Zu den Kapiteln
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4.1 Erste Erwähnung der Kirche bzw. des Geistlichen
1295/97 capella (Filiale der Mutterkirche Kendenich, REK III 3532a und REK IV 20) – im Liber valoris genannt
1304 pastor ecclesie (REK III 3962)
1395 pastor seu piebanus ecciesie parochiaiis (StaK Kartäuser 190)
4.2 Patrozinium und Altäre
1596 Margareta (StaK Pantaleon Akt 7); Hochaltar (Margareta) durch Erzbischof Walram von Köln (1332–49) geweiht (Rosellen, S. 104)
Nebenaltäre: Unsere Liebe Frau (1460 genannt, StaK Pantaleon 380), Katharina, Sebastian (ursprünglich Hl. Kreuz, 1518 genannt, BrHbl 23, 1966, S. 11), Johannes von Nepomuk (ursprünglich Jakob und Matthias, Rosellen, S. 108)
4.3 Patronats- und Zehntherr
Patronat ursprünglich St. Ursula zu Köln, seit Erzbischof Wikbold von Köln (1297–1304) vom Kölner Erzbischof ausgeübt (REK IV 20)
Großer Zehnt St. Ursula zu Köln, kleiner Zehnt St. Pantaleon und St. Cäcilien zu Köln sowie Pastor zu Brühl (1453 = LAV NRW R Kk II 1527)
Für die Instandhaltung der Kirche waren im 17. Jahrhundert verantwortlich: St. Ursula zu Köln (Schiff), St. Pantaleon und St. Cäcilien zu Köln (zwei Seitenschiffe), Kirchmeister zu Brühl (Turm) und Pastor zu Brühl (Chor, StaBr 24)
4.4 Pfarrbezirk und Filialen, Dekanatszugehörigkeit
Die wahrscheinlich durch den Kölner Erzbischof Wikbold (1297–1304) zur Pfarrkirche (mit den Filialen Vochem und Merreche) erhobene Kapelle Brühl war ursprünglich (wie auch Vochem und Merreche) Filiale von Kendenich, dessen Pfarrer sich gelegentlich auch nach seinen Filialen nannte, so etwa 1262 sacerdos ecciesie de Merreche (RhSuUB 1) und 1278 piebanus de Broille (NrhUB II 717; REK IV 20; BrHb19, 1952, S. 11)
Zur Pfarrei Brühl gehörten Heide (1953 Rektoratspfarre), Daberg, Rodderhof, Vendel, Bohl, Kloster Benden (IV 5), Palmersdorf (Sebastian), Falkenlust, Cäcilienhof sowie die Filialen Merreche/Kierberg (Servatius, 1590 Sulpitius (StaK Kartäuser 939), 1908 Pfarrerhebung)
Erzdiözese Köln, Archidiakonat der Dompropstei zu Köln, Dekanat Bergheim, seit 1827 Dekanat Brühl
1949 Rektorat Brühl St. Heinrich gegründet, 1957 zur Rektoratspfarre erhoben
1953 Pfarrektorat Brühl St. Maria von den Engeln (ehemmalige Klosterkirche, IV 5), 1958 zur Rektoratspfarre erhoben
1953 Rektorat Brühl St. Stephanus gegründet, 1957 zur Rektoratspfarre erhoben
4.5 Klöster und Stifte
1207 Cisterzienserinnen-Kloster Benden (in prato beatae Marie virginis, daher auch Marienbenden genannt) zwischen Heide und Kierberg (wahrscheinlich von Margareta von Hersel) gegründet, 1802 aufgehoben (Rosellen, S. 130 ff)
1491 Grundsteinlegung zum Bau des Franziskaner-Observanten-, später Rekollekten-Klosters Brühl durch Erzbischof Hermann von Köln, 1493 Weihe des Hochaltares (Maria von den Engeln). Das Kloster soll nach der Koelhoffschen Chronik auf dem Platz, da vormals die Juden wohnten (IV 8), erbaut worden sein. 1713–18 Neubau der Klostergebäude. Klosterkirche in den 40er-Jahren des 18. Jahrhunderts als Schlosskirche neu ausgestaltet. 1802 wurde das Kloster aufgehoben, die Klostergebäude 1807 durch Napoleon an die Gemeinde zur Einrichtung einer Sekundärschule (IV 11) überwiesen (Roth)
4.6 Hospitäler und Krankenhäuser, Ärzte und Apotheker
1496 Kirchliches Hospital (Ecke Kirchgasse und Hospitalstraße, AHVN 34, 1879, S. 153 und BrHbl 10, 1953, S. 26)
