Zu den Kapiteln
2. 1 Burg
Bei der in Resten erhaltenen Burg Heimbach handelt es sich nach dem Baubefund um eine ovale Ringburganlage des 13./14. Jahrhunderts, gelegen auf einem steilen Felsrücken über dem Rurtal; der die Felsspitze einnehmende Westteil (1200) bildet mit dem den höchsten Punkt beherrschenden vierkantigen Bergfried (runder Oberbau nach Einsturz 1556 erneuert), dem Palasbau und der Burgkapelle (angebliche Apsis und Teile der Nordwand erhalten) ein unregelmäßiges Dreieck. An den stadtseitigen Umfassungsmauern liegen die ehemaligen Wirtschaftsgebäude. Aus dem 19. Jahrhundert stammen der niedriger liegende Ostteil der Anlage mit der stark erneuerten Doppeltoranlage sowie die Zwinger an der Stadtseite und der westlichen Felsspitze, unter Einbeziehung einer ehemaligen Verteidigungsanlage unterhalb des Palas heute zu einem Rundgang ausgebaut (vgl. Kubach/Verbeek I, S. 354f. mit Grundrißplan; Dehio NRW I, 2005, S. 461, dort die Kapellenapsis als „angeblich“ eingestuft; IV 1)
Über die Anfänge der Burg Heimbach ist nichts bekannt; sie ist wohl als Nachfolgeeinrichtung der Königspfalz Vlatten zu verstehen, die bis ins 9. Jahrhundert wiederholter Aufenthaltsort des Königs war. Sie entstand vermutlich, als Burgen die Königshöfe als Verwaltungszentren ablösten und unter anderem zuständig wurden für die Verwaltung der Forstbezirke (I 6; Corsten, S. 195). Anfang des 11. Jahrhunderts war die Burg Heimbach funktionsfähig, wie die Belagerung und Eroberung von 1016 zeigt (in altissimis namque rupibus sita, inexpugnabilis erat, I 3; für die Besitzverhältnisse vgl. III 1 Grund- und Gerichtsherrschaft). 1342 wird die Burg, die Wohnburg der Grafen von Jülich war, als hues, seit dem 15./16. Jahrhundert meist als Schloß (sloß u.ä.) bezeichnet. Der Zugang von der Siedlung Heimbach zur Burg war ursprünglich nur über eine hohe Bogenbrücke möglich. 1884 wurden die Brückenbogen zugemauert, 1938 die Fundamente wiederentdeckt. Den Zugang sicherten drei Tore, 1556 bzw. 1559/60 als unterste, mittlere und obere Pforte bezeichnet; am unteren Burgtor befand sich ein slach boim, der 1557/58 erneuert wurde (LAV NRW R JB III R Amt H 4 fol. 97v, 242v, 243, 427)
Für die ältere Baugeschichte liegen keine Quellen vor. Seit dem 16. Jahrhundert sind den Burggrafenrechnungen zahlreiche Bau- und Reparaturnachrichten zu entnehmen, bei denen einzelne Teile der Burg erwähnt werden, z.B. 1517/18 Ausbesserung und teilweise Neuerrichtung von Pferdestall, Hundehaus, Küche, Wohnstube, Reparatur der Ringmauer (ebd. 2 fol. 209); 1550-60 Einsatz zahlreicher Handwerker (ebd. 2-4), 1556 Neubau des obersten Burgtores, 1557/58 Anlage des großen Turms und eines Bierkellers, 1558/59 der untersten Pforte (ebd. 4 fol. 187v, 241, 244, 327 u.ö.). Auch 1570/71 sind umfangreiche Bauarbeiten bezeugt (ebd. 7 fol. 318f.); 1582/83 sollte ein schloßmecher die Burg in einen verteidigungsfähigen Zustand bringen (ebd. 10 fol. 27); 1607–18 erfolgten wiederholt Notbauarbeiten (ebd. 15 fol. 29 u.ö.), 1620 wurde das Dach ausgebessert (ebd. 16 fol. 371); 1628/29 wurden Dachdecker-, Glaser-, Maurer-, Schlosser-, Schmiede- und Zimmermannsarbeiten vorgenommen (ebd. 18 fol. 31). 1641/42 gab es erhebliche Beschädigungen durch Weimarische Soldaten (ebd. 30 fol. 48, 56; 31, fol. 20f., 30). 1642/43 wurden zwei neue Tore gebaut, Dach, Fenster und Türen ausgebessert (ebd. 31 fol. 31); 1644 werden zwei, 1646 drei neue Schilderhäuschen und der Einsatz zahlreicher Handwerker erwähnt (ebd. 33 fol. 33; 34 fol. 34; 35 fol. 34); 1649/50 Wiederaufbau der zerfallenen Mauer am Großhaus (ebd. 38 fol. 32); Bauarbeiten auch 1657-60 und 1678/79 bezeugt (ebd. 46-49, 67).
