg-Preises unterstreicht“, so Kulturdezernentin Marianne Grosse , die dem Vergabe-Kuratorium vorsteht.

Alberto Manguel, geboren 1948 in Buenos Aires, wuchs in Israel und Argentinien auf und ist seit 1988 kanadischer Staatsbürger. In mehreren Sprachen zuhause, wirkte er u. a. in Buenos Aires, Paris, Mailand, London und Toronto als Verlagslektor, Literaturdozent und Übersetzer; seit 2016 ist er Direktor der argentinischen Nationalbibliothek und damit der Nachfolger des legendären Jorge L. Borges, dem blinden Bibliothekar der Argentinischen Bibliothek, dem der junge Alberto Manguel als Vorleser zur Seite stand.

Mit seinem Buch „Die Geschichte des Lesens“ schuf Alberto Manguel 1998 eine Verführung zum Lesen, die in 36 Sprachen übersetzt wurde. Soeben ist zu seinem 70. Geburtstag eine Liebeserklärung an seine eigene, 35.000 Bücher umfassende Bibliothek unter dem Titel „Die verborgene Bibliothek. Eine Elegie und zehn Abschweifungen“ (Packing My Library: An Elegy and Ten Digressions, New Haven: Yale University Press), Frankfurt am Main, S. Fischer 2018 erschienen.

Liste bisheriger Preisträger

Liste bisheriger Preisträger

1968 Giovanni Mardersteig , Verona
1971 Henri Friedlaender, Jerusalem
1974 Hermann Zapf, Darmstadt
1977 Rudolf Hell, Kiel
1980 Hellmut Lehmann-Haupt, Columbia, Mo/USA
1983 Gerrit Willem Ovink, Amsterdam
1986 Adrian Frutiger, Paris
1989 Lotte Hellinga, London
1992 Ricardo José Vicente Museros, Valencia
1994 Paul Brainerd, Seattle/USA
1996 John G. Dreyfus, London
1998 Henri-Jean Martin, Paris
2000 Joseph M. Jacobson,Cambridge, Massachusetts/USA
2002 Otto Rohse, Hamburg
2003 Robert Darnton, New Jersey/USA
2006 Hubert Wolf, Münster
2008 Dr. Michael Knoche
2010 Prof. Mahendra Patel
2012 Elizabeth Eisenstein
2014 Umberto Eco
2016 Klaus Dieter Lehmann