Zu den Kapiteln
Dem universell gebildeten Friedrich Gottlieb Welcker ist die Gründung des Akademischen Kunstmuseums Bonn zu verdanken, womit er einer der frühesten und in mancher Hinsicht zum ersten Gestalter der heute vielfältigen Museumslandschaft Deutschlands war.
Friedrich Gottlieb Welcker wurde am 4.11.1784 im hessischen Grünberg als Sohn von Heinrich Friedrich Philipp Christoph Welcker (1756-1829) und seiner Ehefrau Johanette Dorothea Magdalena, geborene Strack (1757-1829) geboren. Der aus Udenhausen (heute Stadt Grebenau) stammende Vater war wie seine Vorfahren und die seiner Ehefrau evangelischer Geistlicher. Philipp Welcker wurde 1786 als Adjunkt seines Schwiegervaters nach Ober-Ofleiden (heute Stadt Homberg/Ohm) versetzt.
Nach der Unterrichtung durch einen Hauslehrer sollte der Sohn 1801 das Pädagogium in Gießen besuchen, begann jedoch wegen seiner großen Begabung sogleich ein Studium. Er verbrachte seine beiden akademischen Jahre an der Universität Gießen ohne einen bestimmten Plan, hörte Kirchengeschichte, Logik, Philosophie und Jura, betrieb Mathematik, Physik, Chemie und Arabisch. Zu seinem Bedauern gab es noch keine generelle Pluralität der Altertumswissenschaften in klar voneinander geschiedenen Disziplinen. 1803 wurde er Lehrer der Quinta des Gießener Pädagogiums. Daneben arbeitete wissenschaftlich und legte am 23.12.1803 seine Dissertation Exercitatio philologica imaginem Ulyssis quae in Iliade exstat adumbrans vor. Fortan trug er in Theologie vor und widmete sich privat der Orphischen Argonautica, die er in der Literaturzeitschrift „Neuer Teutscher Merkur“ 1804 veröffentlichte.
1805 machte er während einer Reise nach Jena und Halle die Bekanntschaft von Johann Heinrich Voß (1751-1826), dessen bis heute gültige Übersetzung der Odyssee 1781 erschienen war. Aber wie Voß´ Auffassung, griechische Lyriker nach dem Bedürfnis der Zeit neu zu übersetzen, reizte Welcker auch dessen Abneigung gegen den Absolutismus. Bereits 1806 veröffentlichte er, von Voß inspiriert, im Schulprogramm des Pädagogiums Gießen eine Untersuchung über Pindars I. Olympische Ode. Der Begründer der wissenschaftlichen Metrik, August Boeckh (1785-1867), nahm dieses Frühwerk Welckers in seine epochemachenden Kommentare zu Pindar auf und äußerte sich lobend über Welckers Vergleich mit einer Textstelle bei Tacitus[1].
Am 3.8.1806 brach Welcker nach Italien auf. Seine Wanderung führte ihn nach Yverdon, wo er dem bedeutenden Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1828) seine Aufwartung machte. Über Mailand, Bergamo, Verona, Padua, Venedig und Bologna erreichte Welcker am 1.11.1806 das von Napoleons Truppen besetzte Rom. Wie auch später ließ sich Welcker jedoch nicht von aktuellen politischen Verhältnissen beeindrucken. In der Stadt am Tiber begegnete Welcker bedeutenden Persönlichkeiten. Wilhelm von Humboldt (1767-1835) war dort seit 1801 (bis 1808) preußischer Ministerpräsident. Im Februar 1807 wurde Welcker Tutor der Humboldtschen Kinder. Johann Georg Zoëga (1755-1809), der seit 20 Jahren in Rom lebende bedeutendste zeitgenössische Archäologe, brachte dem jungen Welcker die Stadt der Caesaren näher. Ob Welcker und Zoëga in einem romantischen Verhältnis sexueller Natur standen, ist nicht verbürgt. Im Greisenalter wollte sich Welcker jedenfalls nicht mehr daran erinnern, obwohl er sogar der Biograph seines Lehrmeisters wurde. Zoëga lehrte Welcker, die Werke der antiken Dichter und bildenden Künstler als Einheit zu begreifen. Verstärkt wurde diese methodische Anlage, für die Welcker später traditionsstiftend wirkte, durch seine Bekanntschaft mit Bertel Thorwaldsen (1770-1844), neben Antonio Canova (1757-1822) der begnadetste klassizistische Bildhauer. Diese Bekanntschaften prägten Welcker ein Leben lang. Der Philologe wurde in Rom zum Archäologen.