1687 wurde das Schloß beim Stadtbrand zur Ruine (II 2). Der Burggraf bezog Wohnung im Ort (LAV NRW R JB III R Amt H 100 fol. 87; 166 fol. 2v; Quix, S. 10). In der Folgezeit verfiel die Burg, lediglich 1692 ist die Reparatur der wandtportz bezeugt (LAV NRW R JB III R Amt H 90 fol. 14v). Bis (1790) wohnte offenbar ein Pförtner und Kellnerei-Kornmesser auf der zerfallenen Burg (ebd. 90–161). 1792/93 wurde das Kellnereidach ein letztes Mal ausgebessert (ebd. 163 fol. 80); 1839 wird die Burg als Ruine bezeichnet (Quix, S. 10). 1902 sollte nach Sicherungsarbeiten darin eine Gastwirtschaft eingerichtet werden. Doch nach Einsturz eines Stücks der Festungsmauer 1904 drohte der Abriß der Anlage. Der daraufhin gegründete „Verein zur Erhaltung der Burgruine Heimbach e.V. zu Düren“ kaufte die Ruine und rettete sie vor dem völligen Verfall. 1935 erwarb der Kreis Schleiden die Burg, um dort ein Heimatmuseum und einen Mittelpunkt für kulturelle Veranstaltungen einzurichten; (1939) waren die Wiederaufbauarbeiten weitgehend abgeschlossen. 1944/45 verursachte Artilleriebeschuß starke Schäden. 1952 verpachtete der Kreis Schleiden die Burg an eine Düsseldorfer Brauerei mit der Verpflichtung, die beiden Vortürme wieder aufzubauen. Die Brauerei richtete das Kavaliershaus als Hotel und Restaurant her. 1969 löste der Kreis den Vertrag mit der Brauerei und beschloß den weiteren Ausbau der Anlage. Mit der kommunalen Neugliederung 1972 ging die Burg an den Kreis Düren über, der sie weiter sicherte und eine Burgschänke baute; der Pallas sollte zu einem Erwachsenenbildungszentrum der Kreisvolkshochschule ausgebaut werden. 1979 schenkte der Kreis Düren der Stadt Heimbach die restaurierte Burg, die heute zum Teil als Gastronomiebetrieb, Dependance des Kunstfördervereins des Kreises Düren sowie als Bürgerhaus genutzt wird (Kra Euskirchen SLE I 201; E. Mathes, Heimbach–Wiederaufbau der Burg. In: Jb. Kr. Düren 1973, S. 29–33; Jb. Kr. Düren 1974, S. 16; Jb. Kr. Düren 1975, S. 152; 1980, S. 128; Saupp, S. 177, 179; zur Ansicht der Burgruine im XVIII. Jh. vgl. Tafel 3, die Federzeichungen von Roidkin um 1725 und Xhrouet um 1750)
Zum Burgpersonal vgl. III 1 Amtsträger und Bedienstete.