1534 Stiftung zugunsten der 13 Hausarmen (huysarmer mynschen) zu Brühl, Stiftungsgut wird durch Provisoren unter Aufsicht von Amtmann, Schultheiß und Schöffen verwaltet (LAV NRW R Kk 4196)
1668 Krankenhaus der Franziskaner (neben dem Kloster) gegründet (Roth, S. 100)
1713 Chyrurgus (BrHbl 16, 1959, S. 2)
1746 Apothekenzulassung (= Hofapotheke, BrHbl 25, 1968, S. 22 )
1854 bis 1937 Provinzial-Taubstummenanstalt
1894 Krankenhaus Marienhospital gegründet
4.8 Juden, Synagoge, Friedhof, Privilegierung
1369 bleiben die Juden Brühls von der Verpfändung der Stadt durch den Erzbischof von Köln an den Grafen von Arnsberg ausgenommen (RhSuUB 29)
1369 drei jüdische Familien (RhSuUB 28)
1371 Joeden Kirchove (vor dem Kölntor, StaK Kunibert 312)
(1440) Joeden schoele (LAV NRW R Kk Kart 3)
1608 fünf jüdische Familien (PfaBr)
1738 sieben jüdische Familien (StaBr 15)
1770 vier jüdische Familien (LAV NRW R Kk II 1033)
1777 zehn jüdische Familien (ebda.)
1884 Bau einer Synagoge (Friedrichstraße), 1938 abgebrannt (BrHbl 27, 1970, S. 13 f)
Nach der Koelhoffschen Chronik (S. 913) soll das 1491 gegründete Franziskaner-Kloster (IV 5) up die platze, dae vurmails die Joeden (zu Brühl) plaegen zo wonen, erbaut worden sein. Nach Vogel (Chorographie der Stadt Brühl, 1775) soll das Kloster an der Stelle einer seit der Mitte des 13. Jahrhunderts profanierten Synagoge errichtet worden sein
4.9 Einführung der Reformation
1543 predigten Bucer und Melanchthon in Brühl
1795 erste, kurz vorher eingewanderte evangellische Familie (BrHbl 10, 1953, S. 27)
1851 evangelische Kirchengemeinde gegründet (ebda. 9, 1952, S. 9 f)
1886 evangelische Kirche erbaut (ebda.)
4.10 Konfessionszahlen
1747 Pfarrei Brühl = 850 Kommunikanten (von 1134 Einwohnern) inner- und 249 Kommunikanten (von 352 Einwohnern) außerhalb der Stadt (PfaBr Akt 7)
4.11 Schulen und Bildungseinrichtungen
1477 schoeler (PfaBr 2)
1533 Städtisches Schulhaus (BrHbl 15, 1958, S. 25 und 22, 1965, S.29)
1545 Städtischer Schulmeister (ebda. 15, 1958, S. 25)
1722 Städtische Mädchenschule (ebda. 16, 1959, S. 1)
1783 Tyrocinium der Franziskaner auf Veranlassung des Kurfürsten mit städtischen Mitteln gegründet (ebda. S. 9)
1807 Klostergebäude durch Napoleon an die Gemeinde zur Einrichtung einer Sekundärschule übergeben, 1809 College genannt, 1821 aufgelöst (BrHbl 23, 1966, S. 17 ff)
1821 Klostergebäude durch die Gemeinde an den Staat zur Einrichtung eines katholischen Lehrerseminars übergeben, 1823 eröffnet, bis 1925 (BrHbl 4, 1923, S. 1 ff und 21, 1964, S. 39 ff)
1852 evangelische Schule gegründet, 1871 von der Gemeinde übernommen und als städtische Elementarschule weitergeführt (Brühl, S. 14 f)
1865 Städtische Höhere Schule gegründet, 1879 Progymnasium, 1902 Vollgymnasium (ebda., S. 15)
1893 Lyzeum und Pensionat der Ursulinen gegründet (ebda., S. 16 f)
1904 Städtische Berufsschule gegründet (ebda., S. 17 f)
1938 Höhere Landbauschule (Rheinisches Städtebuch)
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Flink, Klaus, Rheinischer Städteatlas Brühl. Teil 4: Kirche, Schule, Kultur und Gesundheitswesen, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-bruehl.-teil-4-kirche-schule-kultur-und-gesundheitswesen/DE-2086/lido/5d316c22c970f3.21596363 (abgerufen am 19.08.2024)