1808 kehrte Welcker nach Gießen zurück, wo ihm auf Empfehlung Humboldts eine ordentliche Professur angeboten wurde, die er unter Beibehaltung seiner Lehrstelle am Pädagogium annahm. Das war gleichzeitig ein Wendepunkt in der Wissenschaftsgeschichte, denn erstmals gab es an einer deutschen Universität einen ordentlichen Lehrstuhl für Archäologie. 1812 wurde auf Betreiben Welckers das philologische Seminar eingerichtet, dem er selbst vorstand. Diese fruchtbare Zeit akademischer Lehre wurde jedoch durch das Wiederaufflammen des Krieges gegen Napoleon unterbrochen. Als Offizier des Großherzoglich Hessischen Freiwilligen-Jägerkorps führte es Welcker bis nach Lyon, wo er am 14.4.1814 das Kriegsende erlebte. Die Zeit bis zum Rückmarsch nutzte er, um die Bekanntschaft des Direktors François Artaud (1767-1838) zu machen, der dem 1801 gegründeten Museum (Musée des Beaux Arts Lyon) vorstand. Artaud ließ ihn in seinem Haus stöbern, wobei Welcker einen ersten Eindruck von der Museumsarbeit bekam. Am 7.7.1814 kehrte er nach Ober-Ofleiden zurück, um sogleich wieder abzureisen. Ein volles Jahr verbrachte er in Kopenhagen, wo er in der Königlichen Bibliothek den Nachlass Zoëgas bearbeitete. Die lange Abwesenheit von seinem Lehrstuhl brachte Welcker Ärger mit der Gießener Pädagogenkommission ein, sodass er um Entlassung bat und im Oktober 1816 eine Professur in Göttingen antrat.
Auf Betreiben des preußischen Kultusministers Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein (1770-1840) und nach einem ausschlaggebenden Gutachten des seinerzeitigen Oberpräsidenten der Rheinprovinzen Johann August Sack (1764-1831) aus dem Jahre 1815 wurde am 18.10.1818 die Universität Bonn gegründet. Das Akademische Kunstmuseum fand feste Verankerung im Universitätsplan. Der Kurator der Universität, der Oberpräsident der Provinz Jülich-Kleve-Berg, Friedrich Ludwig Christian Graf zu Solms-Laubach, erließ am 29.4.1819 die endgültige Verfügung über die Einrichtung der Museumsräume.
Solms-Laubach war es auch, der bereits 1816 um die Berufung Welckers gebeten hatte, da man ihn, wie Wilhelm von Humboldt in einem Brief an Georg Ludwig Heinrich Nicolovius (1767-1839), Sektionsleiter für Kultus und öffentlichen Unterricht im preußischen Innenministerium, schrieb, schon vor der Errichtung der Universität, bei der Bibliothek, würde brauchen können[2]. Welcker war hoch erfreut und bekannte anlässlich der Aussicht, ins Rheinland gehen zu können: Ich […] glaube auch, dass im Ganzen genommen, […] die Natur der Menschen dort mir mehr zusagen wird als hier.[3] Aber erst am 7.2.1819 wurde seine Ernennung zum Professor und Oberbibliothekar an der Universität Bonn ausgesprochen. Gleichzeitig wurde sein jüngerer Bruder Karl Theodor Welcker als Rechtsprofessor nach Bonn berufen. Überdies traf er dort auf namhafte Kollegen wie Ernst Moritz Arndt sowie August Wilhelm von Schlegel. Aber der Gesinnungsterror der Karlsbader Beschlüsse vom August 1819 warf seine Schatten voraus. Die Brüder Welcker wurden zwar verhaftet, und gegen Karl Theodor 1822 ein Disziplinarverfahren eröffnet, aber der Verdacht des Landesverrates konnte nicht bestätigt werden. Karl Theodor folgte dem Ruf der Universität Freiburg und Friedrich Gottlieb wurde bis 1825 von allen Vorwürfen entlastet. Arndt musste darauf bis 1840 warten. Die Welckers blieben unbehelligt, Arndt jedoch wurde suspendiert und erst 1840 rehabilitiert, Friedrich Gottlieb Welcker erhielt schon 1825 seine Ehre zurück.