2. 2 Siedlungsentwicklung, Befestigung, Brände
Namengebend für den Ort war der 1069 (vor der Ortsnennung!) erstmals erwähnte Bach, der durch den Ort fließt und dort in die Rur mündet: ubi Heingebahc influit Ruram (I 3 ). Nach Regulierung und Verrohrung (1866, 1949/52, Chronik Deuser; StaH Gemeinderatsprotokolle 1950/51; ebd. Akt 118, 674; VB Grenzkr. Schleiden 1949; Kra Euskirchen SLE II 541) ist der Bach in der Ortslage heute nicht mehr sichtbar. Kern der Siedlung Heimbach war die Anfang des 11. Jahrhunderts sicher bestehende Burganlage (II 1), an die sich wegen der geographischen Gegebenheiten die Häuser nur nach Süden und Osten anschließen konnten. Die ersten Gebäude dürften unmittelbar vor dem Burgtor errichtet worden sein. Die Talsiedlung, deren Anfänge vielleicht schon im 10. oder 11. Jahrhundert liegen, entwickelte sich vor allem entlang dem Unterlauf des Heimbachs östlich der Burganlage, wie der Grundriß von 1823 zeigt (Tafel 1, Grundriß; dort ist die Burg nicht eingetragen, zu ihrer Lage vgl. Tafel 1, DGK)
Die Burg trug seit dem 13. Jahrhundert als Mittelpunkt eines landesherrlichen Amtes zu einer größeren Bedeutung der Siedlung bei und zog mit dieser Funktion sicherlich zusätzlich Beamte, Händler oder Handwerker an. Eine Ausbauphase der Siedlung könnte daher im 13. Jahrhundert liegen. Die Ausstattung mit Freiheiten, die erstmals 1343 genannt werden, deutet möglicherweise auf eine gewisse räumlich Geschlossenheit der Siedlung hin. Deren Ausdehnungsmöglichkeiten waren aufgrund der Talenge jedoch begrenzt, wie es eine Quelle von 1733 formuliert: Der [!] Dahl Heimbach zu beyden Seithen zwischen gesonderter hohen Bergen gantz enge und eingeschränckt gelegen ist (LAV NRW R JB III R Amt H 166 fol. 2; zur Tallage vgl. auch insges. Tafel 2). Die Häuser waren noch im 18. Jahrhundert durchweg aus Holz und Lehm, die Gassen eng. 1792 heißt es, die Gebäude seien aus Holtz, Leyen und Strohe zusammen gemacht, die Gassen nur höchstens so breit [...] das zur Noth ein Gefehrt dem anderen jedoch nicht überall außweichen könne (BAA Pfa Heimbach 3, 2539 fol. 1v)
Die Siedlung teilte sich in oberes und unteres Tal, ohne eine exakte Grenze (z.B. 1693/94: im understen Dahl, oben im Dahl, LAV NRW R Jülicher Gerichte IX 15 fol. 67v, 70). Noch heute spricht man vom Ober– und Unterdorf. Eine Befestigung erübrigte sich wegen der geographischen Lage und der das Rurtal beherrschenden Burg; gesichert war der Zugang zum Ort durch zwei Tore, deren Existenz seit dem 15. bzw. 16. Jahrhundert bekannt ist (II 3 Tore). Mehrere Brandkatastrophen suchten den Ort heim: 1676 Brand von 24 Häusern im unteren Tal, 1679 einer Häuserzeile im oberen Tal. 1687 zerstörte ein verheerender Stadtbrand neben vielen Häusern auch Burg und Kirche, worauf der Herzog von Jülich den Einwohnern Holz zum Wiederaufbau anwies und ihnen auf zehn Jahre alle Steuern und Abgaben erließ (Quix, S. 17f.; LAV NRW R JB III R Amt H 166 fol. 2)
Der Grundriß von 1823 (Tafel 1) zeigt, daß sich der Ort zu dieser Zeit bereits mit einigen Häusern über die eigentliche Talsiedlung hinaus ausgedehnt hatte : Westlich des ehemaligen Untertores waren Gebäude bis zur Mündung des Baches in die Rur sowie entlang dem Bachoberlauf außerhalb des Obertores entlang von Straße und Bach in Richtung Vlatten–Gemünd entstanden. 1824/25 nutzte Baumeister Ulich einen teilweisen Stadtbrand dazu, einen geordneten Aufbau nach einem Gesamtplan durchzusetzen. Das scheint gelungen zu sein, während eine planmäßige Erweiterung der Siedlung im 19. Jahrhundert wegen fehlender finanzieller Mittel nicht möglich war. 1843 heißt es, die Gemeinde [sei] zu arm und [würde] durch Beischläge beinahe erdrückt (LHAK 403/10623 S. 95–99)
1938-42 sahen Planungen eine völlige Umgestaltung des Ortes im Sinne der NS-Architektur mit dem teilweisen Abriß alter Bausubstanz, der Anlegung von Versammlungsplätzen, der Verlegung der Hauptverkehrsader, Errichtung von repräsentativen Bauwerken für Partei und Verwaltung sowie einer großen Kolonie auf der südlichen Rurseite vor. Der Zweite Weltkrieg verhinderte die Umsetzung der Pläne des Aachener Architekten Benno Schachner, lediglich die Anlage eines Museums auf der Burg wurde teilweise realisiert (II 1; Saupp, S. 137-142)
Im Zweiten Weltkrieg, vor allem ab 1944 bis zur Besetzung durch amerikanische Truppen am 2. März 1945, erlitt der Ort erhebliche Schäden durch Bombenangriffe und Beschuß; am 15. Dezember 1944 wurde fast das ganze Oberdorf vernichtet. Von den insgesamt ca. 500 Wohnungen waren bei Kriegsende 450 zu ca. 60 % zerstört, außerdem die Johannes-Brücke über die Rur, das Rathaus und die Schule (Saupp, S. 144-146, 153-155). (1950) wurden beim Wiederaufbau Straßenbegradigungen vorgenommen (StaH Akt 175). Eine Erweiterung der Siedlung erfolgte erst im 20. Jahrhundert durch Erschließung von Neubaugebieten; durch die kommunale Neugliederung 1968-70 vergrößerte sich das Gemeindegebiet erheblich (I 7; I 8). Seit 2004 liegen große Teile der Gemarkung Heimbach im Nationalpark Eifel, die Stadt selbst ist als Wohngebiet daraus ausgegliedert
2. 2 Friedhöfe
1823 katholischer und evangelischer Friedhof bei der Kirche auf dem Urkataster ausgewiesen (Tafel 1, Grundriß). 1928/29 Einrichtung eines neuen evangelischen Friedhofs im Heimbachtal
(1950) je ein katholischer und evangelischer Friedhof in Heimbach; der „alte“ evangelische Friedhof wird 1966 geschlossen (StaH A 438)
2. 2 Versorgungseinrichtungen
Ab 1907 elektrische Straßenbeleutung in Heimbach (Saupp, S. 92)
2. 3 Drei Tore
Das Urkataster von 1823 zeigt keine Tore, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt wohl noch vorhanden waren. Die Lage des Obertores läßt sich durch zwei fast quadratische Bauwerke zu beiden Seiten der Straße und des Heimbaches an der Abzweigung der Bergstraße von der heutigen Hengebachstraße identifizieren (Tafel 1, Grundriß). Beim Ausbau der Provinzialstraße wurden 1862/64 Teile der Tore niedergelegt, 1874 beim Bau der Straße Gemünd–Heimbach die Reste abgerissen (Reitz, S. 10; nach Bachem, Hengebach, S. 265 u. KD Kr. Schleiden, S. 164 wurden die Tore 1862 niedergelegt)
15. Jahrhundert Ruyrportzen (Gugat, S. 290, Anm. 29) = 1507 Roirpotzen (LAV NRW R JB III R Amt H 165 fol. 4), 1733 auf der hohen pfortten (ebd. 166 fol. 47v); Rurportz heißt heute eine Stelle nahe dem Burgaufgang
1591 unden ahn der pfortzen (ebd. Jülicher Gerichte IX 14 fol. 76) = 1652 unterste Pfortz (ebd. 15 fol. 30), lag wohl nahe der Rurbrücke
1598 oben bei der portzen (ebd. 14 fol. 126v) = 1618 oben dem dhale Heimbach vor dero portzen (ebd. JB III R Amt H 165 fol. 108). Es stand an der heutigen Hengebachstraße in Richtung Vlatten