Ungeachtet dessen stürzte sich Welcker auf seine Aufgaben. Von Oktober 1819 bis März 1821 vermehrte er den Bestand der Bibliothek um 14.000 Bände, am Ende seiner Dienstzeit 1854 verfügte diese über 115.000. Gleichzeitig wurde um das Akademische Kunstmuseum gerungen. Obwohl das Museum im Universitätsplan vorgesehen war, gab es zunächst ein Problem, denn am 4.1.1820 war durch Erlass des Staatskanzlers Karl August von Hardenberg (1750-1822) das „Museum rheinisch-westfälischer Altertümer“ ins Leben gerufen worden. Ihm stand Wilhelm Dorow (1790-1846) vor, der seine Sammlung, ergänzt durch die in der Provinz zerstreuten Denkmäler, in Köln aufstellen wollte, während das Berliner Ministerium sie der Universität Bonn unterordnen wollte. Letztlich setzte sich die Universität durch. Nur widerwillig räumte Dorow im Februar 1822 den dem Akademischen Museum zugedachten Raum, den ehemaligen Orangeriesaal unter der Bibliothek. Am 29.7.1822 wurde Dorow seiner Stellung enthoben, 1824 folgte Schlegel ihm als Direktor nach. In diesem unübersichtlichen Gemenge zeigte sich deutlich, dass das Akademische Kunstmuseum zwar nicht dem ersten Gedanken nach, aber in der Art der Ausführung die eigentliche Schöpfung von Friedrich Gottlieb Welcker war.
Hintergrund war die Sicherstellung von Kunstwerken durch französische Kommissionen in den besetzten Teilen Europas. Um von diesen Gipsabgüsse herzustellen, wurde im Louvre die größte Formerei der Zeit gegründet. Da viele Originale verschollen waren, stellte diese nunmehr für die Sammlung des Rheinlandes Abgüsse zur akademischen Lehre her. Dahinter standen die Akzeptanz der Antike als geistige Norm und die Auffassung, dass das Studium der Kunst einen wesentlichen Beitrag zur Bildung des Menschen darstellte.
Welcker bat noch während seiner Göttinger Zeit 1818 den Direktor des Fridericianums in Kassel, Friedrich Völkel (1762-1829), einen Essay über das Schicksal der antiken Skulpturen des Museums zu verfassen. Völkel nannte zwar den französischen Kommissar Dominique-Vivant Denon (1747-1825) den Akratus unsrer Zeit, bestätigte aber gleichzeitig, dass die französischen Restauratoren manche Antiken in einen weit besseren Zustand versetzt hatten, als er jemals in der ursprünglichen Sammlung gewesen war[4]. Im Ganzen zeigte er sich zufrieden mit dem neuen, gesteigerten Stellenwert, den die Kunstwerke nach ihrer Aufstellung in Paris erfuhren. Es sei sogar ein großer wissenschaftlicher Fortschritt bei der Deutung und Zuordnung einiger Stücke erzielt worden, der vorher ohne Vergleichsmonumente nicht möglich gewesen sei.