2. 5 Straßen
Das Heimbacher Häuserregister von 1507 enthält – wie das Urkataster von 1823 (Tafel 1, Grundriß) - keine Straßen; in der Regel dienten die Nachbarhäuser bzw. Flurnamen zur Lokalisierung (ebd. fol. 2–28). Auch in den Lagerbüchern von 1733 und 1759 finden sich kaum Angaben zu Straßen und Plätzen. Bei der Lageangabe wird häufig lediglich zwischen unden oder oben im Dahl unterschieden (II 2)
1489 up der sc(h)roepen (LAV NRW R Mariawald Akt 16 fol. 7v u.ö.; Friedländer, S. 77). Name noch (1980) bekannt, bezeichnete die Hofgasse nahe der alten Zehntscheune
1497 up dem geuel (LAV NRW R Mariawald Akt 16 fol. 120) = heute Am Giebel (Tafel 1, DGK). 1602 uf der Kant uf dem Gevel (LAV NRW R JB III R Amt H 14 fol. 73). Einen Straßennamen Kant gibt es nicht mehr, gemeint ist die Zeilenecke der ehemaligen Hauptstraße an der heutigen Straße Am Giebel. Die heutige Straße Auf der Kante liegt in Vlatten
1504 up de Trappen (ebd. 1 fol. 196)
1507 moillen gass, moillenkellen (ebd. 165 fol. 5 u.ö.) = 1759 Muhlengasse (ebd. 167)
(1530) uf der Smitt (ebd. Mariawald Akt 16 fol. 152v). Die alte „Schmiede“ lag hinter dem heutigen Hotel Eifeler Hof (heute Glasbläserei)
(1530) Das Pfarrhaus liegt an dem Moises (ebd. fol. 151)
1541 an der Banen (ebd. Dep. Sta Aachen I 3 fol. 36v) = 1759 an der Bahnen (ebd. JB III R Amt H 167). Die dort liegenden Häuser gehörten vielleicht zur Befestigung im Vorfeld der Burg an der Rurpforte (Bachem, Hengebach, S. 20). Heute Mariawalder Straße
1555 in der Gaßen (LAV NRW R JB III R Amt H 165) = 1612 an der gassen, an der gemeinen straßen (ebd. Jülicher Gerichte IX 14 fol. 266v) = 1733 ahm Eichenberg ahn der gaßen (ebd. JB III R Amt H 166 fol. 45) = 1740 gemeine gaß (ebd. Jülicher Gerichte IX 15 fol. 201)
1555 zur Bach (ebd. JB III R Amt H 165), 1604 liegen zwei Häuser uf der Bach (ebd. fol. 33v, 192v–193), 1759 an der Bach (ebd. 167). Gemeint ist wohl der Heimbach
1555 uf der Leyen (ebd. 3 fol. 332vf.), 1587 uf der Leien hinder dem Muller (ebd. Jülicher Gerichte IX 14 fol. 41). Die dortigen Häuser lagen wohl an der Burg und gehörten zur Burgbefestigung (Bachem, Hengebach, S. 33). Heute im Bereich der Mariawalder Straße
1559 Kirchoffsgasse (LAV NRW R JB II 230 fol. 436v, 438), Lage unbekannt
1559 Kreyffsgassen (ebd. fol. 439), Lage unbekannt
1559 up dem Dych (ebd.), 1577 Gasse uf dem Dick nahe der Kirche, wo die Gemeinde ein Haus als Schule kauft (BAA Urk 868; IV 11). Heute Teichstraße (Tafel 1, DGK)
1598 am berg (LAV NRW R Jülicher Gerichte IX 14 fol. 144v) = heute Bergstraße
[18. Jahrhundert] Stieren Gaßen (BAA Hs 700, 7132 fol. 57), unklar, ob inner- oder außerhalb von Heimbach
1715 Kirschenbrucks gaßen (I 1 )
1733 auffem Driesch oder auf dem Deich (LAV NRW R JB III R Amt H 166 fol. 48). Vielleicht identisch mit Diesch (s. Teichstraße)
1733 neben dem untersten Damm vorhaupt die Straß (ebd. fol. 115v-122v). Vermutlich unterer Bereich der heutigen Teichstraße (Tafel 1, DGK)
1733 auf Stuben (LAV NRW R JB III R Amt H 166 fol. 136). Vielleicht identisch mit Stuffenberg gegenüber der ehemaligen Klostermühle
1956/58 Ausbau des ersten Teils der Straße Im Heimbachtal (StaH A 682)
1956/58 Ausbau der Goldkuhlstraße in Heimbach-Hasenfeld (ebd.)
1962/63 und 1963/67 Ausbau des Seerandweges (StaH A 681; Tafel 1, DGK)
1962/63 Ausbau der Straße Am Eichelberg (StaH A 647; Tafel 1, DGK)
1963/69 Ausbau der Schulstraße in Heimbach (StaH A 085 u. 279)
2. 5 Plätze
1554 Als Handels- oder Marktplatz dient ein Platz vor der Burg: der custerien platz von Nideck, dair die cremer sunst außlegen (LAV NRW R JB III R Amt H 3 fol. 216v; III 2 Markt)
1686 das gemein plätzgen im Kummer (III 6 ), unklar, ob in oder bei Heimbach
1742 Verkismark nacher dem berg (LAV NRW R Jülicher Gerichte IX 15 fol. 204v; III 2 Markt), heute unbekannt
2. 5 Rathaus
1800 kein öffentliches Gebäude in Heimbach (LAV NRW R Roerdep. 2165 fol. 195f.). Die Gemeinde- bzw. Mairieverwaltung ist in Privathäusern untergebracht
1896 Einrichtung des Rathauses in einem durch Kauf erworbenen Haus, das 1944 zerstört wird. 1951 Wiederaufbau (HK Schleiden 4, 1954, S. 129f.; Chronik Deuser; StaH A 524, 519), 1981/82 Erweiterungsbau
2. 5 Vogthaus
Vermutlich seit 1678 Wohnung des Amtmanns und Burgverwalters; 1968 Abriß nach Kriegsbeschädigungen (Saupp, S. 173); seitdem Nutzung des Areals (heute Vogtplatz) an der Kreuzung Hengebach-/Mariawalder Straße als Parkplatz
2. 5 Brunnen
1499 poetz erwähnt = wohl der Burgbrunnen = 1557/58 putz uf dem sloss (LAV NRW R JB III R Amt H 1 fol. 6; 4 fol. 244)
1604 Greingerts Putz, nahe einem Haus am Berg (ebd. 165 fol. 177), vielleicht = 1733 Grein- oder Gavelspütz (ebd. 166 fol. 50) bzw. Green Pütz, der 1759 im Tal liegt (ebd. 167; II 5). Green/Gren heißt eine Stelle westlich der Burg, wo bis 1904 die Ölmühle stand
2. 6 Rechtsdenkmäler
Galgen
1556 und 1759 wird bei Hergarten eine Stelle auf der hohen Fuhr unter dem Gericht zu Heimbach genannt (LAV NRW R JB III R Amt H 165 fol. 56v u.ö.; 167 fol. 21–23; R. Weber, Der große oder wilde Zehnt zu Heimbach, 1989, S. 13-15), 1782 am Gericht bei Malsbenden (BAA Hs 700, 7132 fol. 73). Der Flurname Am Gericht nordöstlich Hof Walbig bezeichnet vermutlich den Standort des Galgens
Pranger
1687 wird der freistehende Pranger (Kracht) nach Zerstörung beim Stadtbrand erneuert (Quix, S. 18; II 2)
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Neu, Peter, Rheinischer Städteatlas Heimbach. Teil 2: Topographie, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-heimbach.-teil-2-topographie/DE-2086/lido/5d779c07a43848.38948668 (abgerufen am 19.08.2024)