Mit einem Schreiben des neuen Kurators der Universität Bonn, Philipp Joseph von Rehfues (1779-1843), an Welcker vom 8.2.1822 begann der eigentliche Aufbau des Akademischen Kunstmuseums. Beim Umbau der Museumsräume konnte Welcker seine in Rom erworbene Vorstellung einer Einheit von Schrift und Bild umsetzen. Bereits am 9.9.1819 hatte Solms-Laubach Schlegel und Welcker aufgefordert, gemeinsam Vorschläge für den Aufbau der Gipssammlung zu machen. Die Auswahl sollte einem doppelten Zweck entsprechen: zum einen die Bildung einer für die Kunstgeschichte belehrenden Reihe, zum anderen die vollständige Darstellung des Kreises der Mythologie. Die ersten Abgüsse aus Paris trafen im Juli 1820 in Bonn ein, während vor allem die zweite Lieferung vom März 1821 den großen Wert von Gipsabgüssen zeigte. Es kamen Abgüsse von 22 Reliefs des Parthenon-Frieses, zwei Metopen vom Parthenon sowie elf Metopen des Hephaistos-Tempels in die Bonner Sammlung. Diese Abgüsse waren schon am Ende des 18. Jahrhunderts in Athen gemacht worden. Sie sind von unschätzbarem Wert, da die am Bau verbliebenen Originale inzwischen zur Unkenntlichkeit verwittert oder ganz zerstört sind. Daneben legte Welcker auch den Grundstock für die Sammlung von Originalen, zu der unter anderm eine Hydria (Wasserkrug) des berühmten Meisters Euthymides gehörte. 1827 war die Sammlung so angewachsen, dass Welcker auf Anregung des Ministeriums einen Führer veröffentlichen konnte.
In der Zeit, in der Welcker das erste Museum einer neuen Art schuf, worin er die Denkmalkunde mit der Philologie verknüpfte, hatte er seit 1831 die Redaktion der Zeitschrift „Rheinisches Museum für Philologie“ inne. Auch arbeitete er an seiner Götterlehre, in die seine Überlegungen zur griechischen Mythologie einfließen sollten. Außerhalb der Universität verkehrte er, wohnhaft am Münsterplatz Nr. 106, oft und gerne mit Arndt, der noch suspendiert war. Neben der Erschütterung durch den Tod seiner Eltern 1829 plagte ihn ein Augenleiden fast bis zur Erblindung.
Karl Marx immatrikulierte sich am 17.10.1835 in Bonn. Zehn Tage später schrieb er sich für das Wintersemester als dritter Hörer bei Welckers Privatvorlesung über die griechische und römische Götterlehre ein. Dort traf er auf Emanuel Geibel (1815-1884), den späteren Lyriker. Karl Marx wurde von Welckers Götterlehre zu seinen Ansichten über das Verhältnis der griechischen Kunst zur Gegenwart inspiriert.
Gegen Ende der 1830er Jahre wandte sich Welcker, müde und gealtert, immer mehr von der Welt ab. Heinrich von Brunn (1822-1894), sein Schüler und später gefeierter Ordinarius in München, traf Welcker 1839 zum ersten Mal. Er sah mit seinem jugendlichen Blick neben der würdevollen Gemessenheit des berühmten Gelehrten auch das archetypische Bild des deutschen Professors: Auch das Unpraktische im gewöhnlichen Leben gehörte dazu; und natürlich fehlte auch nicht ein Stück des alten Junggesellen nach der Richtung des würdevollen Onkels.[5] Dass Welcker dennoch zu alter Energie zurückfand, lag auch an der Berufung des jungen Gelehrten Friedrich Ritschl (1806-1876) an die Universität. Für Ritschl war Welckers Götterlehre wie der Blick eines Sehers in die Zukunft. Auch konnte er dessen eigenartige, schöpferische Genialität intuitiv erfassen.
1841 machte sich Friedrich Gottlieb Welcker auf, endlich sein Sehnsuchtsland Hellas zu besuchen. Über Koblenz und Trier führte ihn sein Weg nach Metz und von dort aus weiter nach Paris. Über Lyon, Marseille und Genua kam er am 19.11.1841 in Rom an. Dort traf er noch einmal den alten Thorwaldsen. In Begleitung eines seiner Schüler aus Bonn, des Bremers Wilhelm Henzen (1816-1887) und des Philologen Auguste Turrettini (1818-1881) aus Genf, machte sich Welcker am 17.1.1842 von Ancona aus auf die Fahrt nach Piräus, wo das Schiff am 26. Januar anlegte. Zwei Jahre lang bereiste Welcker mit seinen Gefährten die griechische Welt. Auch die ionische Küste und Konstantinopel standen auf der Reiseroute.
Am 6.5.1843 nach Bonn zurückgekehrt, wurde ihm bewusst, dass nun mit knapp 60 Jahren endgültig der Eintritt ins Alter begann. Seine Kräfte schwanden, und so war der Winter 1845/1846 in Rom weniger ein Reisewinter, als die Verlagerung des Studierzimmers in ein wärmeres Klima. Nach einer weiteren kleinen Erholungsreise nach Rom in den Herbstferien 1847 stieg in Deutschland die politische Erregung. Welcker, obschon einer Schwärmerei für ein freies Polen nicht abhold, mahnte mit der Autorität seines Namens zu Ruhe und Ordnung. Die wissenschaftliche Arbeit sollte Vorrang haben.
Mehr und mehr ließ ihn seine Gesundheit im Stich, vor allem seine Augen bereiteten ihm Sorgen. Das Rätsel der Sphinx, nachdem der Mensch am Ende seines Lebens auf drei Beinen gehe, wurde ihm nur zu verständlich, wenn er mittags am Stock ins Gasthaus „Zum Stern“ am Bonner Marktplatz schlich. 1854 gab er die Leitung der Bibliothek und die Direktion des Kunstmuseums ab, Ritschl folgte ihm in beiden Ämtern nach. Ein Jahr später zog sich Welcker von den Senats- und Fakultätsgeschäften zurück. Dass seine Lehrtätigkeit zunehmend unter dem Nachlassen seines Gedächtnisses litt, wollte er sich jedoch nicht eingestehen. 1855 stellte ihm Ritschl daher mit Otto Jahn (1813-1869) einen weiteren Professor für Literatur und Archäologie an die Seite, den der 70-jährige Welcker sehr schätzte, obwohl er über Ritschls Vorgehensweise tief gekränkt war. 1862 zog sich Welcker wegen seiner einsetzenden Erblindung ganz aus dem Lehrbetrieb zurück. Noch einmal sammelte er seine nachlassenden Kräfte zur Vollendung seiner Götterlehre. Friedrich Gottlieb Welcker starb am 17.12.1868 in Bonn und wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt.
Die Sehnsucht nach einem universellen Gelehrten wie Friedrich Gottlieb Welcker drückte Reinhard Kekulé von Stradonitz (1839-1911) in einem Satz aus: Es gibt zwei Sorten von Archäologen. Die einen verstehen nichts von antiker Kunst, die schreiben aber viel. Die aber, die von Kunst etwas verstehen, schreiben leider nur wenig.[6] Welckers Bonner Kollege Otto Jahn brachte es in seiner Laudatio anlässlich des 50-jährigen Professorenjubiläums Welckers 1859 auf den Punkt: […] niemand hat vor Welcker und wie Welcker die Litteratur und Kunst des Altertums als ein Ganzes angeschaut und dargestellt.[7]
Werke
Exercitatio philologica imaginem Ulyssis quae in Iliade exstat adumbrans, Dissertation, 1803.
Die Orphischen Argonautika Vers 230-302, in: Wieland, Christoph Martin (Hg.), Neuer Teutscher Merkur, Band 3, Stück 9, S. 7-16 [S. 7-13 Übersetzung, S. 14-16 Anmerkungen], Weimar 1804.
Observationes in Pindari carmen olympicum primum. Prolusio scholastica qua ad Paedagogii Academici Solemnia Verna D. 28. et 29. Martii Celebranda Fautores et Amicos Literarum invitat Theophil. Frideric. Welcker, Philosoph. D. Paedagogii Collega, Gissae 1806, S. 1-22.
Sappho von einem herrschenden Vorurtheil befreyt, Göttingen 1816.
Zoegas Leben, Stuttgart 1819.
Die Äschyleische Trilogie, Darmstadt 1824.
Theognidis Reliquiae, Frankfurt 1826.
Das Akademische Kunstmuseum zu Bonn, Bonn 1827.
Der epische Zyklus oder die Homerischen Dichter, 2 Bände, Bonn 1835-1849.
Die griechischen Tragödien mit Rücksicht auf den epischen Zyklus geordnet, 3 Bände, Bonn 1839.
Das Akademische Kunstmuseum zu Bonn, 2. Auflage, Bonn 1841.
Neuester Zuwachs des Akademischen Kunstmuseums in Bonn, Bonn 1845.
Griechische Götterlehre, 3 Bände, Göttingen 1857–1862.
Literatur
Bauer, Johannes, Gipsabgusssammlungen an deutschsprachigen Universitäten. Eine Skizze ihrer Geschichte und Bedeutung, in: vom Bruch, Rüdiger (Hg.), Universität und Kunst (= Jahrbuch für Universitätsgeschichte, Band 5), Stuttgart 2002, S. 117-132.
Betz, Karl, Friedrich Gottlieb Welcker. Ein Leben für Wissenschaft und Vaterland, Grünberg 1984.
Betz, Karl, Gelehrter und Patriot, Forscher und Freiheitskämpfer. Friedrich Gottlieb Welcker, in: Preußische Allgemeine Zeitung Nr. 44 vom 31.10.2009.
Betz, Karl, Zwischen Aufklärung und Romantik. Zum 225. Geburtstag von Friedrich Gottlieb Welcker, in: Hessische Heimat. Aus Natur und Geschichte, Nr. 23 vom 23.7.2009.
Brommer, Frank (Hg.), Anekdoten und Aussprüche von deutschen Archäologen, Tübingen 1979.
Calder III., William M. (Hg.), Friedrich Gottlieb Welcker. Werk und Wirkung. Vorträge, gehalten auf der Welcker-Tagung in der Werner-Reimers-Stiftung in Bad Homburg vom 5.-7.-11.1984, Stuttgart 1986.
Calder III., William/Cancik, Hubert/Kytzler, Bernhard (Hg.), Otto Jahn (1813-1868). Ein Geisteswissenschaftler zwischen Klassizismus und Historismus, Stuttgart 1991.
Ehrhardt, Wolfgang, Das Akademische Kunstmuseum der Universität Bonn unter der Direktion von Friedrich Gottlieb Welcker und Otto Jahn, Opladen 1982.
Göhler, Christine, Emanuel Geibel. Ein Lebensbild in Selbstzeugnissen und Berichten seiner Freunde, Schellhorn 1992.
Haym, Rudolf (Hg.), Wilhelm von Humboldts Briefe an Welcker, Berlin 1859.
Kekulé von Stradonitz, Reinhard, Das Leben Friedrich Gottlieb Welcker´s nach seinen eigenen Aufzeichnungen und Briefen, Leipzig 1880.
Pflug, Günther, Friedrich Gottlieb Welcker und die Entwicklung der klassischen Philologie im 19. Jahrhundert, in: Hermes 49 (1986), S. 268-276.
Savoy, Bénédicte, Kunstraub. Napoleons Konfiszierungen in Deutschland und die europäischen Folgen. Mit einem Katalog aus deutschen Sammlungen im Musée Napoleon, Wien/Köln/Weimar 2011.
Schöncke, Manfred, „Ein fröhliches Jahr in Bonn“? Was wir über Karl Marx´ erstes Studienjahr wissen, in: Quellen und Grenzen von Marx’ Wissenschaftsverständnis, Hamburg 1994, S. 239-255.
- 1: Augusti Boeckhii de Metris Pindari Libri III. Quibus Praecepta Artis Metricae et Musices Graecorum Docentur. Cum Notis Criticis in Pindari Carmina, Lipsiae 1814, S. 351-352.
- 2: Zitiert nach Kekulé von Stradonitz, Leben, S. 156.
- 3: Zitiert nach Kekulé von Stradonitz, Leben, S. 151.
- 4: Völkel, Ludwig, Die antiken Sculpturen im Museum zu Cassel, in: Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der Alten Kunst 1 (1818), S. 151-192, hier S. 152-153. - Acratus war ein freigelassener Sklave, der im Auftrag Kaiser Neros Kunstgegenstände in Asien und Griechenland zur Ausstattung der Domus Aurea beschaffte (Tacitus, Annales 15,45).
- 5: Zitiert nach Betz, Friedrich Gottlieb Welcker, S. 126-127.
- 6: Brommer, Anekdoten, S. 50.
- 7: Zitiert nach Kekulé von Stradonitz, Leben, S. 336.
Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.
Kirschbaum, Markus, Friedrich Gottlieb Welcker, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/friedrich-gottlieb-welcker/DE-2086/lido/5d15dfe63d9501.31159900 (abgerufen am 19.08.2024)